Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten
man aber auch noch, dass annähernd 92,5% dieser Wassermassen zum Gebiet der Tiefsee gehören, kommt man doch ziemlich ins Nachdenken – nämlich darüber, warum bis dato nur knapp drei Prozent dieser Gebiete auch nur ansatzweise erforscht wurden. Oder, um es noch deutlicher auszudrücken, 89,73 Prozent aller weltweiten Meeresgebiete wurden noch nicht einmal ansatzweise erkundet.
Aufbau der Weltmeere (in Prozent):
0–200m Schelf - 7,5% Anteil an den Weltmeeren
201–1000m Kontinentalhang – 4,4%
100 1 –2000m Kontinentalhang – 4,4%
2001–3000m Kontinentalhang – 8,5%
3001–4000m Tiefsee-Ebene – 20,9%
4001–5000m Tiefsee-Ebene – 31,7%
5001–6000m Tiefsee-Ebene – 21,2%
6001–7000m Tiefsee-Gräben – 1,2%
7001–8000m Tiefsee-Gräben – 0,1%
8001–11034m Tiefsee-Gräben – 0,04%
Da es zudem nichts gibt, das nicht auch irgendwie einen Namen hat, wurde natürlich auch das Meer in einzelne Zonen unterteilt – in sogenannte »Pelagiale«, vom griechischen Wort »Pelagos« für Meer.
bis 200 Meter: Epipelagial
Der oberste, lichtdurchflutete Bereich der Weltmeere, bis zu einer Tiefe von 200 Metern, wird als Epipelagial bezeichnet. Der Bereich darunter zählt dann schon zur Tiefsee.
bis 1.000 Meter: Mesopelagial
Im Mesopelagial herrscht das ganze Jahr über eine gespenstische, nur durch spärliches blaues Licht erhellte, Dämmerung. Es gibt kaum noch Pflanzen. Etwas Plankton lockt dennoch Fische in diese Tiefen und mit ihnen auch große Räuber.
bis 4.000 Meter: Bathypelagial
Ab dem Bathypelagial herrscht ewige Dunkelheit. Alles Licht, das man sehen kann, wird durch Fische und Bakterien in Form von Biolumineszenz erzeugt. Das Leben in diesen Regionen ist bereits überaus spärlich, dennoch verirren sich ab und an auch große Räuber auf der Jagd nach Beute in diese Tiefen.
bis 6.000 Meter: Abyssopelagial
Nicht nur, dass es im Abyssopelagial stockdunkel ist, auch die Temperaturen liegen hier nahe dem Gefrierpunkt, bis auf einige wenige Gebiete, in denen hydrothermale Schlote das Wasser auf über 400° Celsius aufheizen. In ihrem Umfeld gruppieren sich dann auch wundersame Lebensformen.
bis 11.000 Meter: Hadopelagial
Ganz und gar unwirtlich wird es in der tiefsten Zone der Weltmeere, dem Hadopelagial. Es ist dunkel, es ist kalt – aber dennoch hat sich auch in diesen Tiefen Leben durchgesetzt.
http://www.nasa.gov/mission_pages/ostm/main/index.html
Wie tief sind die Weltmeere?
Das tiefste – und zugleich größte – der drei Weltmeere ist der Pazifische Ozean. Rund 35 Prozent der Erdoberfläche sind von seinen über 181 Millionen Quadratkilometern Wasserfläche bedeckt. Der Grund des Pazifiks gliedert sich in drei meridionale Mulden: die Ostpazifische Mulde, die Zentral- sowie die Westpazifische Mulde. Als Trennlinien zwischen den Mulden dienen der Westpazifische und der Mittelozeanische Rücken (Ost- und Südpazifischer Rücken). Außerdem gibt es noch das Westpazifische Grabensystem, in dem sich auch der Marianengraben mit der Witjas-Tiefe (11.034 Meter) befindet. Durchschnittlich ist der Pazifische Ozean 4.300 Meter tief.
Das zweitgrößte – und zugleich auch zweittiefste – der Weltmeere ist der Atlantische Ozean. Zwischen Europa, Afrika und dem amerikanischen Kontinent liegen 107 Millionen Quadratkilometer Wassermasse. Der Meeresboden teilt sich in die West- und Ostatlantische Mulde auf. Dazwischen liegt der Mittelatlantische Rücken, der bis zu 3.000 Meter über dem Tiefseeboden aufragt. Die tiefste Stelle des Atlantiks liegt mit 9.219 Metern in der Milwaukeetiefe im Puerto-Rico-Graben, nordöstlich von Haiti. Der kleinste der drei Ozeane ist der Indische, der zwischen Afrika, Asien, Australien und der Antarktis seine 74,1 Millionen Quadratkilometer Wassermasse ausbreitet. Die tiefste Stelle liegt bei 7.455 Metern im Sundagraben zwischen Java und Sumatra in Indonesien. Im Durchschnitt ist der Indische Ozean 3.900 Meter tief und gliedert sich am Meeresgrund in eine Westindische und eine Ostindische Mulde. Als Trennlinie dient der Zentralindische Rücken.
Wie gliedert sich der Meeresboden?
Der Lebensraum am Boden der Ozeane wird in der Wissenschaft als Benthal (vom griechischen Wort »Benthos«, die Meerestiefe bzw. das Dickicht) bezeichnet. Dieser gliedert sich in Litoral, Bathyal, Abyssal und Hadal. Wie bereits geschrieben: Es gibt nichts auf unserem Planeten, das nicht irgendwann auch einen Namen bekommen hätte. Wobei Tiefsee-Wissenschaftler bei der Namensfindung durchaus
Weitere Kostenlose Bücher