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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ganz bestimmt nicht von selbst los?«
»Nein«, versicherte mir Felicia. »Sie müssen erst den Hahn
zurückziehen, und dann den Abzug drücken. Wenn Sie nicht
den Hahn zurückziehen, Pistole wird nicht machen Peng. «
Fünf Minuten später stand der Wagen mit laufendem Motor
vor Vanas Haus.
»Seien Sie vorsichtig«, mahnte Rosa. »Rufen Sie uns an,
wenn Sie Hilfe brauchen.«
»Und Sie gehen nicht aus dem Haus, bis Hooker kommt zurück«, ergänzte Felicia. »Vielleicht ich hätte die beiden Männer umbringen sollen, aber ich hätte dafür viele, viele Ave
Maria sagen müssen.«
Sie warteten, bis ich im Haus war und ihnen durchs Fenster
zugewinkt hatte, dass alles okay war, bevor sie abfuhren.
Ich hatte Felicias Revolver in meiner Handtasche, und
der Killer konnte unmöglich wissen, wo ich mich aufhielt.
Doch beides hielt mich nicht davon ab, im Geist alle zehn
Sekunden mit den Knöcheln zu knacken. Nachdem ich mich
überzeugt hatte, dass alle Vorhänge zugezogen waren, ließ
ich mich vor dem Fernseher nieder. Ich stellte ihn so leise,
dass ich alle verdächtigen Geräusche auf der Veranda oder
unter dem Fenster hören konnte. Und dann wartete ich auf
Hooker.
Kurz nach acht bog ein Auto in die Einfahrt und blieb mit
laufendem Motor hinter dem Mini stehen. Ich schielte hinter
der Gardine hervor und sah, dass es Hooker war, der von seinem Pilotenfreund abgesetzt wurde.
Ich öffnete die Tür, Hooker kam ins Haus stolziert, packte
mich an meinem Hemd und gab mir einen Kuss.
»Ich bin wieder daheim«, sagte er. »Und ich habe Hunger.«
»Aufs Abendessen?«
»Auch das, ja. Ich nehme nicht an, dass wie durch Zauberhand etwas zu essen in unserer Küche erschienen ist?«
»Ich schätze, die Speisefee hat heute frei.«
»Auch okay. Ich weiß, wo wir uns die Arme beim Sparerips-Essen bis zum Ellbogen einsauen können.«
»Das ist keine so gute Idee, glaube ich. Vielleicht sollten
wir uns lieber was liefern lassen.« Und dann erzählte ich ihm
von dem Killer und seinem Partner.
Hooker grinste über beide Backen. Zeigte dabei jede Menge
perfekter weißer Zähne. Und Lachfältchen um seine Augen.
»Lass mich mal zusammenfassen, ob ich das richtig verstanden habe. Felicia hat auf den Mann in Schwarz geschossen? Und auf seinen Mietganoven?«
Ich musste ebenfalls lächeln. Jetzt, mit etwas Abstand, hörte sich der Vorfall auf eine surreale Weise komisch an. »Genau. Sie hat beide angeschossen. Den einen in den Fuß. Den
anderen in den Arm.«
»Und dann seid ihr alle drei losgerannt, die beiden haben
dich hier abgesetzt und sind anschließend heimgefahren.«
»Ganz recht. Felicia hat mir ihre Waffe dagelassen.«
»Ich bin neidisch. Dein Tag war viel schöner als meiner.«
»Hast du deine Yacht gefunden?«
»Vielleicht. Die Inseln haben wir jedenfalls gefunden. Sie
liegen etwa zehn Seemeilen vor der kubanischen Küste und in
einiger Entfernung von Cabo Nuevo. Nichts deutet darauf hin,
dass sie bewohnt wären. Die Vegetation ist dicht. Und es gibt
genug Stellen, an denen ein Boot in einen Meeresarm einfahren und ungesehen ankern könnte. Offenbar sind einige dieser
Wasserläufe recht tief. Jedenfalls haben wir in einem dieser
Meeresarme etwas blinken sehen. Ob es die Happy Hooker war, konnten wir nicht feststellen. Wir wollten uns nicht allzu
lange aufhalten und auch nicht allzu tief gehen. Schließlich
will ich Bill nicht in ein anderes Versteck jagen.«
»Und jetzt?«
»Jetzt lassen wir uns eine Pizza bringen, und morgen
schnappen wir uns Richs Boot und fahren Bill suchen.«
Ich hatte mein Handy auf dem Couchtisch liegen lassen, wo
es unvermittelt zu surren und zu tanzen begann.
»Hallo, schönes Mädchen«, sagte Judey, als ich dranging.
»Ich hab was für dich. Eben hat Todd bei mir durchgeläutet.
Er wurde auf die Flex gerufen. Morgen früh laufen sie aus.
Salzar ist an Bord, zusammen mit einem Taucher.«
Ich kämpfte mich um vier Uhr früh aus dem Bett hoch,
duschte kurz, um wach zu werden, putzte mir die Zähne und
pustete schnell meine Haare mit dem Fön durch. Dann stolperte ich in die Küche, wo Hooker bereits Kaffee trank und die
kalten Pizzareste aß.
»Guten Morgen«, begrüßte er mich.
»Das ist kein Morgen. Morgen ist nach Sonnenaufgang.
Siehst du irgendwo eine Sonne?«
»Wir wollen keine Sonne. Wir wollen so schnell wie möglich losfahren, ohne dass uns jemand bemerkt. Ich kenne in der
Nähe einen Laden, der rund um die Uhr geöffnet hat. Wir kaufen das gesamte Wasser und alle

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