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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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den Mann, der hier bauen will. Wir müssen
… noch was überprüfen.«
»Das macht zwölf fünfzig.«
»Ich gebe Ihnen fünfzehn, aber nur, weil Sie so süß sind.«
Er gab mir fünfzehn. Ich wünschte ihm einen schönen Tag.
Dann stieg ich in mein gestohlenes Auto und fuhr weg. Als ich
an die NW Twentieth Street kam, bemerkte ich hinter mir ein
hektisches Blaulicht. Scheiße. Ich fuhr rechts ran und ging zu
dem Streifenwagen zurück. Wie es mein Glück so wollte, saß
darin der Bulle, der mich schon gestern gestellt hatte.
»O Mann«, sagte er. »Sie schon wieder. Bitte nicht.«
»Ich bin in geheimer Mission unterwegs.«
»Natürlich.«
»Das hinter Ihnen ist mein Partner.«
Judey wartete mit laufendem Motor hinter dem Streifenwagen mit einem verkrampften Lächeln auf dem Gesicht. Brian
saß auf dem Beifahrersitz, hatte die Vorderpfoten auf das Armaturenbrett gestemmt und zog konzentriert die Schnauzerbrauen zusammen, als wollte er den Polizisten mit seinem Blick
einschüchtern.
Der Polizist drehte sich zu Judey um. »Der Schwule mit
dem Köter? Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
»Wie kommen Sie darauf, dass er schwul ist?«
»Ich bin Polizist. Ich sehe so was. Außerdem hat der Hund
eines von diesen Regenbogen-Halsbändern an.«
»Vielleicht ist ja nur sein Hund schwul.«
»Lady, sagen Sie nicht so was. Bei dem Gedanken verkriechen sich meine Eier in die Bauchhöhle.«
»Hören Sie, ich muss noch was erledigen …«
»Wie ins Gefängnis gehen?«
»Sie wollen doch nicht, dass ich wieder die Burschen mit
dem eingebauten Blaulicht hinter dem Kühlergrill rufe, oder?«
»Scala und Martin? Nein! Auf keinen Fall. Ich hasse diese
Typen.«
»Ich sag Ihnen was. Ich brauche den Wagen sowieso nicht
mehr. Wie wär’s, wenn ich ihn einfach hier stehen lasse, und
Sie melden ihn als gefunden?«
»Na schön. Gut. Aber hören Sie auf, während meiner
Schicht Autos zu stehlen. Stehlen Sie während der Nachtschicht. Oder in Coral Gables. Oder in Miami Beach.«
Ich lief zu Judey zurück, scheuchte Brian auf den Rücksitz
und schnallte mich an.
»Du bist genial « , lobte mich Judey.
Fünfzehn Minuten später standen wir wieder vor dem verlassenen Bungalow. Ich kauerte mich auf dem Rücksitz zusammen, um nicht gesehen zu werden. Judey saß am Steuer.
Laut unserem Plan sollte er hinter dem silbernen Camry parken, zum Haus gehen, behaupten, er hätte sich verfahren, und
nach dem Weg fragen. Wenn niemand auf sein Rufen, Klopfen
und Treten reagierte, hatten wir freie Bahn.
»Versprich mir, dass du dich um Brian kümmerst, wenn ich
nicht zurückkomme«, sagte Judey.
Ich sah zu Brian vor, der wieder auf dem Beifahrersitz thronte. Falls es einen Gott gab, würde Judey zurückkommen. »Er ist
wirklich klug«, verriet mir Judey. »Wenn du die Buchstaben in
seinem Namen vertauschst, heißt er Brain. « Ich hielt den Kopf
gesenkt und lauschte, wie Judey zum Haus ging. Er klopfte an.
Er rief. Dann wurde es still. Ich hob vorsichtig den Kopf. Kein
Judey. Ich sah Brian an. »Wo ist er?«, fragte ich Brian.
Brian blieb stumm sitzen. Er sah besorgt aus. Wahrscheinlich fand er die Aussicht, mit mir zusammenleben zu müssen,
nicht gerade erbaulich.
Judey erschien auf der Rückseite des Hauses, und ich atmete schwer aus. Puuh. Er hatte nur das Haus umrundet, weil er
wahrscheinlich nach einem offenen Fenster gesucht hatte. Jetzt
kam er zu uns zurück und winkte mich herbei.
Ich setzte mich hinters Lenkrad und setzte den Mietwagen
rückwärts in die Einfahrt.
»Ich konnte einen Blick durch die Fenster auf der Rückseite
werfen«, sagte Judey. »Es gibt eine gute Nachricht und eine
schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist, dass die beiden
Gorillas k.o. gesetzt sind. Die schlechte Nachricht ist, dass sie
ihre Pizza mit Bill und Hooker geteilt haben.«
Ich holte ein langes Reifeneisen aus dem Kofferraum.
Judey sah mir über die Schulter. »Was ist das für ein Ding
in deinem Kofferraum?«
»Eine Bombe. Ein Sprengkopf, um genauer zu sein.«
»Weniger hätte ich nicht von dir erwartet«, sagte Judey.
»Du enttäuschst mich wirklich nie.«
Ich huschte mit dem Reifeneisen zur Haustür und klemmte
das flache Ende unter den Türknauf zwischen Türblatt und
Rahmen. Dann stemmte ich mich mit meinem ganzen Gewicht
dagegen, bis das Schloss aus dem Rahmen sprang und die Tür
aufflog.
Von innen war der Bungalow noch deprimierender als von
außen. Die Luft war schal und roch nach verstopften Rohren
und Schimmel, vermischt mit

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