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Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Titel: Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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sagte Solomon Grundy, der ebenfalls ziemlich groggy aussah (schließlich hatten wir Samstag). »Wir wollen, dass was passiert. Wir Mündlis wollen dieselben Rechte wie alle anderen Fiktionäre.«
    »Genau«, sagte ein junger Mann mit Stock und Hut, »es geht nicht ums Geld. Keine noch so große Summe kann die Bruderschaft für die endlosen, stumpfsinnigen Wiederholungen entschädigen, denen wir seit Jahrhunderten ausgesetzt sind. Wir verlangen, dass alle Mündlis einen sofortigen Erholungsurlaub von zwei Wochen erhalten. Außerdem -«
    »Wirklich«, sagte ich. »Sie reden mit der falschen Person. Ich bin nur eine Auszubildende. Jurisfiktion ist sowieso nicht in der Lage, irgendwelche tarifpolitischen Entscheidungen zu treffen. Da müssen Sie schon mit dem Gattungs-Rat reden.«
    »Der Gattungs-Rat hat uns zur Textzentrale geschickt, und die hat uns an den Großen Panjandrum verwiesen«, sagte Humpty-Dumpty, und seine Spießgesellen nickten dazu, »aber niemand scheint zu wissen, ob der oder die Große Panjandrum überhaupt existiert.«
    »Wenn du ihn nie siehst«, sagte Little Jack Horner, »dann existiert er wahrscheinlich auch nicht. Mag jemand eine Hackfleisch-Pastete?«
    »Vincent Price hab' ich auch nie gesehen«, sagte ich. »Aber ich weiß durchaus, dass er existiert.«
    »Wer?«
    »Ein Schauspieler«, sagte ich und kam mir ein bisschen blöd vor. »Bei mir zu Hause.«
    »Sie reden ziemlichen Unsinn, Miss Next«, sagte Humpty- Dumpty, und seine Augen verengten sich misstrauisch.
    »Ach was«, sagte ich.
    »Ein Mungo!«
schrie Humpty-Dumpty, zog einen kleinen Revolver und warf sich in eine große schlammige Pfütze.
    »Aber nein«, sagte der junge Mann müde. »Das ist bloß ein Blindenhund. Stecken Sie die Pistole weg, ehe Sie noch jemand verletzen.«
    »Ein Blindenhund?« sagte Humpty-Dumpty und stand vorsichtig wieder auf. »Bist du sicher?«
    »Habt ihr mit Wort-Meister Libris gesprochen?« fragte ich. »Von dem wissen wir wenigstens, dass er existiert.«
    »Der redet doch gar nicht mit uns«, sagte Humpty-Dumpty und wischte sich mit einem großen Taschentuch ab. »Ultra- Word™ lässt sich auf mündlich überlieferte Texte nicht anwenden, deshalb interessiert er sich überhaupt nicht für uns. Wenn wir unsere Ansprüche jetzt nicht geltend machen, kriegen wir nie was.«
    »Libris weigert sich, mit euch zu sprechen?« fragte ich.
    »Er schickt uns Aktennotizen«, quiekte eine von drei schwanzlosen Mäusen, die alle dunkle Brillen und gelbe Armbinden mit drei schwarzen Punkten trugen und sich an einem Blindenhund festhielten. »Er hat uns mitgeteilt, er sei sehr beschäftigt, schenke unserem Anliegen aber seine ›volle Aufmerksamkeit^«
    »Was ist los?« quiekte eine der anderen Mäuse. »Ist das Miss Next?«
    »Es ist eine glatte Ablehnung«, sagte Humpty-Dumpty. »Aber wenn wir keine vernünftige Antwort bekommen, wird es bald keine Kinderreime mehr geben, weder gesprochene noch gedruckte. Um Mitternacht beginnen wir einen 48-stündigen Warnstreik. Wenn den Eltern die Worte ausgehen und keine Reime mehr einfallen, wird es ein ganz schönes Geschrei geben, das kann ich Ihnen sagen!«
    »Es tut mir leid«, begann ich erneut. »Ich bin wirklich nicht autorisiert - ich kann gar nichts machen -«
    »Können Sie wenigstens Wort-Meister Libris diese Nachricht hier geben?«
    Humpty-Dumpty überreichte mir eine säuberlich auf Briefpapier geschriebene Liste mit Forderungen. Die Menge verstummte. Hunderte von Augen waren erwartungsvoll auf mich gerichtet.
    »Ich kann überhaupt nichts versprechen«, sagte ich und nahm das Papier, »aber wenn ich Libris sehe, werde ich ihm das geben - okay?«
    »Vielen Dank«, sagte Humpty. »Wenigstens mal
irgendjemand
von Jurisfiktion, der uns zuhört!«
    Ich wandte mich ab, und während ich die Stufen nach Norland Park hinaufging, hörte ich, wie Humpty-Dumpty zu Hänschen Klein sagte: »Na, das ging doch ganz gut, oder?«
    An der schweren Eingangstür empfing mich derselbe froschartige Diener wie bei meinem ersten Besuch. Ich durchquerte die Halle und betrat den ehemaligen Ballsaal. Miss Havisham stand mit Akrid Snell an ihrem Schreibtisch. Der Anwalt sprach hektisch ins Fußnotofon.
    Am Nachbartisch stand Commander Bradshaw, der offenbar doch nicht in Ruhestand gegangen war. Er füllte mit dem Protokollführer ein Formular aus. Der Protokollführer schien ziemlich besorgt. Der einzig andere Anwesende war Harris Tweed, der einen mehrseitigen Bericht las. Er sah auf, als ich

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