Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
in den
Nacken legen solle. Ich tat wie geheißen und ging zurück zu
dem ersten Streifenwagen.
»Ich brauche Ihre Hilfe«, sagte ich. »Ich bin gerade dem
schwarzen Lincoln Town Car gefolgt. Er gehört Luis Salzar,
und der hat meinen Bruder entführt.«
»Echt originell«, fand der Polizist. »Normalerweise reden
sie sich immer mit PMS raus.«
»Das ist die Wahrheit!«
»Bestell über Funk eine Beamtin«, sagte er zu seinem Partner. »Wir werden sie nach Drogen abtasten müssen.« Er legte
eine Handschelle um mein Handgelenk. Dann zog er meine
Hände auf den Rücken und ließ die zweite Schelle um das
andere Handgelenk einschnappen.
»Sie machen einen Riesenfehler«, sagte ich. Eine Träne
rann über meine Wange. Ich hatte alles vermasselt.
»O Mann«, meinte der Polizist. »Ich hasse so was.« Er
wischte die Träne mit einem Finger ab. »Lady, Sie sollten
wirklich keine Drogen nehmen. Sie sehen so süß aus in Ihrem
rosa Röckchen und Ihrer rosa Kappe. Sie brauchen doch keine
Drogen.«
»Danke«, sagte ich. Offenbar hatte ich auf ganzer Linie
versagt, aber zumindest sah ich süß aus. Ich versuchte, mir
einzureden, dass das auch etwas wert war, aber ich konnte
mich nicht recht überzeugen.
Ein Streifenwagen fuhr wieder ab. Zwei blieben da. Beide
hatten ihre stroboskopartigen Blaulichter eingeschaltet, und
ich vermutete, dass die Krankenhäuser im näheren Umkreis
inzwischen Dutzende von epileptischen Anfällen zu versorgen
hatten. Rund um den Polizeizirkus herum kam der Verkehr
praktisch zum Erliegen, weil alle mit großen Augen auf mich
in Handschellen und auf die herumstehenden Bullen schauten,
die ihre Hände an den Waffen ließen, falls ich durchzubrennen
versuchte.
Nach ein paar Minuten merkte ich, dass noch ein Polizeiwagen herumstand, ein Zivilwagen, der hinter den beiden
Streifenwagen parkte. Blaulichter blitzten hinter seinem Kühlergrill hervor. Wer in dem Wagen saß, konnte ich nicht erkennen. Zu weit weg, zu viele Spiegelungen auf der Windschutzscheibe. Einer der uniformierten Beamten war nach
hinten gegangen und redete jetzt mit dem Fahrer. Der Polizist
in Uniform drehte den Kopf und schaute zu mir her. Dann
wandte er sich wieder dem Fahrer zu und schüttelte den Kopf.
Neuerlicher Wortwechsel. Der Uniformierte ging zu seinem
Auto zurück und zog das Mikrofon des Funkgerätes heraus.
Nach einem fünfminütigen Wortwechsel über Funk kehrte der
Uniformierte zu dem Zivilwagen zurück. Der Uniformierte sah
gar nicht glücklich aus.
»Was ist denn los?«, fragte ich einen anderen Polizisten.
»Sieht so aus, als ließe das FBI seine Muskeln spielen«,
antwortete der.
Nach einer kurzen Unterhaltung zwischen dem Uniformierten und dem Zivilwagen ging die Fahrertür des Zivilwagens
auf, ein Mann stieg aus und kam auf mich zu. Es war
Schmierkopf.
Instinktiv rückte ich näher an die Polizisten heran.
»Sie sind mir überantwortet worden«, erklärte Schmierkopf.
»Kommt gar nicht in Frage!« Ich presste mich an irgendeine Uniform. »Ich will nicht überantwortet werden. Ich verlange, dass man mich verhaftet.«
»Da kann man nichts machen«, erklärte mir der Uniformierte und schloss meine Handschellen auf.
Schmierkopf schlang seine Hand um meinen Arm und zog
mich zu seinem Auto. »Sie halten jetzt einfach den Mund und
kommen mit mir«, befahl er. »Dass Sie verhaftet werden, können wir überhaupt nicht brauchen. Obwohl es mich nicht weiter stören würde, Sie hinter Gittern zu sehen. Sie haben uns
den letzten Nerv gekostet.«
»Wer sind Sie überhaupt?«
»Wir arbeiten für die Bundespolizei. Eine Organisation mit
drei Buchstaben. Welche, würde ich Ihnen gern verraten, aber
dann müsste ich Sie töten.«
Nur eines war schrecklicher als die Vorstellung, dass dieser
Volltrottel für Salzar arbeitete – das Wissen, dass er auf meiner Seite stand. »Sie zeichnen sich nicht gerade durch Ihre
Kompetenz aus.«
»Sie sind nicht gerade eine Musterbürgerin.«
»Soll das ein Witz sein? Ich bin eine gute Bürgerin. Ich
überlege ernsthaft, ob ich mich über Sie beschweren soll. Immerhin haben Sie Hooker niedergeschossen.«
»Ich habe ihn betäubt. Und nur der Vollständigkeit halber:
Ihre Freundin Felicia hat auf mich geschossen, obwohl ich
keine Waffe gezogen hatte. Das ist illegal.«
»Ich dachte, Sie wollten mich umbringen.«
»Ich hatte Sie gebeten, kurz mitzukommen, damit wir uns
unterhalten können. Wieso denken Sie da ans Umbringen?«
»Als Sie im Monty’s an unseren Tisch kamen, haben Sie
mir

Weitere Kostenlose Bücher