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Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Titel: Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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alles in Ordnung. Bloß diese kleine Nutte wird ein böses Ende nehmen, wenn sie nicht aufhört, mit jedem Kerl ins Bett zu hüpfen, der ihr begegnet!«
    Damit stampfte er aus dem Raum.
    »Wie geht es Lola?« rief ich hinter ihm her, aber ich hörte nur noch die Tür des Rohlings-Schlafzimmers zuschlagen. Wir sahen uns an und zuckten die Achseln.
    »Wo waren wir stehen geblieben?«
    »Ich habe dir gerade erzählt, dass ich nicht mehr so von Landen träume wie früher. Wir sind immer zu den großen Erinnerungen gegangen, die wir beide hatten. Wir haben nie tatsächlich - du weißt schon -, aber es war wunderbar. Irgendwie konnte ich die Dinge noch steuern, auch wenn die Göttin des Schlafs mich mit ihrem Mantel bedeckt hatte.«
    Granny warf mir einen tröstenden Blick zu und tätschelte meine Hand. »Du musst Aornis eine Falle stellen! Gib ihr das Gefühl, sie hätte die Oberhand, dann kannst du sie besiegen. Sie denkt zwar, sie würde dich beherrschen, aber in Wirklichkeit ist sie bloß in deinem Gedächtnis, und was du denkst, kontrollierst du immer noch selbst. Unsere Erinnerungen sind kostbar, und man darf sie nicht zerstören lassen.«
    »Natürlich nicht - aber wie kann ich es verhindern?«
    »Nun ja«, sagte Granny und schob mir eine angebissene Praline herüber, die sie nicht mochte. »Was du erlebst, ist nicht die echte Aornis, sondern nur deine Erinnerung von ihr. Auch sie ist allein und hat Angst. Da die echte Aornis nicht hier in der Buch-Welt sein kann, hat sie nicht so viel Macht; sie kann nur versuchen -«
    Erneut flog die Tür auf. Diesmal war es Lola. Sie sah aus, als ob sie geweint hätte. Sie blieb erschrocken stehen, als sie uns sah.
    »Ah!« sagte sie. »Ist dieser rattengesichtige, hirnlose Depp da?«
    »Sprichst du von Randolph?«
    »Von wem sollte ich sonst reden?«
    »Ja, der ist zu Hause.«
    »Schön!« sagte sie und ging wieder zum Ausgang. »Dann schlafe ich drüben bei Nemo.«
    »Halt!« rief ich. »Was geht hier eigentlich vor?«
    Sie blieb stehen und stemmte die Hand in die Hüften. Ihre Handtasche rutschte ihr von der Schulter und störte den dramatischen Eindruck, aber das war ihr jetzt auch schon egal.
    »Ich wollte mich nach dem Unterricht auf einen Kaffee mit ihm treffen, und was muss ich sehen? Da redet der Kerl doch mit dieser kleinen D-2-Tussi! Sie wissen schon - die immer mit den Augen zwinkert und blöde kichert.«
    »Lola«, sagte ich ruhig. »Was ist schon dabei. Sie haben sich wahrscheinlich einfach nur unterhaken.«
    Sie betrachtete einen Augenblick ihre Hände. »Sie haben recht. Außerdem ist es mir völlig egal. Die beiden verdienen wahrscheinlich nichts Besseres!«
    »Das hab ich gehört!« rief eine Stimme aus dem Heck des Flugbootes. Und dann marschierte Randolph auch schon durch die Tür. »Du hast vielleicht Nerven! Du machst mir Vorwürfe, weil ich mal mit einer anderen Frau rede, dabei hast du mit beinahe jedem Kerl an der Schule geschlafen!«
    »Na, wenn schon!« schrie Lola. »Wer glaubst du denn, wer du bist? Mein Vormund? Hast du mir nachspioniert?«
    »Selbst der schlechteste Spion des Genres hätte wohl kaum übersehen können, wie du es treibst.
Diskretion
ist ja ein völliges Fremdwort für dich.«
    »Du eindimensionales Klischee!«
    »Abziehbild eines Flittchens!«
    »Plattkopf!«
    »Nummerngirl!«
    »Wichser!«
    »Fette Kuh!«
    »Kopf runter!« schrie ich und zog meine Großmutter zur Seite, als Lola eine Vase hob und nach Randolph warf. Natürlich verfehlte sie ihn, und das Geschoss krachte direkt über uns an die Wand.
    »Jetzt reicht's!« sagte ich so gelassen wie möglich. »Wenn ihr nicht
sofort
damit aufhört, könnt ihr euch eine andere Unterkunft suchen! Randolph, du schläfst auf dem Sofa! Lola kann von mir aus ins Bett gehen. Und wenn ich noch einen Ton von euch höre, lasse ich euch zu den Gabelstaplern oder Zitronenfaltern versetzen -
verstanden?
«
    Sie verstummten, entschuldigten sich und gingen dann leise hinaus.
    »Großartig, du schwanzgesteuerter Affe«, murmelte Lola. »Du bringst uns beide in Schwierigkeiten mit deiner Geilheit.«
    »Ich?« sagte er. »So oft wie du die Höschen ausziehst, frage ich mich, warum du überhaupt welche anhast!«
    »Habt ihr nicht gehört, was ich gesagt habe ?«
brüllte ich hinter den beiden her. Endlich wurde es ruhig.
    Ich setzte mich wieder zu meiner Großmutter, die gerade dabei war, die Scherben vom Sofa zu sammeln.
    »Wo waren wir stehen geblieben?« fragte sie.
    »Du sagtest, ich solle mir meine

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