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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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radierte
meine Vergangenheit aus. Jetzt werde ich sie wieder zum Leben erwecken. Auf Kuba arbeitete ich im Auftrag der Regierung und war direkt dem Ministerrat verantwortlich. Ich war in
einer guten, wenn auch nicht gut bezahlten Position, weshalb
ich, wann immer sich die Gelegenheit bot, mein Gehalt durch
etwas freies Unternehmertum aufbesserte. Marias Großvater
und ich führten ein sehr profitables, wenn auch kurzlebiges
Geschäft.«
»Schmuggel?«
Wieder kam dieses irre Schlagseitenlächeln. »Ja, nur haben
wir Frauen geschmuggelt. Die russischen Matrosen wollten
Frauen, und die haben wir ihnen beschafft. Wir fuhren sie immer mit dem Fischerboot hinaus. Marias Großvater und ich
waren nichts als ordinäre Zuhälter.« Er lachte laut und bellend.
Maria starrte ihn immer noch an. Sie lachte nicht mit.
»Als die Blockade befohlen wurde und Castro ein paar
Rücklagen für schlechte Zeiten beiseite schaffen wollte, war
ein Fischerboot geradezu ideal«, fuhr Salzar fort. »Ich war
damals sein vertrauenswürdiger Gehilfe, und ein Fischerboot
erregt keinen Verdacht. Leider hatten Marias Großvater und
ich eine kleine Meinungsverschiedenheit. Er war der Ansicht,
dass wir unsere Befehle befolgen sollten. Während ich meinte,
dass wir das Gold und das SovarK2 nehmen und verschwinden
sollten. Marcos war der stille Teilhaber an unserem Unternehmen, jener Teilhaber, von dem Enrique nichts ahnte, und
die treibende Kraft hinter unserem Plan. Schon damals hatte
Marcos Geschmack an der Macht gefunden, eh, Marcos?«
In Marcos’ Augen leuchtete nichts auf. Sie waren fest auf
mich gerichtet, sie lächelten nicht. Plötzlich kam mir der Gedanke, dass Marcos noch verrückter war als Salzar.
»Enrique und ich kamen auf unserem kleinen Fischerboot
in Streit und achteten nicht sorgsam genug auf unseren Kurs,
weshalb wir auf ein Riff aufliefen«, erzählte Salzar weiter.
»Als das Boot voll zu laufen begann, schoss ich Marias Groß
vater in den Kopf und ließ ihn einfach liegen. Danach ließ ich
unser kleines Beiboot zu Wasser und wollte von dort aus zusehen, wie das Fischerboot sank. Ich wusste genau, wo wir waren. Es wäre eine Leichtigkeit gewesen, die Ladung zu bergen.
Aber das Boot ging nicht unter. Marias Großvater starb nicht
schnell genug. Er schaffte es, das Boot von dem Felsen zu
lösen, und ließ mich zurück. Ich weiß beim besten Willen
nicht, wie er das mit einem Loch im Kopf schaffen konnte. Er
muss einen Schädel aus Stein gehabt haben.
War das zu glauben? Ich saß in dem kleinen Beiboot und
musste zusehen, wie das Fischerboot wegfuhr.«
»Da sind Sie sich bestimmt ziemlich dämlich vorgekommen«, sagte ich.
Salzar kniff die Augen zusammen, und ich rechnete schon
halb damit, dass er mich schlagen würde, aber dann fand er die
Beherrschung wieder und fuhr fort: »Jahrelang haben wir nach
diesem Boot gesucht, ohne es je zu finden. Wer hätte gedacht,
dass er es noch so weit schaffen würde? Als er mich zurückließ, hatte er Kurs auf Havanna genommen. Darum konzentrierte ich meine Suche auf diese Gewässer.«
»Sie ekeln mich an«, fuhr Maria dazwischen. Dann spuckte
sie ihn noch mal an. Diesmal landete sie einen Volltreffer auf
seinem perfekt polierten Schuh.
Salzars Arm zuckte vor, und seine Faust traf auf Marias
Kinn. Ihr Kopf flog zur Seite, aus ihrem Mundwinkel sickerte
ein dünnes Blutrinnsal.
Maria war dermaßen auf Salzar fixiert, dass ich nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob sie den Schlag überhaupt gespürt hatte.
»Wo waren wir stehen geblieben?« Er ließ sich in die Polster zurücksinken und zwang mir sein kaltes, schmallippiges
Lächeln auf. »Ach ja, bei dem Gold und dem SovarK2. Ist es
nicht interessant, dass es nach so langer Zeit zu mir zurückgekehrt ist? Richtig, das SovarK2 ist noch nicht in meinem Besitz, aber das ist nur ein technisches Problem.« Er beugte sich
wieder vor. »Wo ist es?«
»Äh … keine Ahnung«, sagte ich.
Salzar klopfte an das getönte Seitenfenster, und Kotzi öffnete die Tür.
»Miss Barnaby und Miss Raffles möchten jetzt zur Lagerhalle fahren«, sagte Salzar zu Kotzi.
Ich sah kurz zu Maria hinüber, die kaum wahrnehmbar den
Kopf schüttelte. Zur Lagerhalle fahren war gar nicht gut.
Man fesselte mir die Hände auf den Rücken, und Maria und
ich wurden in den Town Car verfrachtet. Es gab den Fahrer.
Und es gab Kotzi. Kotzi sah so aus, als hätte er seine eigenen
Ansichten, was die Lagerhalle anging. Er schien sich darauf zu
freuen.
Als wir erst auf dem Trail waren, gab es

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