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Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Titel: Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Ordnung. Auf die Politik des Gattungs-Rats und darauf, welche Bücher geschrieben werden, haben wir keinen Einfluss. Sie haben für Ihre Sache geworben, nehme ich an?«
    »Seit Jahren. Hier, sehen Sie selbst.«
    Er reichte mir ein Exemplar des Word. Die Stellengesuche füllten mehr als die Hälfte des Blattes, aber ich las nur die eine Anzeige, auf die Nemo mit dem Finger wies.
     
    Exzentrischer und autokratischer Seebär (ex-Verne) sucht spannende und moralisch hochwertige Geschichte, um seine Kenntnisse der Unterwasserwelt zu nutzen und Umweltfragen zu diskutieren. Spricht ausgezeichnet Französisch. Eigenes U-Boot vorhanden. Zuschriften bitte an: Captain Nemo, c/o
Caversham Heights
, Sechstes Untergeschoss, Bd-M.
     
    »Jede Woche, seit über einem Jahrhundert«, knurrte er, »aber kein einziges vernünftiges Angebot.«
    Ich bezweifelte, dass seine Vorstellung von einem vernünftigen Angebot leicht zu befriedigen war.
Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer
war nicht leicht zu übertreffen.
    »Haben Sie
Caversham Heights
gelesen?« fragte er.
    Ich nickte.
    »Dann werden Sie wissen, dass die Verschrottung nicht nur unvermeidlich, sondern auch notwendig ist. Wenn das Buch zum Abwracken geschickt wird, werde ich um keine weitere Versetzung mehr bitten. Die
Nautilus -
und auch ich - werden wieder in Text zerlegt werden und in der Text-See verschwinden. Ich sehne mich schon sehr lange danach!«
    Er schaute betrübt auf den Boden und schenkte mir eine weitere Tasse Kaffee ein.
    »Meinen Sie vielleicht«, sagte er plötzlich, »ich sollte einen Kasten um die Anzeige machen und ein Foto dazustellen? Es kostet zwar mehr, aber vielleicht lohnt es sich ja?«
    »Versuchen könnte man's ja.«
    Nemo stand auf und ging ohne ein weiteres Wort unter Deck. Ich dachte, er würde gleich wiederkommen, aber als er nach zwanzig Minuten noch nicht zurück war, beschloss ich, nach Hause zu gehen. Ich schlenderte auf dem Uferweg zu meinem Flugboot zurück, als mich Miss Havisham auf dem Fußnotofon anrief. (10)
    »Stets zu Diensten, Miss Havisham.« (11)
    »Da wird Perkins sich aber ärgern«, sagte ich. »Bin schon unterwegs.«
----
    (10) »Thursday, bist du das?«
    (11) »Gut. Komm so schnell wie möglich zur Einsatzzentrale. Wie es scheint, ist der Minotaurus entkommen.«

17. Ärger mit dem Minotaurus
    Das
Reise-Buch
gehört zur Standardausrüstung jedes Jurisfiktion-Agenten. Das in seinen Dimensionen mehrdeutige Buch enthält Informationen, Landkarten, Tipps, Rezepte und Ausschnitte aus besonders beliebten oder problematischen Büchern, um die Reise von Buch zu Buch zu erleichtern. Darüber hinaus enthält es verschiedene Juris-Tech- Spezialgeräte wie zum Beispiel eine MV-Maske, einen Text-Marker und einen Schleuder-Helm. Das Buch ist lesegesperrt und nur von dem Agenten zu öffnen, für den es bestimmt ist. Alle Jurisfiktion-Reise-Bücher sind serienmäßig mit einer Diebstahlssicherung und einem Selbstzerstörungsmechanismus versehen.
    Der Warrington-Kater, ehemals Cheshire Cat Führer zur Großen Bibliothek
    Ich las mich in den Brunnen und befand mich alsbald in einem Aufzug, der in die Große Bibliothek fuhr. Unterwegs hatte ich mir eine Zeitung gekauft. Die Schlagzeile auf dem Titelblatt lautete: Kinderreim-Figuren treten unbefristet in Streik. Weiter unten stand ein Bericht über den Angriff auf Heathcliff. Außerdem wurde gemeldet, dass eine Terrorgruppe mit dem Namen
Dänische Doggen
gedroht hatte, ihn zu ermorden, weil sie hofften, den Buch-Welt-Preis in der Kategorie Schwierige Liebhaber auf diese Weise für Hamlet zu sichern. Ich blätterte auf Seite zwei, wo ich einen langen Artikel über die Vorzüge von Ultra-Word™ fand. Daneben stand ein Offener Brief von Text-Grand-Central, in dem versichert wurde, es würde sich nichts ändern und alle Arbeitsplätze und Privilegien blieben erhalten.
    Der Aufzug hielt im Ersten Stock. Ich ging zu
Verstand und Gefühl
und las mich hinein. Die Demonstranten waren immer noch da. Inzwischen hatten sie Zelte und Kohlenbecken vor Norland Park aufgestellt und sich mit einer Blaskapelle verstärkt. Sobald sie mich erblickten, gingen die Sprechchöre los:
»Wir brauchen Urlaub, wir brauchen Urlaub ...
«
    Eine müde alte Frau mit ungewöhnlich vielen Bettfedern auf ihrem Kittel gab mir ein Flugblatt. »Dreihundertfünfundzwanzig Jahre mache ich den Job jetzt schon«, sagte sie, »und nicht ein einziges freies Wochenende hab ich gehabt.«
    »Das tut mir leid.«
    »Wir wollen kein Mitleid«,

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