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Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Titel: Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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umbringen?«
    »Ultra-Word™ ist wichtiger als wir alle«, sagte der Protokollführer. »Auch wenn sie eine Mörderin ist, könnte sie etwas entdeckt haben, was für uns alle ein Risiko darstellt. Wir können es uns nicht leisten, so etwas zu ignorieren.«
    »Na ja«, sagte Tweed langsam. »Wir können die Einführung natürlich verschieben. Wenn Sie glauben, dass es notwendig ist, sollten wir das vielleicht tun. Aber dann fällt dieses große Ereignis nicht mehr in Ihre Amtszeit. Das würde mir außerordentlich leid tun. Es wäre ein krönender Abschluss Ihrer Tätigkeit, und es wäre nur recht und billig, wenn Sie damit in die Geschichte eingingen.«
    Der Protokollführer rieb sich nachdenklich das Kinn. »Was für Tests können wir denn noch machen?« fragte er schließlich. Tweed lächelte. »Ich weiß auch nicht, Sir. Wir haben den Flight Manual-Konflikt gelöst und Auto-Page-Turn-Deluxe™ überarbeitet. Die Windschnittigkeit wurde verbessert, und das Esperanto-Modul arbeitet jetzt hundertprozentig. Alle Probleme sind offen erörtert und in einer gemeinsamen Kraftanstrengung gelöst worden. Wir brauchen das Upgrade, und wir brauchen es jetzt. Die Popularität der Nonfiktion wächst ununterbrochen, das dürfen wir nicht vergessen.«
    Heep flüsterte Tweed etwas ins Ohr.
    »Das war eine Information von unserem Nachrichtendienst, Sir«, sagte Tweed. »Wie es scheint, hat Next in den letzten Wochen unter einem Mnemonomorphen gelitten.«
    »Du meine Güte!« keuchte der Protokollführer. »Sie weiß womöglich gar nicht, was sie getan hat!«
    »Das würde zumindest ihren überzeugenden Auftritt erklären«, bestätigte Tweed. »Eine Frau ohne Erinnerung an ihre Schandtaten hat natürlich auch keine Schuldgefühle. Habe ich jetzt Ihre Erlaubnis, einen Terminierungsbefehl zu beantragen?«
    »Ja«, seufzte der Protokollführer und setzte sich müde, »ja, es ist wohl das Beste. Und die Einführung von Ultra-Word™ geht planmäßig über die Bühne. Wir haben schon viel zu lange getrödelt.«
     
    Wir sprangen ins Jurisfiktion-Hauptquartier zurück. Tweed und Heep waren allein mit dem Protokollführer. Sie studierten ein Dokument, bei dem es sich um den Terminierungsbefehl für mich handelte, wie ich später erfuhr. Ich hatte Deanes Pistole in meiner Hand und zielte - auf Deane.
    Der hielt die Hände hoch.
    Heep und Tweed warfen sich einen nervösen Blick zu.
    »Ich habe einen Gefangenen für Sie, Herr Protokollführer«, verkündete ich. »Er wird meine Unschuld beweisen. Deane, sagen Sie dem Protokollführer, was Sie mir gesagt haben.«
    »Gehen Sie zur Hölle!«
    Ich schlug ihm mit seiner Pistole über den Schädel, und seine Knie knickten ein. Seine Haut platzte auf, und er fing an zu bluten. Ich zuckte erschrocken zusammen, aber das fiel zum Glück niemandem auf.
    »Das war für Miss Havisham«, sagte ich.
    »Miss Havisham?« wiederholte der Protokollführer.
    »Allerdings!« sagte ich. »Dieser Mistkerl.«
    Deane betastete seinen Hinterkopf und betrachtete seine blutige Hand. »Du Dreckstück!« fauchte er. »Dich hätte ich auch abgemurkst!« Er drehte sich um und stürzte sich auf mich. Ehe ich ihn aufhalten konnte, hatte er mich an der Gurgel gepackt, ein Tisch kippte um, und wir fielen zu Boden. Es war ziemlich dramatisch.
    »Dieses kleine Dienstmädchen hatte es nicht besser verdient!« schrie er. »Ich musste sie umbringen. Diese Schlampe wollte mein Leben zerstören!«
    Ich kriegte keine Luft mehr und verlor sekundenlang das Bewusstsein. Ich wusste, dass es realistisch aussehen musste, aber das ging mir denn doch fast ein bisschen zu weit.
    Aber jetzt hielt Tweed meinem Angreifer eine Pistole unter die Nase und schob ihn von mir herunter. Als ich wieder zu Atem zu kommen versuchte, spuckte mir Deane ins Gesicht.
    Aber inzwischen drosch auch Uriah Heep auf ihn ein, und er kam nicht mehr an mich heran.
    »Schluss!« schrie der Protokollführer. »Hört endlich auf! Alle vier!«
    Sie hoben den mittlerweile blutenden Deane auf einen Stuhl und fesselten ihm die Hände. »Haben Sie Perkins getötet?« fragte der Protokollführer.
    Deane nickte trübsinnig. »Er wollte mich verpfeifen - und Havisham auch. Snell und Mathias waren einfach im Weg. Ich hätte glücklich werden können!« schluchzte er. »Warum musste die kleine Schlampe mit dem Bankert zurückkommen? Ich hätte Miss O'Shaugnessy heiraten können. Alles, was ich wollte, war ein Happy-end!«
    »Jämmerlich«, sagte der Protokollführer, »finden Sie

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