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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Barnaby sprechen.«
»O nein«, Rosa stellte sich zwischen mich und den Killer.
»Sie will nicht mit Ihnen sprechen.«
»Ich glaube, sie will sehr wohl mit mir sprechen«, sagte der
Killer zu Rosa. »Treten Sie bitte zur Seite.«
»Verpiss dich«, sagte Rosa. »Sonst trete ich ganz woanders
hin.«
Der Killer warf dem Mietganoven einen kurzen Blick zu.
Der Mietganove streckte die Hand nach Rosa aus, aber Rosa
schlug seine Hand weg.
»Aufpassen«, sagte sie. »Wehe, du fasst mich an.«
Der Mietganove zog eine Waffe aus seiner Jackentasche.
Rosa schrie auf. Ich ging hinter einem Auto in Deckung. Und
Felicia riss eine Pistole aus ihrer Handtasche, schoss dem
Mietganoven in den Fuß und setzte gleich darauf den schwarzen Vogel mit einer Kugel flügellahm. Der Mietganove ging
wie ein nasser Sandsack zu Boden.
»Fuck!«, keuchte der Mietganove. »Die Alte hat mich erwischt!«
Der Killer stand sprachlos vor Erstaunen da und schaute zu,
wie das Blut aus seinem Hemdsärmel tropfte.
»Lauft!«, brüllte Rosa uns an. »Lauft!«
Wir rasten über die Straße, Felicia hinter uns her schleifend.
Felicia konnte schießen, so viel stand fest, aber laufen konnte
sie nicht. Schließlich waren wir bei dem Nissan, sprangen
hinein, und Rosa drückte, sobald sie vom Randstein weg war,
das Gaspedal durch.
»Ich habe doch gesagt, jemand beschattet uns!«, sagte Felicia.
»Sie haben gesagt, wir werden von einem Vogel beschattet!«, beschwerte sich Rosa. »Ich habe nur nach einem Vogel
Ausschau gehalten.«
Ich saß auf dem Rücksitz, mein Herz klopfte wie wild, und
meine Lippen fühlten sich taub an. Ich hatte noch nie gesehen,
wie jemand niedergeschossen wurde. Im Film und im
Fernsehen schon, aber nicht im richtigen Leben. Und noch nie
hatte jemand mit einer Waffe auf mich gezielt. Ich weiß, das
ist schwer zu glauben, nachdem ich in Baltimore geboren und
aufgewachsen bin. Einmal jagte mich Andy Kulharchek mit
einem Reifenheber durch die Werkstatt, aber da war er volltrunken und fiel alle paar Schritte auf die Nase.
»Ich kann nicht glauben, dass Sie auf die Männer geschossen haben«, sagte ich zu Felicia.
»Das war einfach eine Reaktion.«
»Sie sehen nicht so aus, als würden Sie eine Waffe mit sich
herumtragen.«
»Ich habe immer eine Waffe dabei. Wissen Sie, wie oft der
Obststand überfallen wurde? Ich kann gar nicht zählen wie oft.
Jetzt wenn jemand will mich überfallen, ich schieße zuerst.«
»Gut gesprochen, Mädchen«, sagte Rosa.
Mein Herz wollte nicht aufhören zu hoppeln. Immer noch
gellten mir die Schüsse in den Ohren. Vor meinem inneren
Auge sah ich immer wieder, wie die beiden Männer getroffen
wurden.
Felicia klappte die Sonnenblende nach unten und betrachtete sich im Spiegel. »Er hat mich Alte genannt! Haben Sie das
gehört? Ich finde nicht, dass ich so alt aussehe.«
»Er hat es verdient, dass man auf ihn schießt«, sagte Rosa.
»Er war unverschämt.«
»Ich nehme diese neue Creme von Oil of Olaz«, sagte Felicia. »Sie soll die Haut leuchten machen.«
»Die sollte ich mir auch besorgen«, sagte Rosa. »Man kann
gar nicht genug leuchten.«
Ich traute meinen Ohren nicht. Felicia hatte gerade eben
zwei Männer angeschossen! Und die beiden plauderten über
Hautpflege?
»Wir müssen heim«, sagte Rosa. »Haben Sie einen sicheren
Ort, wo Sie auf Hooker warten können?«
»Am besten bleibe ich in Vanas Haus. Dort bin ich in Sicherheit«, sagte ich.
»Für alle Fälle Sie sollten die Pistole nehmen«, sagte Felicia und reichte mir dabei die Waffe. »Es ist ein Revolver.
Leicht zu benützen. Noch vier Schuss drin.«
»Nein! Ich kann doch nicht Ihre Waffe nehmen.« Will
nicht! Werde bestimmt nicht damit schießen! Habe Höllenangst davor!
»Schon okay. Ich werfe sie immer weg, wenn ich damit geschossen habe auf jemanden«, erklärte Felicia. »Das ist einfacher. Wenn Sie sie nicht mehr brauchen, Sie werfen sie einfach in Meer. An eine tiefe Stelle. Wenn ich in Miami bin, ich
werfe sie in Miami River. Wenn die Polizei irgendwann dort
taucht, werden sie entdecken, dass der ganze Miami River ist
voller Waffen. Wahrscheinlich sind so viele Waffen in Miami
River, dass der Wasserspiegel steigt.«
»Ich verstehe nichts von Waffen«, sagte ich.
»Ich dachte, Sie kommen aus Baltimore«, mischte sich Rosa ins Gespräch. »Hat in Baltimore nicht jeder eine Waffe?«
»Ich nicht.«
»Also, jetzt Sie haben eine Waffe«, sagte Felicia. »Jetzt
sind Sie genau wie jeder in Baltimore und Miami.«
»Und sie geht

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