Tiefer gelegt
bis zum Eingang des Bürohauses. Dann schoben wir uns durch die Drehtür,
durchquerten die Lobby und bauten uns vor dem Empfang auf.
»Ich sollte mich hier mit meinem Bruder treffen«, erklärte
ich dem Mann hinter der Theke.
»Bill Barnaby?«
Mein Magen ging in den freien Fall über. »Ja.«
»Der ist bei Mr. Salzar. Die beiden erwarten Sie bereits.«
Super. Ich drehte mich zu Hooker um. »Sie erwarten uns
bereits.«
Hooker legte seine Hand wieder in meinen Nacken. »Wir
brauchen nicht beide hochzugehen. Willst du nicht lieber hier
unten warten? Ich weiß doch, dass du auf die Toilette musst.«
Ich nickte und sah den Mann hinter dem Schalter an. »Wo
sind hier die Toiletten?«
»Im Gang neben den Aufzügen. Auf der rechten Seite.«
Hooker und ich gingen gemeinsam zu den Aufzügen.
»Hau ab«, sagte Hooker. »Tu so, als würdest du aufs Klo
gehen und verschwinde von dort. Sobald Bill und ich hier raus
sind, rufe ich dich auf dem Handy an. Wenn du in den nächsten zehn Minuten nichts von mir hörst, gehst du zur Polizei.«
Ich ging den Korridor hinunter zur Damentoilette und sah
mich um. Eine Überwachungskamera am Ende des Ganges.
Ich trat in die Damentoilette und atmete ein paarmal tief durch.
Außer mir war niemand hier. Ich war im Erdgeschoss. Es gab
ein Fenster über dem Waschbecken. Mit einer Milchglasscheibe. Ich entriegelte es und streckte den Kopf nach draußen. Es
ging auf eine Lieferanteneinfahrt. Ich kletterte aus dem Fenster
und ließ mich zu Boden fallen. Dann hielt ich Ausschau nach
weiteren Überwachungskameras. An der Ecke des Gebäudes
zeigte eine auf den Hintereingang. Ich spazierte in die entgegengesetzte Richtung davon.
Nachdem ich mich über eine zweite Lieferanteneinfahrt abgesetzt hatte, begann ich den Block zu umrunden. Zu unserem
Mini wollte ich nicht zurück. Hooker war mittlerweile seit
zehn Minuten in dem Gebäude, ohne dass er angerufen hatte.
Höchste Zeit, die Polizei zu rufen. Inzwischen war ich wieder
auf der Calle Ocho angekommen. Ich stand in dem Eingang
eines Hauses schräg gegenüber von Salzars Gebäude. Von
meinem Posten aus konnte ich auf Salzars kleinen Parkplatz
und auf den Haupteingang blicken.
Ein Mann kam aus dem Haus und ging zu einem der beiden
Lincoln Town Cars, die auf dem Parkplatz standen. Er stieg
ein und fuhr los. Ich rannte zur Straßenecke vor und bekam
gerade noch mit, wie der Wagen die Querstraße hinunterfuhr
und in der Lieferanteneinfahrt verschwand. Ich lief hinterher
zur Ecke der Lieferanteneinfahrt, wo ich alles im Blick hatte.
Das Auto blieb an Salzars Hintereingang stehen. Wenig später
ging die Tür auf, Bill und Hooker wurden herausgeführt und
nacheinander in den Town Car verfrachtet. Sie wurden von
drei Männern begleitet. Zwei davon stiegen ebenfalls ein, dann
fuhr der Wagen los.
Es bestand die winzige Chance, dass ich den Wagen verfolgen konnte, wenn ich schnell genug ein Auto fand. Zum Mini
zurückzulaufen war utopisch. Ich joggte die Querstraße entlang und schaute dabei in jedes Autofenster, ob nicht irgendwo
ein Schlüssel steckte. Schon nach wenigen Sekunden hatte ich
einen entdeckt. Ein Honda Civic mit offener Tür und einem
Autoschlüssel im Zündschloss. Er stand vor einem winzigen
Imbiss. Jemand hatte es eilig gehabt und war entschieden zu
vertrauensselig.
Ich rutschte hinter das Lenkrad, drehte den Schlüssel im
Schloss und schoss los. Gerade als ich an die Straßenecke
kam, rollte der Town Car auf der Seventh vorüber in Richtung
Westen. Bis ich mich in den Verkehr einfädeln konnte, war der
Wagen mehrere Autos voraus, aber ich konnte ihn immer noch
sehen. Die Seventh war total überlastet. Wir krochen nur meterweise vorwärts. An der Seventeenth bog der Town Car nach
Norden ab.
Nach drei Blocks bemerkte ich im Rückspiegel ein Blaulicht. Ein Streifenwagen. Verdammt. Tief durchatmen, ermahnte ich mich. Keine Panik. Tu einfach so, als wäre es eine
Eskorte. Das könnte dir helfen, oder? Wenn sie dir hinterherfahren, können sie dir auch helfen, Bill und Hooker aus dem
Town Car zu holen.
Noch drei Blocks. Der Streifenwagen fuhr immer noch mit
blinkendem Blaulicht hinter mir her. Möglicherweise täuschte
ich mich, aber es sah so aus, als würde hinter ihm ein zweiter
Streifenwagen fahren. Ich sah den Lincoln über die First Street
segeln. Als ich mich der Kreuzung näherte, kam ein dritter
Streifenwagen aus der First, blieb schräg vor mir stehen und
schnitt mir den Weg ab.
Ich stieg aus. Jemand schrie, dass ich die Hände
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