Tiefer gelegt
erklärt, Sie würden mich umbringen.«
»Ich arbeite undercover. Gehen Sie nie ins Kino? Schauen
Sie kein Fernsehen?«
»Gestern Abend haben Sie mit richtigen Kugeln auf mein
Auto geschossen.«
»Okay, zugegeben. Da ist mein Temperament mit mir
durchgegangen. Herrgott noch mal, immerhin haben Sie mich
umgefahren. Haben Sie vielleicht erwartet, dass ich Ihnen ein
Danke hinterher brülle?«
»Sie können von Glück reden, dass ich nicht umgekehrt bin
und die Sache zu Ende gebracht habe.«
»Was Sie nicht sagen.«
Schmierkopf fuhr eine Familienkutsche. Er öffnete mir die
hintere Tür, und Doofi sah mich über die Schulter vom Beifahrersitz her an.
»Sieh mal, wer bei uns einsteigt«, sagte Schmierkopf zu
Doofi. »Devil Woman.«
»Das ist keine gute Idee«, sagte Doofi zu Schmierkopf.
»Sie ist irre.«
»Sie ist alles, was wir haben.«
Schmierkopf setzte sich hinters Lenkrad, schaltete das
Blaulicht im Kühlergrill aus und die Türsicherung ein.
»Nachdem ich dafür gesorgt habe, dass Ihnen die Handschellen abgenommen wurden«, sagte er zu mir, »wüsste ich
es sehr zu schätzen, wenn Sie nicht versuchen, aus einem Fenster zu klettern oder mich während der Fahrt zu erwürgen.«
»Wohin fahren wir?«
»Was essen. Meine Schmerzpillen hören allmählich auf zu
wirken, und ich möchte nicht noch mehr davon auf leeren Magen einwerfen.«
»Mein Bruder und Hooker …«
»Wären wohlauf und schon befreit, wenn Sie kein Auto gestohlen hätten. Wir waren gerade dabei, Salzar auszuheben, als
sie dazwischengefunkt haben … wie immer. Dabei wollten wir
von Anfang an bloß, dass Sie sich raushalten.«
»Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Warten Sie, ich
weiß schon, weil Sie mich dann hätten umbringen müssen.«
Schmierkopf warf mir über den Rückspiegel einen Blick zu.
»Genau. Obwohl ich die Idee inzwischen ziemlich verlockend
finde.«
»Sie sollten lieber nett zu mir sein, sonst gibt’s wieder was
auf die Finger.«
»Lady, diese Erfahrung war peinlich genug für zwei Leben.
Und schmerzhaft. Es wäre eine echte Erleichterung, wenn Sie
zur Abwechslung jemand anderem auf die Finger hauen würden.«
»Wir müssen etwas wegen Bill, Hooker und Maria unternehmen.«
»Im Moment können wir kaum etwas unternehmen. Wir haben den Town Car verloren, weil ich in einer Polizeisperre feststeckte, darum habe ich zu Plan B gegriffen und Sie gerettet.«
Schmierkopf bog in ein Drive-In, und wir gaben unsere Bestellungen auf. Ich bestellte einen Burger, Pommes und einen
Schokomilchshake. Schmierkopf bekam einen Burger und ein
Diätcola. Doofi saß schmollend auf seinem Sitz. Schmierkopf
stellte den Wagen auf dem Parkplatz ab, und wir aßen bei laufendem Motor und laufender Klimaanlage.
»Die Sache ist so«, sagte Schmierkopf. »Sie und Ihr Bruder
haben ständig unsere Ermittlungen behindert, weshalb Sie uns
jetzt helfen werden, doch noch das Beste daraus zu machen.«
Ich zutzelte etwas von meinem Milchshake durch den
Strohhalm und bedachte ihn über den Rückspiegel mit einem
zweifelnden Blick.
»Es gibt einiges, was Sie nicht über Calflex zu wissen brauchen …«
»Das ist kein guter Anfang«, sagte ich.
Schmierkopf warf zwei Pillen ein und spülte sie mit Cola
hinunter.
»Wo tut’s weh?«, fragte ich ihn.
»Eine gebrochene Rippe.«
»Tut mir Leid.«
»Wer’s glaubt«, sagte er. »Tauschen Sie Ihren Platz mit
meinem Partner, damit ich Sie sehen kann, ohne mir den Kopf
verdrehen zu müssen. Diese Spiegelguckerei wird allmählich
lästig.«
Doofi stieg aus und hielt mir die Tür auf. Sein Fuß steckte
immer noch in einem Verband. Sein Knie steckte immer noch
in einer Schiene. Sein Gesicht war immer noch verschrammt
und zerschnitten. Und er stand nur gebückt aufrecht.
»Haben Sie sich auch eine Rippe gebrochen?«
Doofis Mund war eine dünne, feste Linie. »Steigen Sie einfach ein, okay?«
Schmierkopf feixte. »Bei ihm ist es der Rücken. Er hat sich
einen Muskel gezerrt, als er von der Pritsche springen wollte,
um Sie zu erwürgen.«
Ich zutzelte noch mehr Milchshake. »Erzählen Sie mir von
Calflex.«
»Salzar hat für Calflex einen Landkauf auf Kuba eingefä
delt. Ein Gelände in erstklassiger Lage, das auf verschiedene
Weise genutzt werden könnte. Der Handel wird mit jemandem
aus dem kubanischen Politbüro abgeschlossen, der große Ziele
hat.«
»Große Ziele?«
»Er will König werden.«
»Würde er auch König werden, wenn die Dinge ihren normalen Lauf nehmen?«
»Nein.«
»Ein Coup?«
»Möglich. Aber dafür
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