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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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verputzen.«
Der Mann sah zu uns her, und Hooker winkte ihm lächelnd
zu. »Hi!«, rief Hooker.
Der Mann sah uns kurz ausdruckslos an und drehte uns
dann den Rücken zu, um seine Unterhaltung mit dem Senator
fortzusetzen.
»Toll«, sagte ich zu Hooker. »Jetzt hast du es dir mit einem
Profikiller verscherzt.«
»Ich wollte nur nett sein. Im ersten Moment dachte ich, wir
hätten so was wie eine Beziehung aufgebaut.«
Wir wandten uns von der Flex ab und spazierten auf die
Promenade zurück. Dort war die Hölle los. Das Wetter war
perfekt für alle, die es heiß oder heißer mochten. Es war Freitagmittag, womit es in Miami anscheinend schon Wochenende
war. Hooker trug Sandalen, total ausgewaschene Jeans mit
zahllosen Rissen und Löchern, ein waschmittelfleckiges, ärmelloses schwarzes T-Shirt, eine Sportsonnenbrille und eine
Baseballkappe mit einer Reifenwerbung. Ich hatte eine Sonnenbrille, aber keinen Hut aufgesetzt und keinen Sonnenschutz
aufgelegt. Folglich hatte ich das Gefühl, auf meinem Schädel
Eier braten zu können, und ich schwöre, wenn ich geschielt
hätte, hätte ich zusehen können, wie meine Nase Blasen warf.
Ein Mann kam uns auf dem Weg entgegen. Er führte einen
Schnauzer an einer Burberryleine spazieren, und der Hund
hüpfte mit hoch erhobenem Kopf und wachsamen, unter buschigen Schnauzerbrauen funkelnden Augen neben ihm her.
Der Mann fiel mir vor allem auf, weil er all das war, was Hooker nicht war. Sein braunes Haar war sauber geschnitten und
frisiert. Sein Gesicht war glatt rasiert. Sein weißes Dreiknopfstrickhemd war flecken- und knitterfrei. Seine Khakishorts waren frisch gestärkt und passten exzellent. Er war vielleicht zwei
Zentimeter kleiner als Hooker und hatte nur unbedeutend weniger Muskeln. Meine Freundin Marjorie behauptet, dass man
jederzeit an der Größe der Poren feststellen kann, ob ein Typ
schwul ist oder nicht. Und selbst aus dieser Entfernung konnte
ich erkennen, dass dieser Typ eine makellose Babyhaut hatte.
Als der Hund und sein Herrchen auf einer Höhe mit mir und
Hooker waren, blieb der Hund stehen und knurrte Hooker an.
»Ach, entschuldigen Sie vielmals « , sagte der Typ. »Er hat
heute ganz schreckliche Laune. Ich glaube, er braucht unbedingt ein Vollkornmuffin.«
»Kein Problem«, sagte Hooker. »Solange Sie die Leine festhalten, okay?«
»Aber ja doch. Schluss, Cujo « , sagte der Typ zu seinem
Hund.
»Er heißt Cujo?«
»Nein. Nicht wirklich. Eigentlich heißt er Brian.«
Ich lächelte das Hundeherrchen an. »Jude?«
»Ja?« Sein Blick kam auf mir zu ruhen, es machte fast hörbar Klick in seinem Kopf, und seine Augen wurden groß.
»Barney? O mein Gott! Das glaube ich einfach nicht!«
»Das ist Jude Corker. Wir waren zusammen in der Grundschule und in der High School«, erläuterte ich Hooker.
»Jude Corker, Sam Hooker. Sam Hooker, Jude Corker.«
»Inzwischen nennen mich die Leute Judey.« Er streckte
Sam die Hand hin. »Barney und ich waren so gute Freunde,
aber dann gingen wir auf verschiedene Colleges und haben uns
komplett aus den Augen verloren.«
»Wie lange bist du schon hier unten?«, fragte ich ihn.
»Ich bin hier aufs College gegangen und danach hängen
geblieben. In meinem ersten Jahr hier unten lernte ich einen
supernetten Mann kennen, damit war die Sache gelaufen. Er
hatte hier unten ein florierendes Unternehmen, da konnten wir
natürlich nicht umziehen.«
»Seid ihr immer noch zusammen?«
»Wir haben uns vor einem Jahr getrennt. Wie das Leben so
spielt. Aber ich bin inzwischen ein waschechter Miamianer.
Und was führt dich hierher?«
»Bill lebt hier.«
»Nein! Das wusste ich nicht, wir sind uns noch nicht über
den Weg gelaufen.« Er sah wieder Hooker an. »Und wer ist
dieser entzückende Mensch? Bist du in Herzensangelegenheiten hier?«
»Wir sind Geschäftspartner.«
»Exzellenter Body«, stellte Jude fest. »Aber das Käppi
muss verschwinden. Reifen. Bäh.«
Hooker lächelte ihn an. Freundlich.
»Du bist nicht zufällig schwul?«, fragte Judey Hooker.
»Nein«, antwortete Hooker. »Nicht mal ein kleines bis
schen.«
»Jammerschade. Aber das ärmellose Shirt sieht richtig
schnucklig an dir aus.«
Hooker lächelte immer noch. NASCARMAN hatte keine
Angst vor GAY GUY.
»Und in welcher Hinsicht ›Geschäftspartner‹?«, fragte Judey. »Denn seine Augen, mein Engel, sehen dich ganz und gar
nicht wie einen Geschäftspartner an. Sondern so, als möchte er
dich zum Mittagessen vernaschen. Du solltest dich was schä
men«, wandte sich

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