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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Granolariegel auf, und dann
verstau ich dich und das Essen auf dem Boot. Anschließend
parke ich den Mini irgendwo abseits und komme zu Fuß zurück. Ich würde Bills Auto nur ungern am Yachthafen stehen
lassen.«
»Du kennst dich mit Booten aus, oder?«
»Ich verstehe genug davon, um uns zu dieser Insel und zurückzubringen … solange es keine Probleme gibt. Es soll heute schön werden. Ruhiges Wasser. Kein Sturm in Sicht. Rich
hat eine zwanzig Meter lange Sunseeker Predator. Ein Powerboot, das zweiunddreißig Knoten schafft. Der Tank ist groß
genug, um uns hin- und zurückzubringen. Beim Ablegen wirst
du mir behilflich sein müssen. Wenn wir erst mal unterwegs
sind, erledigt der Computer alles Weitere.«
»Was schätzt du, wie lange wir unterwegs sein werden?«
»Keine Ahnung. Ein paar Tage, hoffe ich. Ich habe nicht
allzu viel Zeit. Am Monatsende muss ich eine Reihe von Werbeauftritten absolvieren.«
Ich bin in Baltimore in der Nähe des Hafens groß geworden, dennoch verstehe ich nichts von Booten. Ich kann ein
Motorboot von einem Segelboot unterscheiden, aber damit
endet mein Fachwissen. Für mich sah es so aus, als hätte Rich
Vana einfach ein Boot mit einer großen Schnauze. Das Boot
war blendend weiß und hatte auf beiden Seiten einen breiten
meerblauen Streifen. Das Cockpit, von dem aus das Boot gesteuert wurde, befand sich hinten, war abgeschlossen und gemütlich. Wenn man eine kleine Treppe runterging, sah man
das glänzende Holz und die luxuriös gepolsterten Sofas und
Sessel im Inneren der Yacht. Es gab eine topmoderne Küche,
zwei Schlafkabinen, zwei Duschen mit Toilette und einen
kleinen Wohnbereich mit Essecke.
Hooker setzte mich mitsamt unseren Einkäufen ab und fuhr
sofort weiter, um den Mini abzustellen. Ich verstaute Brot und
Erdnussbutter, Corn Flakes, Milch, Bier, Kekse, eingeschweißte Mortadella, Schinken, Käse, Salzbrezeln, Granolariegel und Spaghettidosen. Dann warf ich, noch ehe Hooker
zurück war, einen Blick auf die Motoren. Ich verstehe nichts
von Booten, aber von Motoren verstehe ich sehr wohl etwas.
Und das hier waren fette Oschis. Zwei Zwillingsdieselmotoren
von Manning.
Zugegeben, ich fand die Motoren aufregender als die Küche. Aber das heißt nicht, dass die Küche nicht toll gewesen
wäre. Eine Kühlgefrierkombination mit Frischefach, eine Mikrowelle mit Heißluftofen, eine eingebaute Kaffeemaschine, ein
Geschirrspüler und ein Weinkühler. Nette Geräte, aber kaum
in derselben Liga wie der Diesel. Außerdem gab es einen
20KW-Generator, zehn 24V-Batterien, zwei 12V-Batterien
und entsprechende Ladegeräte.
Als ich Hooker an Deck kommen hörte, krabbelte ich in die
Küche zurück. Eine Sekunde später war er unten an der Leiter,
schob sich an mir vorbei und prüfte die Maschinen. Er schaute
sich um, und es war wohl alles okay. Dann ging er nach oben
ans Ruder und startete den Generator. Er hängte das Stromversorgungskabel ab und verstaute es. Er legte die Generatorleistungsschalter um, um die Hauptmotoren zu starten. Er schaltete das Funkgerät ein, den Autopilot, das Radar, das GPSOrtungssystem, das Echolot und den Bordcomputer. Er gab
den GPS-Kurs von Key West nach Kuba in den Bordcomputer
ein. Er testete das Bugstrahlruder.
Das weiß ich alles, weil er mir die ganze Zeit über erklärte,
was er gerade tat, und ich mir Mühe gab, alles im Gedächtnis
zu behalten, falls ich es irgendwann selbst machen musste.
Man kann nie wissen, stimmt’s? Vielleicht würde er über Bord
gespült. Vielleicht würde er einen Herzinfarkt bekommen.
Vielleicht würde er sich besinnungslos saufen!
»Jetzt zum Vokabular«, sagte Hooker. »Die Taue heißen
Leinen. Diese Gummidinger außen dran heißen Fender. Rechts
ist steuerbord. Links backbord. Vorn ist der Bug. Hinten ist das
Heck. Der Bereich um das Lenkrad herum heißt Ruder. Die
Küche ist die Kombüse. Nur das Klo heißt Klo. Ich habe keine
Ahnung, warum alles anders heißen muss. Für mich ergibt das
keinen Sinn. Außer der Sache mit dem Klo vielleicht.«
Hooker reichte mir ein Walkie-Talkie. »Sobald die Maschinen warm gelaufen sind, legen wir ab, und dann brauche ich
deine Hilfe. Ich gebe dir über das Walkie-Talkie Anweisungen. Normalerweise habe ich jemanden an Land, der die Leinen losmacht, aber weil wir heimlich ablegen wollen, werden
wir ohne fremde Hilfe zurechtkommen müssen. Ich werde das
Boot gegen das Pier drücken, während du die Leinen losmachst und an Bord wirfst. Am besten fängst

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