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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Schlummerland.
»Wir sollten diese Handschellen nutzen«, erklärte Judey.
Wir stiegen aus, gingen nach hinten und sahen uns gründlich um, ob jemand uns beobachtete. Dann öffneten wir den
Kofferraum, zerrten an dem Gorilla herum, bis er die Arme auf
dem Rücken hatte, und legten ihm Handschellen an.
»Viel besser«, beschloss Judey. »Ich finde es ein bisschen
gespenstisch, dass er hier hinten bei dem Sprengkopf liegt.«
Ich weiß, es klingt seltsam, aber ich hatte mich schon fast
daran gewöhnt, mit einem Sprengkopf herumzufahren. Ich
würde nicht so weit gehen zu behaupten, dass ich ihn vermissen würde, wenn ich ihn erst los wäre, aber ich hatte längst
nicht mehr solche Todesängste wie am Anfang. Irgendwie war
es auch nur … Gepäck.
Wir setzten uns wieder ins Auto und schauten Hooker und
Bill an. Beide atmeten ruhig und hatten Farbe. Trotzdem
machte ich mir Sorgen. Ich wäre erleichtert gewesen, wenn sie
wieder bei Bewusstsein gewesen wären.
»Vielen Dank für deine Hilfe«, sagte ich zu Judey. »Eigentlich sollte ich dich und Brian jetzt heimfahren.«
»Kommt gar nicht in Frage. Ich bleibe bei dir, bis die beiden wieder aufgewacht sind.«
Also warteten wir vor dem Erotikshop darauf, dass Hooker
und Bill aufwachten.
»Genau wie damals, als wir in der Schule waren«, erinnerte sich Judey lächelnd. »Immer mussten wir Bill aus der
Klemme helfen. Und fast immer ging es dabei um ein Mädchen.«
Manche Dinge ändern sich eben nie, und wenn sie sich
noch so ändern.
Nach einer Stunde schlug Hooker wieder ein Auge auf.
»Hab’ ich was verpasst?«, krächzte er.
»Deine Rettung«, antwortete ich.
»Ich kann mich nur daran erinnern, dass ich Pizza gegessen
habe.«
»Genau«, bestätigte ich. »Ich habe den guten alten Vergewaltigungs-Pizza-Lieferdienst-Trick abgezogen.«
»Was ist das für ein großer nasser Fleck auf meinen
Shorts?«
»Sabber.«
»Gott sei Dank.« Er sah aus dem Fenster. »Wieso parken
wir vor einem Sexshop?«
»Weil wir einen Schlüssel für die Handschellen brauchten.«
Bill schlug ebenfalls die Augen auf. »Ein Sexshop?«,
stöhnte er. Dann presste er die Hände gegen die Schläfen.
»Wow. Mörderkopfweh.«
»Deine Schwester hat unsere Schergen mit einer Giftpizza
ausgeschaltet, und wir haben davon gegessen.«
»Hab’ ich’s nicht gesagt? Barney fällt immer was ein«, sagte Bill. »Sie hat mich schon immer rausgehauen.«
»Und zwar keine Sekunde zu früh für meinen Geschmack«,
ergänzte Hooker. »Es wurde gerade richtig eklig da drin.«
»Hooker hat gesungen, als wollte er sich für Amerika sucht
den Superstar bewerben«, sagte Bill. »Sie haben ihn an einen
Stuhl gefesselt, ihm eine runtergehauen, und schon hat er ihnen alles erzählt.«
»Genau«, führte Hooker aus. »Ich habe ihnen erzählt, wir
hätten den Kanister etwa zweihundert Meter flussaufwärts und
drei Meter vom Ufer entfernt verbuddelt. Ich dachte, das würde sie eine Weile auf Trab halten. Bill war ganz sicher, dass du
mit der Kavallerie anrücken und unseren Arsch retten würdest.«
»Die Kavallerie war schon ausgebucht«, sagte ich. »Zum
Glück hatte Judey noch einen Termin frei.«
»Wenn ich richtig geschätzt habe, hätte Salzar heute merken müssen, dass wir ihn in die Wildnis geschickt haben, dann
hätte er seine Gorillas zurückgeholt, um mir die Scheiße aus
dem Leib zu prügeln«, sagte Hooker. »Ich glaube, er möchte
diesen Kanister um jeden Preis haben.«
»Er ist mit einem Nervengift gefüllt«, eröffnete ich ihm.
»SovarK2. Schätzungsweise handelt es sich um sechs Millionen tödliche Dosen. Wenn das Zeug über Miami ausgesprüht
würde, würde es Zehntausende bis Hunderttausende von Menschen umbringen. Inzwischen habe ich erfahren, dass
Schmierkopf und Doofi für einen dieser Geheimdienste mit
drei Buchstaben arbeiten und versucht haben, den Kanister an
sich zu bringen und gleichzeitig Salzar festzunageln.«
»Das hat für mich aber anders ausgesehen«, meinte Hooker.
»Für mich auch. Ich traue ihnen nicht. Ich hätte ihre Hilfe
brauchen können, aber ich hatte ein komisches Gefühl dabei.«
»Ich verstehe nur Bahnhof«, mischte sich Judey ein. »Mir
erklärt ja nie jemand was.«
»Als Maria nach dem Gold getaucht ist, hat sie auch einen Kanister gefunden. Wie sich später rausgestellt hat,
handelt es sich um einen Sprengkopf mit chemischen
Kampfstoffen.«
»Ist das der Sprengkopf, den wir im Kofferraum spazieren
fahren?«, fragte Judey nach.
Hooker sah mich an. »Im

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