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Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Tief im Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dürfen.«
    Er war nicht sicher, ob ›locker‹ das richtige Wort war, um zu beschreiben, was zwischen ihnen war. Doch im Augenblick war ihm alles recht, was sie glücklich machte. »In Ordnung. Von jetzt an bist du die einzige italienische Tussi, mit der ich flirte.« Er lächelte, als er ihren ausdruckslosen Blick sah. »Die Lasagne war großartig. Keine von meinen anderen Tussis konnte kochen.«
    Sie schaute aufs Wasser, dann blickte sie ihm wieder nachdenklich in die Augen. Cam war sicher, einen Funken
Humor in ihren Augen zu sehen. »Wir würden beide dort landen«, sagte er. »Aber ich möchte nicht unbedingt, daß du ein Bad nimmst.«
    »Alles in allem möchte ich auch eher trocken bleiben.« Sie sah zum Haus hinüber, von wo Musik zu hören war. »Wer spielt denn Violine?«
    »Das ist Ethan.« Es war eine schnelle, lebhafte Weise, eines der Lieblingslieder ihrer Eltern. Das Klavier fiel ein, und er lächelte. »Und das ist Phillip.«
    »Was spielst du?«
    »Ein wenig Gitarre.«
    »Das würde ich gern hören.« Sie streckte die Hand aus – ein Friedensangebot. Er nahm sie, zog sie an sich und führte ihre Finger an die Lippen.
    »Du bist die einzige, die ich will, Anna. Du bist die einzige, an die ich denke.«
    Im Augenblick, dachte sie und ließ sich in seine Arme ziehen. Nur der Augenblick zählte.

18. Kapitel
    Anna wußte nicht recht, was sie empfand, als Cam eine verkratzte alte Gibson zum Vorschein brachte und konzentriert die Stirn runzelte. Sie entdeckte immer wieder neue Seiten an ihm. Es überraschte und freute sie zu sehen, wie übergangslos, wie leicht die drei Männer einen Song angestimmt hatten. Kräftige Stimmen, dachte sie, schnelle, geschickte Handgriffe. Fest geknüpfte Familienbande.
    Zweifellos hatte es viele solcher Abende in ihrem Leben gegeben. Sie konnte sich vorstellen, wie die drei vor Jahren mit den beiden Menschen, die ihnen eine Familie gegeben hatten, in diesem Zimmer zusammengesessen und geübt hatten. Und sie nahm dieses Bild und die Musik mit nach oben, als sie schließlich ins Bett ging. In Cams Bett.
    Sie rief sich ins Gedächtnis, daß ein Kind im Haus war, und schloß deshalb die Tür ab – für den Fall, daß Cam von seinem behelfsmäßigen Lager auf dem Sofa heraufgeschlichen kam. Und sie würde nicht öffnen, wenn er anklopfte. Ganz gleich, wie sexy er ausgesehen hatte, als er die alte Gitarre zum Leben erweckt hatte. Sie hatten alte irische Balladen und Wirtshauslieder gespielt, die sie nicht kannte. Anna fand sie traurig und herzzerreißend, auch wenn die Melodien zu den Texten lebhaft waren. Sie mischten Rockelemente darunter und spotteten über Seth, als dieser vorschlug, sie sollten mal etwas aus diesem Jahrhundert spielen. Es war anrührend gewesen, dachte Anna, während sie sich auskleidete. Die Brüder wären entsetzt, wenn sie wüßten, wie Anna über sie dachte. Vier Männer vier Brüder – nicht dem Blut, sondern dem Herzen nach. Es war nicht zu übersehen, wie gut sie einander verstanden und daß sie den Kleinen inzwischen nicht nur akzeptierten, sondern mit einbezogen.
    Als Seth bemerkte, Violinen seien etwas für Mädchen und Weichlinge, lächelte Ethan nur und stimmte eine heiße Melodie an, um Seths Interesse und seine Fantasie zu wecken. Und Ethans trockener Kommentar – mal sehen, ob ein Weichling das auch kann – erntete ein Grinsen und ein Achselzucken von Seth.
    Als Seth eingeschlafen war, hatten sie ihn einfach auf dem Teppich liegen lassen, und Foolish hatte neben ihm seinen Platz gefunden. Noch jemand, der zu ihm gehörte, dachte Anna.
    Sie zog als Nachthemd ein T-Shirt an und nahm dann ihre Haarbürste. Es war leicht, sich in diesem Haus wohlzufühlen. Anna hatte einige Veränderungen entdeckt, die auf eine weibliche Hand schließen ließen, wie glänzende Möbel, eine Vase mit Frühlingsblumen. Die Haushälterin ließ grüßen, kombinierte Anna, was die Bewohner des Hauses vermutlich nicht bemerkten.
    Wenn dies ihr Haus wäre, würde sie nicht viel verändern, dachte sie und geriet wieder ins Träumen, als sie
sich mit der Bürste durchs Haar fuhr. Vielleicht ein neuer Anstrich und hier und da ein wenig Farbe mit Hilfe dicker Sitzkissen und bunter Blumen. Den Garten würde sie auf jeden Fall vergrößern. Sie wußte bereits, was am besten in der Sonne gedieh, was im Schatten blühte. Es gab eine hübsche Stelle im Hof, wo sie sich Maiglöckchen gut vorstellen konnte.
    Wäre es nicht herrlich, an einem Samstag morgen in der Erde zu

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