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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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Jahre dienen und dann verschwinden und nicht mehr an Schlösser oder Könige oder Assassinen denken. Sie wollte nicht wieder über diese Stadt herrschen. Die Magie war tot, die Fae waren verbannt oder hingerichtet und sie würde nie wieder etwas mit dem Aufstieg und Fall eines Königreichs zu tun haben.
    Ihr war kein Schicksal vorherbestimmt. Nicht mehr.
    ~
    Eine Hand am Schwert beobachtete Dorian Havilliard die Assassinin von seinem Platz am anderen Ende der schlafenden Gesellschaft. Sie strahlte etwas Trauriges aus, wie sie so still dasaß, die Beine an die Brust gezogen, ihre Haare silbrig im Mondlicht schimmernd. Kein kühner, überheblicher Ausdruck zeigte sich auf ihrem Gesicht, als der Schein des Schlosses ihre Augen erreichte.
    Er fand sie zwar ein wenig sonderbar und mürrisch, aber irgendwie auch wunderschön. Es war etwas in der Art, wie ihre Augen aufleuchteten, sobald sie etwas Schönes betrachtete. Er konnte es nicht recht einordnen.
    Sie starrte unbeirrt auf das Schloss, ihre Silhouette hob sich gegen das grelle Licht am Ufer des Avery River ab. Über ihnen ballten sich Wolken zusammen und sie hob den Kopf. Durch eine Lücke in der wogenden Masse war eine Handvoll Sterne zu erkennen. Er hatte fast den Eindruck, dass sie auf das Mädchen herabsahen.
    Nein, er durfte nicht vergessen, dass sie eine Assassinin war, die mit einem hübschen Gesicht und scharfem Verstand gesegnet war. An ihren Händen klebte Blut und sie konnte ihm genauso gut dieKehle aufschlitzen wie ein freundliches Wort an ihn richten. Und sie war sein Champion. Sie war hier, um für ihn – und für ihre Freiheit – zu kämpfen. Nichts weiter. Dorian legte sich wieder hin, die Hand immer noch am Schwert, und schlief ein.
    Doch das Bild verfolgte ihn noch die ganze Nacht bis in seine Träume hinein: ein wunderschönes Mädchen, das die Sterne anblickte, und die Sterne, die zurückblickten.

7
    T rompeter kündigten ihre Ankunft an, als sie die hohen Alabastermauern von Rifthold passierten. Über der Hauptstadt flatterten purpurrote Fahnen mit goldenen Wyvern im Wind, die mit Steinen gepflasterten Straßen waren abgesperrt worden und Celaena saß ohne Ketten, angezogen und geschminkt vor Chaol und runzelte die Stirn, als der Geruch der Stadt ihr in die Nase stieg.
    Unter dem Duft nach Gewürzen und Pferden roch es nach Dreck, Blut und vergorener Milch. In der Luft lag ein Hauch vom salzigen Wasser des Avery – ganz anders als das Salz von Endovier. Der Fluss brachte Kriegsschiffe aus Erileas Meeren mit sich, Frachtschiffe voller Waren und Sklaven sowie Fischerboote mit ihrem angefaulten, schuppigen Fang, den die Leute trotzdem irgendwie hinunterbekamen. Von bärtigen Händlern bis zu mit Hutschachteln beladenen Dienstmädchen blieben sie alle stehen, als die Fahnenträger stolz vorausmarschierten und Dorian Havilliard winkte.
    Sie folgten dem Kronprinzen, der wie Chaol in einen roten Umhang gehüllt war, über der linken Brust von einer Brosche in Form des königlichen Wappens zusammengehalten. Auf dem sorgfältig gekämmten Haar trug der Prinz eine goldene Krone und Celaena musste zugeben, dass er ziemlich majestätisch aussah.
    Junge Frauen strömten in Scharen herbei und winkten. Dorianzwinkerte und grinste. Celaena entgingen nicht die scharfen Blicke derselben Frauen, als sie sie im Gefolge des Prinzen entdeckten. Sie wusste, wie sie wirkte, hoch zu Ross wie eine erbeutete Dame, eine Trophäe, die ins Schloss gebracht wurde. Also lächelte Celaena sie nur an, schob die Haare zurück und warf sich im Rücken des Kronprinzen in Pose.
    Plötzlich ein Schmerz am Arm. »Was soll das?«, fauchte sie den Captain der Garde an, der sie gezwickt hatte.
    »Ihr macht Euch lächerlich«, zischte er durch die Zähne, während er der Menge zulächelte.
    Sie äffte seinen Gesichtsausdruck nach. »Die da sind lächerlich.«
    »Seid still und verhaltet Euch normal.« Sie spürte seinen Atem heiß im Nacken.
    »Ich sollte vom Pferd springen und davonrennen«, sagte sie und winkte einem jungen Mann zu, der dies für die Aufmerksamkeit einer Hofdame hielt und sie anstarrte. »Ich könnte in einer Sekunde verschwinden.«
    »Ja«, sagte er, »mit drei Pfeilen im Rücken.«
    »Was für eine angenehme Unterhaltung.«
    Sie kamen in das Geschäftsviertel, wo die Menschen sich zwischen den Bäumen am Rand der breiten Straßen aus weißem Stein drängten. Die verglasten Schaufenster hinter ihnen waren kaum zu sehen, aber als sie an einem Laden nach dem

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