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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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den Parkplatz, auf dem wir standen. Seine Miene zeigte keine Regung,
aber sein Blick blieb auffällig lange auf dem Mini liegen.
Hooker wackelte mit dem kleinen Finger. »Hi«, sagte er lächelnd. »Freut mich zu sehen, dass du das Feuer überlebt
hast.«
Salzar wandte uns den Rücken zu und verschwand im Fond
des Town Car, das Auto löste sich von der Bordsteinkante und
tauchte wieder in den Verkehr ein.
Ich sah Hooker an.
»Was denn?«, fragte er.
»Ich kann nicht glauben, dass du das gemacht hast.«
»Er hat zu uns hergesehen. Ich wollte nur nett sein.«
»Vergiss es. Du hast ihm zu verstehen gegeben, dass dein
Schwanz größer ist als seiner.«
»Stimmt«, gestand Hooker. »Er spricht einfach den NASCAR-Fahrer in mir an.«
Hooker legte den Gang ein und fuhr den Mini aus dem
Parkplatz und einmal um den Block. Als wir zurückkamen,
warteten Rosa und Felicia schon auf uns.
»Rausbekommen haben wir nichts«, sagte Rosa. »Aber Salzar hat ein superscharfes Büro. Wir waren nicht drinnen. Wir
haben nur durch die große Glastür geschaut.«
»Ich konnte Schwefel riechen«, sagte Felicia. »Gut dass ich
trage mein Kreuz.«
Erst brachten wir Felicia zu ihrem Obststand zurück, dann
setzten wir Rosa bei ihrer Wohnung ab.
»Und jetzt?«, fragte ich Hooker.
»Keine Ahnung. Ich bin Rennfahrer. Kein Detektiv. Bis
jetzt habe ich mich einfach so durchgemogelt.«
»Was ist mit Columbo oder James Bond oder den drei Engeln für Charlie? Was würden die jetzt tun?«
»Was James Bond tun würde, kann ich mir lebhaft vorstellen.«
»James Bond kannst du streichen. James Bond taugt für
dich nicht als Vorbild.«
»Okay, wie wär’s damit? Wir suchen einen Supermarkt,
kaufen jede Menge Junkfood ein, parken irgendwo und essen?«
Wir besorgten eine Tüte voller Junkfood, namentlich Cola,
Nachos, Twizzlers, eine Packung Kekse, ein paar fertige
Sandwichs und eine Riesenpackung Chips, aber dann fanden
wir keinen Parkplatz.
»Wir brauchen einen richtig romantischen Fleck, damit ich
mich an dich ranschmeißen kann«, sagte Hooker. »Hey, schau
mal, wir könnten in dieser Durchfahrt parken. Gleich hinter
den Mülltonnen ist ein freier Platz.«
»Ich finde Mülltonnen nicht besonders romantisch.«
»Siehst du, das ist der Unterschied zwischen Männern und
Frauen«, sagte Hooker und setzte den Wagen rückwärts in die
Durchfahrt. »Ein Mann hat Phantasie, wenn Romantik angesagt ist. Ein Mann ist gewillt, aus romantischen Gründen über
manches hinwegzusehen.« Er schob seinen Sitz zurück und
reichte mir ein Sandwich. »Ich finde es gar nicht so schlecht
hier. Nett und abgeschieden. Wir beide in diesem kleinen Auto. Wir beide ganz allein.«
Okay, zugegeben, es war gemütlich. Und mir war wirklich in den Sinn gekommen, dass Hooker tolle Beine hatte. Braungebrannt und muskulös und mit sonnengebleichten Härchen
bewachsen. Ich hatte wirklich darüber nachgesonnen, wie es
wohl sein mochte, meine Hand auf seinen Waschbrettbrauch
zu legen. Nur hieß das nicht automatisch, dass ich in einem
Auto, das in einer Durchfahrt neben ein paar Mülltonnen parkte, Sex haben wollte. Alles schon gehabt.
»Das ist ein öffentlicher Weg«, sagte ich. »Du hast doch
nicht wirklich vor, Dummheiten zu machen, oder?«
»Du meinst, dich rumzukriegen? Ehrlich gesagt hatte ich
das durchaus überlegt. Immerhin würde James Bond das tun.«
»Ich hätte James Bond nie erwähnen sollen. James Bond
leidet an Sexsucht.«
»Mal ehrlich, wenn du eine Sucht haben musst, dann doch
lieber eine angenehme. Warum die Zeit mit Rauchen oder
Koksen vergeuden, wenn du sexsüchtig sein kannst?«
»Möchtest du vielleicht ein paar Kekse? Oder ein paar
Chips? Ich glaube, wir haben noch Chips übrig.«
»Vergiss es, Darling, ich bin in James-Bond-Mood.«
»James Bond hat nie eine Frau mit › Darling ‹ angesprochen.«
Er beugte sich herüber und legte einen Arm um meine
Schultern. »Ich bin ein texanischer James Bond.«
»Verzieh dich.«
»Das meinst du doch nicht ernst. Für James Bond hat noch
jede Frau die Beine breit gemacht.«
» Die Beine breit gemacht? Du erwartest, dass ich die Beine
breit mache? «
»Das war vermutlich eine etwas unglückliche Wortwahl.
Wahrscheinlich findest du das nicht besonders romantisch,
wie? Eigentlich wollte ich sagen … ach, scheiß drauf.«
Dann küsste er mich. Richtig. Und nach ein paar Minuten
des Geküsstwerdens fand ich, dass die Durchfahrt eigentlich
ziemlich abgeschieden war und dass man die Mülltonnen
kaum

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