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Tiefflug: Der vierte Fall für Kommissar Jung (German Edition)

Tiefflug: Der vierte Fall für Kommissar Jung (German Edition)

Titel: Tiefflug: Der vierte Fall für Kommissar Jung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Pelte
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dem Handlingsagent einiges zu.«
    Jungs Versuch, seine Frau zu beschwichtigen, bewirkte das Gegenteil.
    »Das glaubst du doch selbst nicht, Tomas.«
    Jung war froh, dass Svenja sich noch an seinen Vornamen erinnerte.
    Er wollte endlich ankommen. Deswegen konzentrierte er sich ausschließlich auf die Bewältigung des Verkehrs. Er hatte alle Hände voll zu tun, sich nicht zu verfahren. In ihm fing es an zu brodeln. Er kannte sich selbst gut genug, um sich im Klaren darüber zu sein, dass ihre Reise in nächster Zeit eine entscheidende Wende nehmen musste, damit nicht eskalierte, was ohnehin schon unerfreulich war.
    Jung wähnte sich auf dem besten Weg, als er die Abzweigung nach Carvoeiro in den vielen Kreiseln nicht verpasste. Auch in dem engen Fischerdorf traf er auf Anhieb den gewundenen Fahrweg vom schmalen Strand hinauf auf die steile Klippe und weiter zum Clube Carvoeiro.
    Die Zufahrt zum Haus war schwer zu entdecken. Als er den holprigen Wirtschaftsweg ausgespäht und das Auto nach wenigen Minuten vor ihrem Feriendomizil zum Halten gebracht hatte, war er stolz auf seine Leistung. Der Kies unter den Reifen knirschte verheißungsvoll, als er das Auto in die Einfahrt lenkte und vor dem Hauseingang abstellte. Der günstige Eindruck, den er schon aus dem Internet gewonnen hatte, wurde von der Wirklichkeit weit in den Schatten gestellt.
    Sie standen vor einem niedrigen Haus, das fast vollständig zugewachsen war. Das Mauerwerk verschwand hinter blühender Clematis. Nur zwei kleinere, mit Schmiedeeisen vergitterte Fenster rechts und links einer schweren Haustür waren frei geblieben. Die Tür aus warmem Pinienholz leuchtete golden in der Nachmittagssonne. Über dem Eingang erhob sich das Dach, eingedeckt nach mediterraner Art mit roten Tonziegeln. Es war so flach, dass man von unten nur einige Kaminköpfe sehen konnte, deren filigranes Mauerwerk sich exotisch in den blauen Himmel hob. Der Vorgarten war mit Akazien, Fächerpalmen, Mimosenbäumen, Zypressen, Zitrusbäumchen, Walnuss-, Mandel- und Feigenbäumen zugewachsen, dazwischen wucherten Jasmin, Hibiskus, Oleander und Rosmarin. An ihren Wurzeln vorbei, auf roter, klumpiger Erde, schlängelten sich Bewässerungsschläuche. Er glaubte, in der üppigen Pracht sogar eine kleine Kermes-Eiche entdeckt zu haben. Der Anblick dieses freundlichen Dschungels fesselte Jung und stimmte ihn heiter. Er hatte den Eindruck, als würde er gleich in die entrückte Enklave ungetrübter Heiterkeit und aufgeräumter Gastfreundlichkeit eintreten können.
    »Na, was sagst du nun?«, fragte er euphorisch.
    »Ich fände es schöner, wenn mein Koffer vor der Tür stünde«, erwiderte Svenja.
    Jung legte den Kopf in den Nacken und schloss für einen Moment die Augen. In der lastenden Stille sortierte er seine Gefühle und brachte sie unter Kontrolle. Dann gab er sich einen Ruck und öffnete die Fahrertür.
    »Ich hole den Schlüssel. Bin gleich wieder da.«
    Der Kies knirschte unter seinen Sohlen, als er mit hängendem Kopf die Auffahrt zurück auf den Fahrweg ging. Er klingelte am Eingang zum Nachbarhaus. Er hörte schwere Schritte, dann öffnete sich die Haustür.
    »Guten Tag, mein Name …«
    »Tomas Jung, ich weiß«, unterbrach ihn ein riesiger Kerl. »Guten Tag. Nennen Sie mich Tiny. Das ist der Name, den ich am liebsten höre«, lachte der Mann laut.
    Jung stutzte. Dann sagte er schmunzelnd: »Okay. Tiny hört sich gut an.«
    »Ich nenne Sie einfach Tomi, das ist schön kurz. Kommen Sie rein. Es ist alles vorbereitet.« Er winkte Jung ins Haus. »Wo haben Sie Ihre Frau gelassen? Ich bin schon ganz gespannt.«
    »Sie sitzt im Auto und wartet.«
    »Dann wollen wir sie nicht länger warten lassen. Kommen Sie mit. Ich hole die Schlüssel. Wir gehen durch den Garten.« Der große Kerl mit dem dicken Schnauzer lachte ansteckend, und Jung entspannte sich.
    »Gehen Sie schon in den Hof. Ich bin sofort da.«
    Jung durchquerte die geräumige Eingangshalle und betrat einen kreisrunden Innenhof. Der Anblick bezauberte ihn. Ein großer Feigenbaum tauchte den Hof in einen angenehmen Halbschatten. Von einer Sitznische an der Wand sah er hinaus auf einen weiten, mit Elefantengras bewachsenen Hang. In der Ferne zogen sich freundliche Hügel über den Horizont. Weiter unten leuchtete das hellblaue Wasser eines beeindruckenden Pools, und dahinter glitzerte, einige 100 Schritte entfernt, der Atlantik. Jung atmete tief ein und wieder aus.
    »Der Pool gehört uns beiden. Der Rasen auch.« Tiny war in den

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