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Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Titel: Thursday Next 02 - In einem anderen Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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verzweifelt. »Ich weiß wirklich nicht, was ich getan haben soll. Wo sind Sie?« (10)
    »Hören Sie! Sollten wir uns nicht vor der Anhörung treffen?«
    Keine Antwort. Ich wollte erneut rufen, aber in diesem Augenblick kamen einige Leute aus dem Aufzug. Ich wartete noch eine Weile, aber Mr Snell schien nichts mehr sagen zu wollen, also gelangte ich mit einiger Verspätung doch noch in unser LitAg-Büro, das mit seinen hohen Wänden und zahllosen Bücherregalen mehr wie eine Bibliothek aussah. Im Lauf der Jahre hatten wir so viele Raubdrucke und Fälschungen sichergestellt, dass es kaum Bücher gab, die wir nicht hatten. Bowden Cable, mein Partner, saß schon an seinem Schreibtisch, der wie immer tadellos aufgeräumt war. Bowden war ein paar Jahre jünger als ich, hatte aber einen höheren Rang, weil er schon länger bei SpecOps war als ich. Wie immer war er sehr konservativ gekleidet. Seine stille, systematische Arbeitsweise stand in deutlichem Gegensatz zu meiner eigenen Direktheit. Vielleicht funktionierte unsere Zusammenarbeit deshalb so gut.
    »Morgen, Bowden.«
    »Guten Morgen, Thursday. Ich hab Sie gestern im Fernsehen gesehen.«
    »Und? Wie hab ich ausgesehen?«
    »Gut. Aber über Jane Eyre hat man Sie nicht sehr viel sagen lassen, nicht wahr?«
    Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu, und er verstand.
    »Macht nichts. Irgendwann wird die ganze Wahrheit schon ans Licht kommen. Geht's Ihnen gut? Sie sehen ein bisschen rot aus.«
    »Alles in Ordnung«, sagte ich und fügte dann etwas leiser hinzu: »Nein, eigentlich nicht. Ich hab gerade Stimmen gehört.«
    »Das ist Stress, Thursday. Nichts Ungewöhnliches. War es jemand Bestimmtes?«
    Ich holte mir die Kaffeekanne und eine Tasse. »Ein Rechtsanwalt namens Snell. Akrid Snell. Er sagte, er wäre mit meiner Vertretung beauftragt. Wollen Sie auch noch einen Schluck haben?«
    »Nein, danke. - In welcher Angelegenheit will er Sie denn vertreten?«
    »Das wollte er nicht sagen. Er sagte, es ginge um eine Anklage«
    »Das klingt wie ein innerer Schuldkonflikt, Thursday. Bei der Polizeiarbeit müssen wir oft unsere Gefühle ausschalten. Oder hätten Sie Hades töten können, wenn Sie bei klarem Verstand gewesen wären?«
    »Ganz im Gegenteil, wenn ich das nicht gewesen wäre, hätte ich ihn bestimmt nicht umbringen können. Nein, wegen Hades habe ich keine schlaflosen Nächte, nur die arme Bertha Rochester tut mir ein bisschen leid.«
    »Vielleicht ist es das«, sagte Bowden. »Vielleicht möchten Sie sich insgeheim für ihren Tod verantworten müssen. Als Crometty ermordet wurde, habe ich noch wochenlang seine Stimme gehört: Ich dachte, ich hätte da sein müssen, um ihm zu helfen.«
    Das beruhigte mich etwas, und ich dankte Bowden dafür.
    »Ach, da sind Sie ja!« rief eine dröhnende Stimme, und Victor Analogy, der Chef der Swindoner LitAgs, trat in den Raum. Er war Mitte siebzig, sah aus wie der Weihnachtsmann und hatte einen messerscharfen Verstand. Er war der natürliche Puffer zwischen uns und Commander Hicks und sicherte den LitAgs eine gewisse Unabhängigkeit, auf die wir großen Wert legten.
    »Was macht die PR-Arbeit?« fragte er und setzte sich auf meinen Schreibtisch.
    »Langweiliger als Spenser und Dryden zusammen, Sir.«
    »Ach, wirklich? Ich habe Sie gestern im Fernsehen gesehen. Alles manipuliert, was?«
    »Nur ein bisschen.«
    »Ich will euch nicht langweilen«, sagte Victor. »Aber sehen Sie sich doch mal dieses Fax an.« Er reichte mir ein Blatt Papier, und Bowden sah mir über die Schulter, als ich es las.
    »Lächerlich«, sagte ich und gab Victor das Fax zurück. »Was für ein Interesse soll die Nationale Toast-Kommission daran haben, ausgerechnet die LitAgs zu sponsern?«
    Victor zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Aber wenn die Geld verschenken wollen ... wir können es brauchen.«
    »Und was heißt das genau?«
    »Keine Ahnung. Hicks spricht heute Nachmittag mit ihnen. Er ist ganz begeistert von der Idee.«
    »Glaub ich sofort.«
    Das ganze Leben von Braxton Hicks kreiste um den SpecOps-Etat. Wenn einer von uns auch nur daran dachte, Überstunden zu machen, war er sofort mit seinem »Nein!« zur Stelle. Im Haus kursierte das Gerücht, er habe die Kantine angewiesen, kleinere Portionen auszugeben, damit die Leute schneller wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehrten. Seitdem hatte er den Spitznamen »die kleine Portion«, aber das sagte ihm keiner.
    »Haben Sie herausgefunden, wer den falschen Schluss von Byrons
Don Juan
verfasst hat,

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