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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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Gemächern in Sicherheit war, ging sie zur Schlafzimmertür und lehnte sich keuchend dagegen, während sie aufschloss. Ihre Hand blutete immer noch, Blut lief an ihrem Handgelenk hinunter und sie hörte es auf den Boden tropfen. Sie sollte insBad gehen und die Wunde mit Wasser ausspülen. Die Hand fühlte sich eisig an. Sie sollte …
    Ihre Beine gaben nach und sie sank zu Boden. Sie schloss die schweren Augenlider. Warum schlug ihr Herz so langsam?
    Sie öffnete die Augen, um ihre Hand zu betrachten. Sie konnte nicht klar sehen und erkannte nur eine rosarote Masse. Das eisige Gefühl in ihrer Hand stieg in den Arm hoch und breitete sich bis zu den Beinen aus.
    Dann hörte sie ein donnerndes Dröhnen. Bum, bum, bum, gefolgt von einem Jaulen. Durch die halb geöffneten Lider nahm sie wahr, dass es im Raum dunkel wurde.
    Sie hörte einen Aufschrei – eine Frauenstimme –, dann berührten warme Hände ihr Gesicht. Sie selbst war so kalt, dass es beinahe brannte. Hatte jemand das Fenster offen gelassen?
    »Lillian!« Es war Nehemia. Sie rüttelte Celaena an den Schultern. »Lillian! Was ist mit dir?«
    An die folgenden Augenblicke hatte Celaena nur eine vage Erinnerung. Kräftige Arme hoben sie hoch und brachten sie rasch ins Bad. Mit größter Mühe hievte Nehemia ihre Freundin in die Wanne und zog sie aus. Celaenas Hand brannte, sobald sie mit Wasser in Berührung kam, und sie zog sie zurück, aber die Prinzessin hielt sie fest und sagte Worte in einer Sprache, die die Assassinin nicht verstand. Das Licht im Raum pulsierte und ihre Haut kribbelte. Celaena sah, dass ihre Arme mit türkis leuchtenden Zeichen bedeckt waren – Wyrdzeichen. Nehemia hielt sie im Wasser fest und wiegte sie vor und zurück.
    Dann wurde sie von Dunkelheit verschlungen.

43
    C elaena öffnete die Augen.
    Ihr war warm und Kerzenlicht schimmerte golden. Es duftete nach Lotusblüten und Muskat. Blinzelnd und mit einem Stöhnen versuchte sie, sich vom Bett zu erheben. Was war geschehen? Sie konnte sich nur noch daran erinnern, dass sie die Treppe hochgerannt war und den Gobelin vor die Geheimtür gehängt hatte …
    Erschrocken fasste Celaena nach ihrer Tunika, starrte sie mit offenem Mund an, als sie feststellte, dass sie sich in ein Nachthemd verwandelt hatte, und hob dann verwundert die Hand. Sie war geheilt – vollkommen geheilt. Von den Wunden waren nur eine sichelförmige Narbe zwischen Daumen und Zeigefinger und kleine Bissspuren von den unteren Zähnen des Ridderak geblieben. Celaena fuhr mit der Fingerspitze über die kreideweiße Narbe, folgte ihrer Kurve und bewegte dann die Finger, um sich zu vergewissern, dass keine Nerven durchtrennt waren.
    Wie konnte das sein? Es war Magie – jemand hatte sie geheilt. Als sie sich aufrichtete, merkte sie, dass sie nicht allein war.
    Nehemia saß auf einem Stuhl neben ihr und blickte sie an. Es lag kein Lächeln auf ihren Lippen. Celaena verlagerte das Gewicht auf den anderen Ellbogen, als sie das Misstrauen in ihren Augen bemerkte. Fleetfoot lag zu ihren Füßen.
    »Was ist passiert?«, fragte Celaena.
    »Das wollte ich eigentlich dich fragen«, antwortete die Prinzessin auf Eyllwe und deutete auf Celaenas Körper. »Wenn ich dich nicht gefunden hätte, wärst du innerhalb von Minuten an dem Biss gestorben.«
    Selbst das Blut auf dem Fußboden war beseitigt worden. »Danke«, sagte Celaena und erschrak jetzt, als sie den dunklen Himmel hinter den Fenstern sah. »Was für ein Tag ist heute?« Wenn zwei Tage vergangen waren und sie die letzte Prüfung verpasst hatte …
    »Es ist erst drei Stunden her.«
    Celaena ließ die Schultern sinken. Sie hatte nichts verpasst. Sie hatte den morgigen Tag zum Üben und übermorgen die Prüfung. »Ich verstehe nicht. Wie hast du …?«
    »Das ist nicht wichtig«, unterbrach Nehemia. »Ich will wissen, wo du diesen Biss herhast. Nur im Schlafzimmer war Blut – keine Spur davon im Flur oder an einer anderen Stelle.«
    Celaena ballte die rechte Hand zur Faust und öffnete sie wieder, beobachtete, wie die Narbe sich dehnte und zusammenzog. Sie war dem Tod so nah gewesen. Rasch blickte sie zur Prinzessin, dann wieder auf ihre Hand. Wie auch immer Nehemia in die Sache verstrickt war, mit Cain hatte sie nichts zu tun.
    »Ich bin nicht die Person, für die ich mich ausgebe«, sagte Celaena leise, unfähig, ihrer Freundin dabei in die Augen zu blicken. »Es gibt keine Lillian Gordaina.« Nehemia schwieg. Celaena zwang sich, sie anzusehen. Nehemia hatte sie

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