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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Bill
packte mich am Arm und drückte mich an seine Brust, bis ich
beinahe so nass war wie er. »Du hast mir so gefehlt«, sagte er.
»Mein Gott, es ist so schön, dich wiederzusehen.«
Hooker sah mich mit hoch gezogenen Brauen an. »Verlobt?«
»Sie war insgesamt dreimal verlobt«, kam mir Bill zuvor.
»Erst mit dem Kickboxer. Dann mit dem Fotografen. Und
zuletzt mit dem Barkeeper. Barney macht den Männern das
Leben zur Hölle. Ich hoffe nur, du bist nicht auf dumme Ideen
gekommen.«
Ich spießte Bill mit einem scharfen Blick auf. »Nur weiter
so, und du liegst gleich wieder im Wasser.«
»Wo gehe ich hier am besten vor Anker?«, fragte Hooker
meinen Bruder.
»Wem gehört das Boot?«
»Rich Vana.«
»Weiß irgendwer, dass ihr beide darauf seid?«
»Nein«, antwortete Hooker.
»Wahrscheinlich können wir es riskieren, dass du draußen
in der Bucht ankerst. Hier hinten ist kein Platz für uns beide.«
Bill ging ans Ruder. »Schau nach, ob das Beiboot fest ist, dann
setze ich sie für dich zurück.«
Eine halbe Stunde später ankerten wir in der Bucht.
»Ich kann immer noch nicht glauben, dass ihr mich gefunden habt«, sagte Bill. »Ich dachte, ich hätte keine Spuren hinterlassen.«
»Wir sind nicht die Einzigen, die nach dir suchen«, sagte
ich zu Bill.
»Ja, anfangs war es echt beängstigend, aber ich dachte, so
weit flussaufwärts wären wir sicher. Also, wie ist das mit euch
beiden?«
»Wir suchen zusammen nach dir « , antwortete ich.
»Gut, jetzt habt ihr mich gefunden. Wie ihr sehen könnt,
bin ich gesund und munter. Und ich habe auf dem anderen
Boot ein Mädchen sitzen. Zu dem ich allmählich zurücksollte.«
»Entschuldige«, sagte Hooker, »aber das Boot, zu dem du
zurückwillst, ist mein Boot.«
»Ich weiß«, sagte Bill. »Und ich hätte es mir nicht ausgeliehen, wenn es nicht wirklich dringend gewesen wäre. Wenn
du mir noch ein paar Tage Zeit gibst, liegt es wieder sicher
und ohne den kleinsten Kratzer in South Beach im Hafen. Das
schwöre ich bei Gott.«
»Ich will es jetzt zurückhaben«, sagte Hooker.
»Jetzt kann ich es dir nicht zurückgeben. Ich bin hier an
was dran. An etwas Wichtigem.«
»Ich höre.« Hooker verschränkte die Arme.
»Das kann ich dir nicht erzählen.«
»Ich weiß, dass er dein Bruder ist«, sagte Hooker zu mir,
»aber ich finde, du solltest ihn erschießen.«
»Das würde meiner Mutter gar nicht gefallen«, antwortete
ich ihm. »Außerdem liegt die Pistole unten in der Kabine in
meiner Handtasche.«
»Okay«, sagte Hooker. »Dann gehe ich sie holen. Und ich
erschieße ihn selbst. Meiner Mutter macht das überhaupt
nichts aus.«
»Hey Alter«, sagte Bill. »Es ist nur ein Boot.«
»Ein drei Millionen Dollar teures Boot. Ich musste einen
Haufen Unfälle bauen, um mir dieses Boot leisten zu können.
Und eigentlich sollte ich diese Woche beim Angeln sein. Das
Wetter ist ideal.«
»Maria wird stinksauer, wenn ich euch was verrate.«
»Das meiste wissen wir sowieso«, sagte ich. »Es geht um
ihren Vater und Großvater, richtig?«
Bill grinste. »Eigentlich geht es eher um siebzehn Millionen
dreihunderttausend Dollar in Goldbarren.«
»Das ist ein Haufen Gold«, sagte Hooker.
»Hundert Barren zu je gut zwölf Kilogramm.«
»Und die sind auf meinem Boot?«, wollte Hooker wissen.
»Heute Nacht holen wir die letzte Ladung hoch.«
»Und dann?«
»Dann bringe ich sie nach Naples. Als wir auf den Keys Halt
gemacht haben, habe ich telefonisch ein Haus in Port Royal
gemietet. Es liegt an einem Kanal. Ich brauche nur das Boot am
Anleger festzumachen und das Gold wieder auszuladen.«
Hooker grinste. »Du willst durch den Gordon Pass einfahren?« Er sah mich an. »Naples ist eine hübsche Kleinstadt am
Golf von Mexiko. Sie wurde an mehreren Kanälen erbaut und
steht voller millionenschwerer Villen. Es ist der eleganteste
Ort in ganz Florida. Nicht so aufgemotzt wie Miami Beach
oder Palm Beach. Sondern einfach nur stinkreich. Sehr sicher.
Und Port Royal ist das reichste Viertel in Naples. In Port
Royal gilt eine Dreimillionendollarvilla als Baracke.«
»Was willst du mit dem ganzen Gold anfangen?«, fragte ich
Bill.
»Gar nichts. Es gehört Maria.«
Hooker und ich tauschten einen Blick.
»Wir müssen uns mal mit Maria unterhalten«, sagte Hooker.
Das Beiboot war etwa vier Meter lang und hatte einen Außenborder. Wir stiegen alle ein. Bill setzte sich an die Ruderpinne und röhrte uns flussaufwärts zu Hookers Boot. Von hier
unten wirkte die tropische

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