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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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»Offenbar ist ein echter Meisterschütze unter euch.«
»Süße, wir sind bei der NASCAR. Wir sind Bier trinkende,
Schürzen jagende, hinterwäldlerische Autoraser. Und wir können schießen. «
Jemand legte in der Halle einen Schalter um, der Außenbereich wurde mit Licht überflutet, und ich konnte zum ersten
Mal das ganze Ausmaß dieser Operation überblicken. Ich hatte
dreiundzwanzig Männer unter Salzars Kommando gezählt. So
wie es aussah, hatte Hooker sechzig mitgebracht. Vielleicht
noch mehr. Das war in dem Gewirr schwer auszumachen.
Bei der NASCAR werden riesige Sattelschlepper eingesetzt, um die Autos und Ausrüstung zu transportieren. Einer
von Hookers Neunachsern parkte hinten am Tor der Lagerhalle. Eine Herde Harleys und ein halbes Dutzend aufgemotzter
Pick-ups standen ebenfalls dort. Es gibt drei Geräusche, bei
denen ich regelmäßig eine Gänsehaut bekomme. Das Starten
der Motoren bei einem NASCAR-Rennen, ein gut getunter
Porsche und eine Harley mit Python-Auspuff. Die Harleys
hinter der Halle waren durch die Bank gepimpt, Python eingeschlossen. Kein Wunder, dass es wie Donnergrollen geklungen
hatte, als sie angerollt kamen. An der Seite der Halle standen
ein zweiter Transporter und ein Service-Laster aus einem anderen Team. Die Männer waren noch damit beschäftigt, die
Schweißbrenner vom Dach zu hieven und wieder auf die La
ster zu laden.
Der Gestank nach verbranntem Kerosin hing in der Luft.
Der Staub legte sich allmählich wieder über dem Hubschrauberlandeplatz, und die Wucht des Überfalls flaute zu einer
organisierten Hektik ab.
»Es ist vorbei«, sagte Hooker. »Salzar ist hin, aber dafür
haben wir Torres. Salzars Männer setzen wir im Sumpf aus.
Viel Glück. Bis auf Hugo. Mit Hugo und Torres haben wir
noch was vor.«
Hooker und ich gingen wieder in die Halle, wo wir zuschauten, wie Bill den Gabelstapler an einen gemieteten Lieferwagen rangierte. Bill lud die Kisten mit dem Gold in den
Wagen und lenkte den Stapler dann von der Pritsche weg.
Hooker und ich schoben die Luke zu und verriegelten sie. Danach fuhr Bill um die Halle herum und lud den immer noch
bewusstlosen Kotzi und dann Torres auf die Gabel, um sie
anschließend in einer Kiste auf Hookers Transporter zu versenken. Zuletzt setzte Bill mit seinem Stapler zurück und eilte
herbei, um Hooker beim Zunageln der Kiste zu helfen.
Der Handel, den Senator Gil mit seinem Kontaktmann in
Kuba vereinbart hatte, bestand darin, dass Juan Raffles gegen
das Gold oder gegen Salzar eingetauscht werden sollte. Wie es
uns gefiel. Der Kontaktmann hatte den Senator wissen lassen,
dass Kuba Salzar als Staatsfeind betrachte und dass ihn die
Regierung liebend gern gegen Juan eintauschen würde. Ich
hatte den Verdacht, dass die Kubaner umso erfreuter sein würden, wenn sie die Kiste öffneten und Marcos Torres darin fanden. Ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Ein politischer Piranha weniger, über den sich Castro den Kopf zerbrechen
musste. Castro würde die Kiste im Dunkel der Nacht öffnen
und den Inhalt möglicherweise sofort beseitigen. Das war
nicht mein Problem.
Wir stopften den Kanister, der immer noch in Judeys Decke
gewickelt war, vorsichtig neben die Kiste mit Hugo und Torres.
Judey umsorgte währenddessen Maria. Er hatte sie auf einen Stuhl gesetzt, gab ihr Kaffee und fütterte sie mit einem
Granolariegel. Ich ging zu ihnen hinüber und schenkte mir
ebenfalls eine Tasse Kaffee ein.
»Ist alles okay?«, fragte ich Maria.
»Ich habe keine bleibenden Schäden davongetragen. Ich bin
älter und weiser geworden.«
»Wir haben einen Austausch deines Vaters eingeleitet.«
»Das hat Judey schon erzählt«, antwortete sie leise.
Marias Augen wurden feucht, aber sie weinte nicht. Was
man von mir nicht behaupten konnte. Ich stand emotional unter Starkstrom. Beim kleinsten Wort hätte ich losgeheult. Ich
stürzte meinen Kaffee auf einen Satz hinunter und vertilgte,
ohne es zu merken, einen Granolariegel. Irgendwann starrte
ich auf das Einwickelpapier in meiner Hand. »Was ist das?«,
fragte ich Judey.
»Ein Granolariegel«, erklärte er mir. »Du hast ihn gerade
gegessen.«
Die Hallentore standen jetzt offen, sodass ich sehen konnte,
wie die Motorradgang wieder abzog. Die Männer von der
NASCAR blieben noch, um beim Saubermachen zu helfen,
den Boden nach Pfeilen abzusuchen, die ihr Ziel verfehlt hatten, und die Patronenhülsen der echten Kugeln aufzusammeln.
Bald würde die Polizei eintreffen, angelockt von der riesigen
Rauchsäule,

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