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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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hatte.
»Ja. Super.« Sie hatte mich gefeuert, aber egal, der Job war
sowieso ätzend gewesen.
Es kamen noch zwei Anrufe. Erst einer von meiner Freundin Lola. Dann einer von einer Kollegin in der Versicherung.
Ich erzählte beiden, dass es mir gut ginge und dass ich sie zurückrufen würde.
Dann kam endlich Rosas Anruf. Es war der Anruf, auf den
ich die ganze Zeit gewartet hatte. Ich hatte Rosa gebeten, ein
paar Nachforschungen für mich anzustellen.
»Ich habe alles«, sagte Rosa. »Ich habe eine Liste der
Grundstücke, die Salzar in Miami gehören. Felicia hat mir
geholfen. Sie hat eine Cousine, die im Finanzamt arbeitet. Wir
haben sogar rausgefunden, wo seine Freundin wohnt.«
Ich drückte auf Beenden und sah Hooker an. »Rosa hat die
Liste.«
Einen halben Block von der Zigarrenmanufaktur entfernt
fand Hooker einen Parkplatz. Wir hatten uns in einem Drive-In
etwas zu trinken und ein paar Burger geholt und blieben ein
paar Minuten im Auto sitzen, bis wir fertig gegessen hatten.
Hookers Handy läutete. Er warf einen Blick auf das Display
und drückte das Gespräch weg. Dann nahm er einen Schluck
aus seiner Dose und merkte, dass ich ihn beobachtete.
»Mein Werbemanager«, sagte er. »Das ist schon der vierte
Anruf heute. Der Mann lässt sich einfach nicht abwimmeln.«
»Geht es um diese Werbegeschichte in Homestead?«
»Ja. Ich habe schon vorhin mit ihm gesprochen. Der LKW
mit dem PR-Wagen ist schon dort. Trotzdem will er mich zu
einem Kurzauftritt überreden.«
»Vielleicht solltest du wirklich hinfahren.«
»Keine Lust. Und wer sollte dich so lange beschützen?«
»Anfangs bist du mir nur gefolgt, weil du mir nicht über
den Weg getraut hast.«
»Ja, aber das hat sich geändert. Außerdem hat das nur zur
Hälfte gestimmt. Hauptsächlich bin ich dir wegen deines kurzen rosa Minirocks und deiner langen rosa Beine gefolgt.«
Am Ende des Blocks parkte ein blauer Crown Vic auf der
anderen Straßenseite, aus dem jetzt Schmierkopf und Doofi
stiegen.
»Das ist doch nicht zu glauben«, sagte Hooker. »Wie wahrscheinlich ist so was?«
Schmierkopf trug immer noch den Arm in der Schlinge
aber inzwischen hatte er ein riesiges Pflaster quer über die
Nase und zwei blaue Augen dazu bekommen. Doofi trug eine
Halskrause und eine Knieschiene. Sein Fuß war immer noch
bandagiert und steckte in einem Ding, das aussah wie eine
unförmige Sandale mit Klettverschluss, er stützte sich auf eine
einzelne Krücke.
Sie sahen uns beide nicht. Stattdessen überquerten sie die
Straße und verschwanden in der Zigarrenmanufaktur.
»Vielleicht sollten wir die Polizei rufen«, meinte Hooker.
»Die schafft es bestimmt nicht mehr rechtzeitig hierher.
Wir sollten reingehen und nachschauen, ob wir Rosa helfen
können.«
Wir waren gerade ausgestiegen, als die Tür zur Zigarrenmanufaktur aufflog und die Krücke, gefolgt von Schmierkopf
und Doofi, herausgeflogen kam. Beide gingen zu Boden, rappelten sich wieder auf und humpelten hastig zu ihrem Crown
Vic zurück.
Die gesamte Belegschaft strömte auf den Gehsteig und
schickte den beiden spanische Verwünschungen hinterher.
Rosa und zwei andere Frauen hielten Waffen in den Händen. Peng! Rosa hatte einen Schuss abgegeben, der in den Kofferraum des Crown Vic einschlug. Peng, peng. Die anderen Frauen feuerten ebenfalls.
Schmierkopf ließ panisch den Motor an und legte beim Anfahren eine zentimeterdicke Gummischicht auf den Asphalt.
»Dumme Arscheloch!«, gellte eine der älteren Frauen den
Fliehenden hinterher.
Wir gingen zu der Gruppe hinüber.
»Was war denn los?«, fragte ich.
»Diese Loser kamen einfach rein und wollten Rosa mitnehmen, ist das zu fassen?«
»Es waren die beiden Typen aus Key West«, erklärte Rosa.
»Sie haben gesagt, sie wollen draußen mit mir reden. Ich
sage ihnen, ich will nicht. Ich sage ihnen, sie können drinnen mit mir reden. Dann fangen sie an, frech zu werden und mir zu
drohen, ich würde sehr wohl mit ihnen rausgehen.«
Eine gedrungene alte Frau mit grauen, kurz geschnittenen
Haaren und einer Zigarre im Mund stupste Rosa mit dem Ellbogen in die Seite. »Denen wir haben es gezeigt, wie? In unserem Laden darf niemand die Klappe aufreißen. Wir haben
ihnen ordentlich den Marsch geblasen. Wir haben sie fix und
fertig gemacht.«
»Wartet hier«, sagte Rosa zu Hooker und mir. »Ich hole die
Liste.«
Die Krücke lag immer noch mitten auf der Straße.
Ein staubiger Pick-up-Truck mit Gartengeräten auf der Ladefläche kam herangetuckert und hielt

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