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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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Wolken von Puder, zahllose Bürsten, Kämme, Perlen und Diamanten glitzerten vor Celaenas Augen. Fast kam sie sich wie eine Prinzessin vor, als Philippa eine letzte Haarsträhne sorgfältig arrangierte, ihr eine Maske über Augen und Nase legte und ein kleines Diadem aus Kristall auf ihrem Kopf befestigte.
    Philippa ging in die Knie, um den Glasbesatz auf Celaenas silbernen Schuhen zu polieren. »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich mich als gute Fee bezeichnen. Es ist geradezu Ma…« Philippa fing sich, bevor sie das Wort aussprach, das der König von Adarlan so erfolgreich unterdrückt hatte, und sagte dann schnell: »Ich erkenne Euch kaum wieder!«
    »Gut«, sagte Celaena. Zum ersten Mal ging sie nicht auf einen Ball, um zu töten. Natürlich ging sie vor allem hin, um sicherzustellen, dass Nehemia sich selbst oder dem Hofstaat keinen Schaden zufügte. Aber ein Ball war ein Ball. Mit etwas Glück konnte sie ein bisschen tanzen.
    »Seid Ihr sicher, dass das eine gute Idee ist?«, fragte Philippa ruhig und stand wieder auf. »Captain Westfall wird nicht erfreut sein.«
    Celaena bedachte die Zofe mit einem scharfen Blick. »Ich habe Euch doch gesagt, Ihr sollt keine Fragen stellen.«
    Philippa schnaubte. »Dann sagt bitte auch nicht, dass ich Euch geholfen habe, wenn man Euch hierher zurückschleift.«
    Celaena unterdrückte ihren Ärger und ging zum Spiegel. Philippa lief geschäftig hinter ihr her. Als Celaena vor ihrem Spiegelbild stand, traute sie kaum ihren Augen. »Das ist das schönste Kleid, das ich je getragen habe!« Ihre Augen begannen zu strahlen.
    Es war nicht reinweiß, sondern hatte einen leichten Grauton, und in die weiten Röcke und das Mieder waren Tausende von winzigen Kristallen eingearbeitet, die Celaena an Schaumkronen erinnerten. Auf dem Mieder waren mit seidenem Faden Rosen eingestickt, die als Arbeit eines Meistermalers hätten durchgehen können. Der Halsausschnitt war mit Hermelin eingefasst und die schmalen Ärmel bedeckten gerade ihre Schultern. Sie trug winzige tropfenförmige Diamantohrringe, ihr Haar war frisch gelockt und mit Perlenfäden zu einer Hochfrisur arrangiert. Ihre graue Seidenmaske saß stramm auf ihrem Gesicht. Sie stellte kein bestimmtes Motiv dar und die zarten Wirbel aus Kristallen und Perlen waren von einer geschickten Hand angebracht worden.
    »So, wie Ihr ausseht, könntet Ihr das Herz eines Königs erobern«, sagte Philippa. »Vielleicht tut es aber auch ein Kronprinz.«
    »Wo in Erilea habt Ihr dieses Kleid aufgetrieben?«, fragte Celaena.
    »Fragt lieber nicht«, sagte die alte Zofe kichernd.
    Celaena schmunzelte. »Verstehe.« Sie fragte sich, warum ihr Herz sich plötzlich anfühlte, als wäre es zu groß für ihren Körper, und warum sie in ihren Schuhen so unsicher stand. Sie durfte nicht vergessen, warum sie überhaupt auf den Ball ging – sie musste ihre fünf Sinne beisammenhaben.
    Die Uhr schlug neun und Philippa sah zur Tür, was Celaena die Möglichkeit gab, unbemerkt eines ihrer behelfsmäßigen Messer unters Mieder zu stecken. »Wie wollt Ihr eigentlich zum Ball gelangen? Ich glaube kaum, dass Eure Wachen uns einfach hinausspazieren lassen.«
    Celaena warf Philippa einen verschwörerischen  Blick zu. »Wir werden einfach so tun, als wäre ich vom Kronprinzen eingeladen worden – und Ihr werdet mich wegen meiner Verspätung gleich so zur Schnecke machen, dass sie nichts einwenden werden.«
    Philippa lief rot an und fächelte sich Luft zu. Celaena griff nach ihrer Hand. »Ich verspreche«, fügte sie hinzu, »wenn ich irgendwelche Schwierigkeiten bekomme, werde ich bis zu meinem letzten Atemzug schwören, dass Ihr von mir getäuscht wurdet und keine Ahnung hattet.«
    » Werdet Ihr Schwierigkeiten bekommen?«
    Celaena setzte ihr gewinnendstes Lächeln auf. »Bestimmt nicht. Ich habe es einfach satt, hier herumzusitzen, während die anderen große Partys feiern.« Und das war nicht einmal gelogen.
    »Mögen die Götter mir helfen«, brummte Philippa und holte tief Luft. »Geht jetzt!«, rief sie plötzlich und scheuchte Celaena zur Tür. »Geht endlich, Ihr werdet zu spät kommen!« Sie war ein bisschen zu laut, um wirklich überzeugend zu klingen, aber … Philippa riss die Tür zum Flur auf. »Es wird dem Kronprinz gar nicht gefallen, wenn Ihr zu spät kommt!«
    Celaena blieb in der Türöffnung stehen, nickte den fünf Wachen zu, die draußen postiert waren, und sah dann zu Philippa zurück. »Danke.«
    »Jetzt beeilt Euch aber!«, rief

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