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Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Titel: Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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es nur ein Urteil geben -
schuldig.
«
    »Ich hab's doch gleich gewusst«, sagte der König und stand auf, um zu gehen.
    »Bitte, Euer Majestät«, sagte das Weiße Kaninchen, »das war nur die Zusammenfassung der Anklage. Ihr müsst jetzt der Verteidigung zuhören.«
    »Ach!« sagte der König und setzte sich wieder hin.
    Der Greif erhob sich und trat vor die Geschworenenbank. Die verschiedenen kleinen Tiere fuhren erschrocken zurück, als er sich bedächtig das Kinn kratzte. Die Haselmaus hob die Pfote und bat, auf die Toilette gehen zu dürfen. Als sie zurückkehrte, setzte der Greif zu seinem Plädoyer an.
    »Die Frage ist nicht, ob sich Miss Next ein paar erzählerische Freiheiten genommen hat, was das Ende von
Jane Eyre
angeht, wie mein gelehrter Freund von der Anklage so überaus deutlich gemacht hat. Das geben wir zu.«
    Die Jury keuchte erschrocken.
    »Nein«, sagte der Greif. »Wir halten dafür, dass Miss Next zwar einen formalen Verstoß gegen die Gesetze begangen hat, dass sie dabei aber das beste aller möglichen Motive gehabt hat - Liebe.«
    Er machte eine dramatische Kunstpause.
    »Liebe?« sagte der König. »Ist das ein Argument?«
    »Historisch gesehen, das beste«, sagte das Weiße Kaninchen.
    »Ach!« sagte der König. »Macht weiter!«
    »Und es ging nicht mal um ihre eigene Liebe«, fuhr der Greif fort. »Sie hat es getan, damit zwei andere, die sich liebten, zusammenbleiben konnten und nicht getrennt wurden. Denn solche Dinge verstoßen gegen die natürliche Ordnung, und die steht über den Gesetzen, die dieser Gerichtshof vertritt.«
    Tiefes Schweigen folgte seinen Worten, und so fuhr er fort: »Ich behaupte, dass Miss Next ein außergewöhnlicher Mensch von großer Selbstlosigkeit ist und deshalb allerhöchste Nachsicht von diesem Gerichtshof verdient. Ich habe nur einen einzigen Zeugen, um die Richtigkeit dieser Feststellung zu beweisen. Ich rufe ...
Edward Rochester
in den Zeugenstand!«
    Man hörte ein kollektives Atemholen im ganzen Gerichtssaal, und das letzte Meerschweinchen wurde ohnmächtig. Die Gerichtsdiener wussten nicht genau, wie sie damit umgehen sollten, deshalb steckten sie es in den Sack und setzten sich drauf.
    »Ruft Edward Rochester!« rief das Weiße Kaninchen mit schriller Stimme, und diese Forderung hallte vierfach in den Korridoren wider, ehe sie schließlich verstummte.
    Wir hörten seine zögernden Schritte, ehe er schließlich auf einen Stock gestützt eintrat. Er ging sehr langsam, gebrechlich, aber entschlossen. Seine Augen glitten über die Anwesenden hin, und man spürte, wie viel Mühe er hatte, den Richter, die Geschworenen und Rechtsanwälte zu unterscheiden. Er hatte teuer für die Veränderungen bezahlt, die in der Handlung stattgefunden hatten. Er hatte eine Hand verloren, und sein Augenlicht war getrübt. Meine Hand fuhr unwillkürlich zum Mund, als ich diesen schrecklich beschädigten Mann in den Saal treten sah. Auch alle anderen waren verstummt. Hätte ich genauso gehandelt, wenn ich gewusst hätte, wie der Kampf ausgehen würde? Ursache von Rochesters Leiden war die Gemeinheit von Acheron Hades, aber ich war der Katalysator gewesen.
    Edwards Gesicht hatte offenbar lange gebraucht, um zu heilen, aber die Narben hatten ihn zum Glück nicht für immer entstellt. Er wurde vereidigt, und seine Züge glühten unter den schwarzen Haaren.
    »Entschuldigen Sie«, piepste die Haselmaus, die unmittelbar neben dem Zeugenstand saß. »Könnten Sie mir ein Autogramm geben?«
    Rochester verzog sein Gesicht zu einem gequälten Lächeln, nahm den Griffel und fragte: »Wie ist Ihr Name?«
    »Arabella.«
    Rochester schrieb auf die Tafel, gab sie zurück und erhielt alsbald elf weitere Schiefertafeln, von denen alle Notizen schnell abgewischt worden waren.
    »Jetzt reicht's aber!« brüllte der König. »Ich werde nicht zulassen, dass mein Gericht zu einem Versammlungsort für Autogrammjäger wird! Wir suchen hier nach der Wahrheit und nicht nach Prominenten.«
    Alles verstummte erschrocken.
    »Aber, wenn es Ihnen nichts ausmacht...«, sagte der König und reichte Rochester sein Notizbuch. »Ich glaube, meine Tochter würde sich freuen ...«
    »Und wie heißt Ihre Tochter?« fragte Rochester, der bereits seinen Füller gezückt hatte.
    »Ah ... Rupert.«
    Rochester schrieb und gab das Notizbuch zurück.
    »Mr Rochester«, sagte der Greif. »Ich wollte Sie bitten, uns in Ihren eigenen Worten zu berichten, was die Handlungen von Miss Next bei Ihnen bewirkt haben.«
    Alle

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