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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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zusehen, wie die Zahlen aufleuchten.«
Hooker legte den Arm um mich und drückte mich gegen
seine Seite. »Süß.«
    Hooker parkte den Porsche vor Bills Haus, und wir stiegen
beide aus. Bills Tür schwang auf, als ich vorsichtig dagegen
drückte. Kein Schlüssel erforderlich. Das Schloss war eindeutig hin.
    Wir stiegen die Treppe hinauf und blieben wie festgenagelt
im Eingang zum Wohnbereich stehen. Das Apartment war
durchwühlt worden. Noch mal. Nicht verwüstet wie beim ersten Mal, aber ganz eindeutig durchsucht. Die Sofakissen lagen
schief auf den Polstern. Die Schubladen waren nicht ganz zugeschoben. Meine Reisetasche stand nicht genau dort, wo ich
sie stehen gelassen hatte.
    »Wieso durchsucht jemand die Wohnung zweimal?«
»Vielleicht war es beim zweiten Mal jemand anderes.«
Wir gingen durch das Schlafzimmer und das Bad. Auf den
ersten Blick schien nichts zu fehlen. Kotzfresses Abschiedsgruß war in den Teppich gesickert und roch nicht allzu lecker.
    »Gib mir zehn Minuten zum Duschen und Umziehen. Dann
bin ich hier weg«, sagte ich.
Ich duschte schnell, blies mein Haar mit dem Fön trocken
und zog Shorts, T-Shirt und meine weißen Turnschuhe an.
Als ich aus dem Bad kam, war Hooker nicht mehr im
Apartment, darum hängte ich meine Reisetasche über und ging
nach unten, um nach ihm Ausschau zu halten. Ich entdeckte
ihn bei einem von Bills Nachbarn. Schlau. NASCARMAN
hatte Grips. Wahrscheinlich nicht allzu viel, aber dafür war er
umso motivierter. Er wollte sein Boot um jeden Preis zurückbekommen.
Es war später Vormittag, und der vollkommen wolkenfreie
Himmel strahlte azurblau. Der Wind hatte sich bis auf ein
sanftes Säuseln gelegt. Die hell verputzten Gebäude mit ihren
pfirsichrosa und aquamarinblauen Zierleisten funkelten in der
Sonne. Überall blühte es, auf den Bäumen, an den Büschen, an
den Kletterranken. Eidechsen raschelten im Unterholz. Ich
rechnete jeden Moment mit einer Monsterkakerlake.
Als Hooker mich aus dem Haus treten sah, verabschiedete
er sich von Bills Nachbar. Er kam zu mir zurück und nahm mir
die Reisetasche ab. Nichts dagegen einzuwenden. Man kann’s
auch übertreiben mit der weiblichen Selbstständigkeit.
»Ich wollte euch nicht unterbrechen«, sagte ich. »Ich nehme an, ihr habt über Bill gesprochen?«
»Ja. Ich habe an allen Türen geläutet. Bei den meisten war
niemand daheim. Dann habe ich die Wohnung des Hausmeisters gefunden und ihm das kaputte Schloss gemeldet. Ich habe
ihm erzählt, Bill wäre auf Kreuzfahrt und du würdest deine
Ferien hier verbringen. Er wird sich darum kümmern. Außerdem habe ich ihm vorgeschlagen, dass er den Teppich reinigen
lassen soll. Der Mann, mit dem ich eben gesprochen habe, ist
in Rente und fast die ganze Zeit zu Hause. Er heißt Melvin.
Weil ihn seine Frau nicht in der Wohnung rauchen lässt, verbringt er die Tage mehr oder weniger auf der Terrasse. Sagt, er
hätte Schlafschwierigkeiten und würde oft einfach draußen
sitzen und rauchen.«
Ich lächelte Hooker an. »Hat er die Kerle gesehen, die in
Bills Apartment eingebrochen sind?«
»Hat er. Beide Male.«


H
    ooker ließ die Reisetasche hinten in den Porsche fallen. »So wie Melvin es erzählt, geschah der erste Einbruch am Dienstagabend gegen elf. Er sagte, sie wären zu
zweit gekommen. Wie sie reingekommen sind, hat er nicht
gesehen. Er hat nur gesehen, wie sie wieder verschwanden. Er
sagte, er hätte gedacht, es seien Freunde von Bill. So wie es
aussieht, hat Bill gern Partys gefeiert. Riesenüberraschung,
wie? Sie seien in einen schwarzen Town Car gestiegen, meinte
er. Mehr konnte er mir nicht erzählen.«
»Hat er dir keine Beschreibung gegeben?«
     
»Es war dunkel. Er hat kaum was gesehen. Mittelschwer.
    Mittelgroß. Er hat sie für Kubaner gehalten.«
»Und beim zweiten Mal?«
»Da waren es Weiße. Ebenfalls zwei. Diesmal ging einer
    rein, während einer draußen wartete. Dunkle Leinenhosen.
Dunkle kurzärmlige Hemden. Er war ziemlich sicher, dass es
keine Uniformen waren, aber die Crew der Flex trägt Marineblau, darum würde ich das nicht ausschließen wollen. Er sagte,
der eine hätte die Haare glatt zurückgekämmt wie ein Gangster.«
»Das hört sich nach dem Typen aus dem Diner und dem
    Club an. Du weißt doch, von dem ich dir erzählt habe?«
»Es hört sich nach jedem zweiten Mann in Miami an. Mel
vin sagte, der eine Mann sei einfach ins Haus spaziert, als
würde er erwartet.«
»Das Schloss war schon aufgebrochen.«
»Das

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