Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
kalter Pizza. Das Mobiliar
stammte vom Sperrmüll. Das Licht war matt.
Salzars Männer lagen mit dem Gesicht nach unten auf dem
Boden, so wie sie von ihren Stühlen an dem rostigen ChromResopaltisch in der Küche gepurzelt waren. Die leere Pizzaschachtel lag offen auf dem Tisch. In der Schachtel waren nur
ein paar Streifen Tomatensoße und ein paar Käsebröckchen
zurückgeblieben.
Vom zentralen Wohnesskochbereich zweigte ein kurzer
Flur ab. An diesem Flur lagen zwei Zimmer sowie am Ende
ein kleines Bad. Die Türen standen offen. In einem Zimmer
lagen mit Handschellen zusammengekettet, Bill und Hooker.
Sie lagen breit auf dem Bett und waren absolut hinüber. Nur
Zentimeter neben Hookers offener Hand klebte eine halb gegessene Pizza auf der fadenscheinigen gelben Chenilledecke.
»Hey, Moment mal«, sagte ich. »Wo ist Maria?«
Wir schauten im anderen Zimmer und im Bad nach. Keine
Maria.
»Wahrscheinlich wird sie woanders gefangen gehalten«,
mutmaßte Judey.
Das glaubte keiner von uns wirklich, aber es war eine tröstliche Vorstellung. Eines nach dem anderen.
»Wie sollen wir diese Pfundskerle hier rausschaffen?«,
fragte Judey. »Sie sind aneinander gekettet und wiegen zusammen bestimmt hundertfünfzig Kilo. Außerdem müssen wir
sie durch die Tür bekommen.«
Ich rannte in die Küche und durchsuchte die Taschen der
beiden Gorillas nach einem Schlüssel. Danach suchte ich
schnell das Haus ab. Nirgendwo ein Schlüssel. Ich besah mir
die Schlafzimmertür. Nicht breit genug, um sie nebeneinander
hindurchzubekommen. »Wir müssen sie zu einem Sandwich
zusammenlegen und dann nach draußen schleifen.«
So wälzten wir Hooker und Bill vom Bett auf den Boden,
wobei wir Bills Schusswunde so weit wie möglich zu schonen
versuchten. Anschließend zogen wir die verwanzte Decke vom
Bett und schoben sie unter Hooker. Zum Schluss legten wir
Bill oben auf Hooker.
Judey und ich packten die Chenilledecke und zerrten Hooker und Bill durch die Zimmertür und den Gang ins Wohnzimmer und von dort aus nach draußen. Doch nachdem wir sie
bis zu dem Mietwagen bugsiert hatten, waren wir wieder aufgeschmissen.
»Wir müssen sie irgendwie auf den Rücksitz setzen«, sagte
ich.
Wir zerrten und schoben, drückten und zogen, bis wir sie
halbwegs aufrecht auf dem Rücksitz hatten. Hooker hing sabbernd und mit hängendem Kopf in den Seilen seines Gurtes.
Bill lehnte seitlich an Hooker und sah aus wie ein zugedröhnter Zombie.
Brian schaute von vorn zwischen den Sitzen durch. Ihm
war anzusehen, dass ihm der Anblick nicht gefiel.
»Weißt du, was wir tun sollten?«, fragte Judey. »Wir sollten einen von den Gorillas mitnehmen. Dann können wir ihn
in die Mangel nehmen, bis er uns verrät, wo Maria steckt.«
Wir gingen zurück ins Haus und nahmen den kleineren der
beiden mit. Auch ihn schleiften wir durch die Tür zum Auto
und dort zum Kofferraum. Ich klappte den Kofferraum auf und
warf den Ersatzreifen raus. Damit war Platz für den Gorilla und den Sprengkopf. Ich sah mir den Sprengkopf gut an, um
sicherzugehen, dass er dort hinten bei dem Gorilla gut aufgehoben war. Der Kanister sah nicht so aus, als könnte irgendwas davon abbrechen. Also wuchteten wir den Gorilla in den
Kofferraum, falteten ihn zusammen und drückten die Klappe
zu.
»Jetzt brauchen wir einen guten Sexshop«, sagte ich. »Einen, der auch Spielzeuge verkauft. Die meisten Handschellen
lassen sich mit einem Universalschlüssel öffnen. Das habe ich
bei Cops gesehen.«
»Eine geniale Serie«, bestätigte Judey.
Ich fuhr über den Miami River zurück, bog an der Seventeenth Street nach Süden und wagte mich nach Little Havana
vor. Nach ein paar Blocks hatte ich gefunden, wonach ich
suchte. Ein Erotikshop. Ich bog auf den Parkplatz, der zu der
Ladenzeile gehörte, und hielt genau vor dem Shop.
»Ich habe keine Lust, ein teures Paar Handschellen zu kaufen, nur weil ich einen Schlüssel brauche«, sagte ich zu Judey.
»Frag, ob du dir einen ausleihen kannst.«
Judey lief in den Laden und kam nach ein paar Minuten mit
einem Kerl wieder heraus, der aussah wie Ozzy Osbourne an
einem schlechten Tag.
»Whoa«, sagte der Typ, als er Hooker und Bill sah. »Das
nenne ich abgefahren.«
Wir bekamen die Handschellen ab, und der Pornokönig
schlurfte zurück in seine Höhle. Judey und ich unternahmen
einen halbherzigen Versuch, Hooker und Bill wiederzubeleben. Hooker riskierte ein halbes Auge, grinste mich an und
kehrte auf der Stelle zurück ins

Weitere Kostenlose Bücher