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Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Titel: Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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sagte ich langsam, während die beiden Teams aufs Spielfeld zurückkehrten, »ich kann mich gar nicht an diese Szene erinnern.«
    »Natürlich nicht!« sagte sie, als wäre ich ein Idiot. »Die ist in
meinem
Gedächtnis gespeichert. Hier findet Aornis uns nicht.«
    »Warte mal! Wie kann ich denn mit
deinen
Erinnerungen träumen?«
    »Frag nicht so viel!« sagte sie. »Das erklärt sich später von selbst. Willst du jetzt in tiefen, traumlosen Schlaf fallen oder nicht?«
    »Ja, bitte.«
    »Gut. Aornis wird dich heute Nacht nicht mehr quälen. Ich werde deinen Schlaf bewachen.«
    Granny ging zu einem stämmigen Krocketspieler, der nur noch ein Ohr hatte. Sie sagte ein paar Worte und zeigte auf mich. Ich sah mich im Stadion um. Es war das Krocket-Stadion von Swindon, aber irgendwie anders. Hinter mir in der Prominenten-Loge entdeckte ich Yorrick Kaine. Neben ihm saß Präsident Formby. Er lächelte mir zu und winkte. Ich musterte die Zuschauerränge, und hier fiel mein Blick auf den Menschen, den ich ganz unbedingt sehen wollte! Es war Landen, und er hatte ein kleines Kind auf dem Schoß.
    »Landen!« rief ich, aber in diesem Augenblick erhob sich ein lauter Jubelschrei aus der Menge und übertönte mich völlig. Aber er hatte mich gesehen und lächelte zu mir herunter. Er hielt die Hand des Babys hoch und ließ es auch winken. Granny zupfte an meinem Schulterpolster, um meine Aufmerksamkeit zu erregen.
    »Omi«, sagte ich, »da oben sitzt Lan-«
    Und in diesem Augenblick traf der Schläger mich auf den Kopf, und ich wurde ohnmächtig. Wie immer, wenn die guten Sachen kommen.

16. Captain Nemo
    Wemmick’s Stores:
Um Jurisfiktion-Agenten ein effektives Arbeiten innerhalb der Buch-Welt zu ermöglichen, wurde in der Vorhalle der Großen Bibliothek ein Requisitenlager geschaffen. Das Inventar der
Stores
ist nahezu unbegrenzt, da Mr Wemmick alles herstellen darf, was er will. Der Gattungs-Rat hat ihm ein kleines Gedankenübertragungsgerät aus den Beständen von Text-Grand-Central genehmigt, das seine Vorstellungen unmittelbar in die Realität umsetzt. Um zu verhindern, dass sich die Jurisfiktion-Agenten allzu ungeniert aus den Beständen bedienen, werden alle Ausrüstungsgegenstände bei der Ausgabe registriert und müssen nach jedem Einsatz zurückgegeben werden.
    Der Warrington-Kater, ehemals Cheshire Cat Führer zur Großen Bibliothek
    Ich wachte spät auf am folgenden Morgen. Mein Bett stand neben dem Bullauge, deshalb drehte ich mich auf die andere Seite, stopfte mir das Kissen unter den Kopf und sah auf das glitzernde Wasser hinaus. Ich hörte die Wellen an den Rumpf des Flugbootes schlagen, und das verschaffte mir eine innere Ruhe, die mir die besten Stressperten von SpecOps nicht hätten einbläuen können.
    Als ich aufstand, wurde mir plötzlich schwindlig. Die Möbel schienen sich um mich zu drehen, und eine Hitzewallung erfasste mich. Nach einem kurzen, unangenehmen Aufenthalt auf der Toilette fühlte ich mich etwas besser und ging nach unten.
    Ich knabberte gerade etwas trockenen Toast gegen die Übelkeit, als ich mein Spiegelbild in dem verchromten Toaster entdeckte. Ich sah grauenhaft aus.
    Ich hielt den Toaster hoch und hatte gerade den Mund geöffnet, um meine Zunge zu inspizieren, als die Rohlinge ins Zimmer kamen.
    »Was machen Sie da?« fragte Ibb neugierig.
    »Ach, nichts«, sagte ich und stellte den Toaster hastig zurück auf den Tisch. »Geht ihr ins College?«
    Sie nickten. Ich stellte fest, dass sie sich etwas zu essen gemacht, die Kombüse aber sorgfältig aufgeräumt hatten. Solche Rücksichtnahme ist immer ein gutes Zeichen bei Rohlingen. Sie zeigt, dass die Persönlichkeit sich entwickelt.
    »Wisst ihr, wo meine Großmutter ist?«
    »Sie hat gesagt, dass sie für ein paar Tage an den Hof der Medici müsste«, erwiderte Obb. »Sie hat einen Zettel für Sie hinterlassen.«
    Tatsächlich lag auf der Arbeitsplatte ein kleiner Papierschnipsel. Ich hob ihn auf und las. Aber die Botschaft, die nur aus einem Wort bestand, verwirrte mich eher.
    »Wir sind um fünf wieder da«, erklärte Ibb. »Brauchen Sie etwas?«
    »Was? Äh, nein«, sagte ich und las Grannys Botschaft noch einmal. »Bis heut' nachmittag dann.«
    Ibb und Obb verschwanden, ich machte mir noch etwas Toast und schlug dann das Prüfungsbuch für die Große Juris-
    fiktion-Dienstprüfung wieder auf. Nachdem ich mich eine halbe Stunde lang damit herumgeschlagen hatte, las ich Grannys Zettel noch einmal. Er war wirklich verwirrend. In ihrer

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