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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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nichtpathetisch?« Zum Spaß boxte sie ihn in die Schulter. Zu ihrer Überraschung lachte er und vor lauter Freude darüber musste sie kichern. Dann bogen sie um die Ecke und der Flur war plötzlich voller Gardesoldaten. Und sie sah ihn.
    Den König von Adarlan.

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    D er König. Celaenas Herz krampfte sich zusammen und sie wollte sich am liebsten verkriechen. Jede einzelne der kleinen Narben an ihrer Hand fing an zu pochen. Er kam auf sie zu, seine ungeheure Gestalt nahm den ganzen Flur ein und ihre Blicke trafen sich. Es überlief sie heiß und kalt. Chaol blieb stehen und machte eine tiefe Verbeugung.
    Auch Celaena sank in einen Knicks. Sie wollte nicht gerade jetzt an den Galgen kommen. Der König starrte sie mit stählernen Augen an. Die Härchen an Celaenas Armen stellten sich auf. Sie spürte, wie er etwas in ihrem Inneren suchte. Er wusste, dass etwas nicht stimmte, dass irgendetwas in seinem Schloss anders war – etwas, das mit ihr zu tun hatte. Celaena und Chaol richteten sich auf und traten zur Seite.
    Im Vorbeigehen drehte der König den Kopf. Er behielt sie im Auge. Konnte er in sie hineinsehen? Wusste er, dass Cain Portale öffnen konnte, echte Portale zu anderen Welten? Wusste er, dass die Wyrdzeichen trotz seines Magieverbots noch immer eine eigene Macht entfalteten? Eine Macht, die er sich aneignen konnte, wenn er lernte, Dämonen wie den Ridderak zu beschwören …
    In seinen Augen war etwas Dunkles, das sich so kalt und fremd anfühlte wie der Raum zwischen den Sternen. Konnte ein einzelnerMann eine Welt zerstören? War er dermaßen vom Ehrgeiz getrieben? Celaena vermeinte den Lärm einer Schlacht zu hören. Der König richtete den Blick wieder vor sich auf den Flur.
    Etwas Gefährliches lauerte in ihm. Es war der gleiche Hauch des Todes, den sie in dem Geheimgang gespürt hatte, im Angesicht der schwarzen Leere. Der gleiche Verwesungsgestank einer anderen, toten Welt. Was waren Elenas Ziele? Warum wollte sie Celaena in seiner Nähe wissen?
    Die Assassinin setzte konzentriert einen Fuß vor den anderen und entfernte sich vom König. Sie starrte ins Leere, und auch ohne Chaol anzusehen, spürte sie seinen Blick auf ihrem Gesicht. Zum Glück sagte er kein Wort. Es tat gut, von jemandem verstanden zu werden.
    Chaol sagte auch nichts, als sie den Rest des Wegs dichter neben ihm ging.
    ~
    Chaol lief mit großen Schritten in seinem Zimmer auf und ab. Er würde Celaena erst wiedersehen, wenn sie am Nachmittag mit den anderen Champions trainierte. Nach dem Mittagessen war er in seinen Raum zurückgegangen, um den Bericht des Königs über seine Reise zu lesen. Das hatte er in den letzten zehn Minuten dreimal getan. Er knüllte das Papier zusammen. Warum war der König allein zurückgekehrt? Und vor allem, wieso waren alle seine Begleiter ums Leben gekommen? Es war unklar, wohin er überhaupt gereist war. Einmal wurden die White Fang Mountains erwähnt, aber … Warum waren alle tot?
    Der König hatte vage etwas von Aufständischen geschrieben, die ihre Essensvorräte vergiftet hätten, aber die Einzelheiten waren völlig unklar. Die Wahrheit lag mit Sicherheit woanders. Vielleicht vermieder eine ausführliche Erklärung, um seine Untertanen nicht zu beunruhigen. Aber Chaol war der Captain seiner Leibgarde. Wenn der König ihm nicht vertraute …
    Die Uhr schlug und Chaol ließ die Schultern hängen. Arme Celaena. Ob sie wusste, dass sie wie ein verängstigtes Tier aussah, sobald der König auftauchte? Beinahe hätte er ihr einen ermunternden Klaps auf den Rücken gegeben. Und die Begegnung mit dem König hatte noch lange in ihr nachgewirkt, während des gesamten Mittagessens hatte sie abwesend gewirkt.
    Inzwischen war sie unglaublich gut, so schnell, dass er kaum mit ihr Schritt halten konnte. Sie kam mühelos jede Wand hoch, war ohne jedes Hilfsmittel zu ihrem eigenen Balkon hinaufgeklettert. Es machte ihn wahnsinnig, vor allem, wenn er daran dachte, dass sie erst achtzehn war. Ob sie schon vor der Zeit in Endovier so gewesen war? Wenn sie miteinander kämpften, zögerte sie nie, sondern schien tief in sich hineinzusinken, an einen ruhigen, kühlen Ort, der aber auch voller Wut und Feuer war. Sie könnte jeden innerhalb von Sekunden töten, sogar Cain.
    Aber konnte man sie auf Erilea loslassen, wenn sie Champion wurde? Chaol mochte sie sehr, aber er fragte sich, ob er im Wissen, die größte Assassinin der Welt trainiert und freigesetzt zu haben, jemals wieder ruhig schlafen könnte. Allerdings wäre

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