Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten
Welt.
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Wie ist unser Planet aufgebaut?
Unser Planet Erde besteht wie eine Zwiebel aus verschiedenen Schichten. Wissenschaftler nennen das Schalenaufbau. Der äußere Mantel, die Erdkruste ( Lithosphäre), ist aber nicht überall gleich stark. So ist er unter der Landmasse, den Kontinenten, bis zu 40 Kilometer stark, unter den Ozeanen aber nur bis zu fünf Kilometer dick. Die Erdkruste selbst schwimmt auf der Asthenosphäre, der plastischen Schicht des oberen Erdmantels, die bis zu 400 Kilometer dick ist. Durch dieses »Schwimmen« ist übrigens auch erst die Kontinentalverschiebung möglich.
Noch weiter Richtung Erdinneres liegt der untere Mantel in einer Tiefe zwischen 400 bis 2.900 Kilometern. Betrachtet man die Zwiebel noch genauer, sieht man den äußeren Kern, die Schale aus flüssigem Eisen und Nickel, die zwischen 2.900 Kilometer und 5.150 Kilometer Tiefe in unserem Planeten ruht und das eigentliche Innerste unseres Planeten umhüllt: den inneren Kern. Dieser besteht aus Eisen und Nickel und reicht von 5.150 Kilometer Tiefe bis zum Erdmittelpunkt in 6.370 Kilometer Tiefe. Wenn nun ein ganz Schlauer fragen würde, wieso die Tiefenangaben anfangs noch relativ ungenau sind, und – je weiter man ins Innere vorstößt – auf einige wenige Kilometer genauer werden: ich habe absolut keine Ahnung. Schon irgendwie seltsam, wie ich meine…
Warum driften Kontinente auseinander?
Wir schreiben das Jahr 4,5 Milliarden vor unserer Zeitrechnung. Die Erde, wie wir sie heute kennen, ist noch eine feurige Kugel, die durch das Weltall driftet und dabei um sich selbst rotiert und als Ganzes um die Sonne kreist. Durch die so entstandene Schwerkraft setzt ein Prozess des Sortierens ein. Schwere Metalle wie Eisen und Nickel sinken ins Erdinnere ab und bilden den Kern unseres Planeten. Leichtere Elemente driften nach außen und formen die Erdkruste, die jedoch noch dünn und fragil ist. An jeder Ecke schießen Vulkane flüssiges Gestein, Gase und Wasserdampf in die Atmosphäre. Durch die kühlen Außentemperaturen kondensiert der Wasserdampf an den Ascheteilchen und es beginnt – erstmals – zu regnen. Nicht etwa nur ein paar Stunden oder Tage, sondern Millionen von Jahren. Damals hätte man nicht unbedingt auf diesem Planeten leben wollen – und so war es auch. Kein einziger Mieter war noch eingezogen.
Dies änderte sich erst, als die enormen Regenmassen langsam aber sicher eine riesige Pfütze füllten: der Ur-Ozean Panthalassa war entstanden und umfloss den ersten Kontinent: Pangaea. Wir schreiben mittlerweile das Jahr 300 Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung und erstes Leben beginnt in der Tiefe des Urozeans zu entstehen.
Was nun passiert, prägt unsere Erde – und vor allem auch die Beschaffenheit der Tiefsee – bis heute. Die Kontinentalmasse beginnt auseinanderzubrechen und in verschiedene Richtungen zu driften. Ein Phänomen, das wir heute als Kontinentaldrift kennen und das vom deutschen Meteorologen Alfred Lothar Wegener (geb. 1. November 1880, gest. November 1930) entdeckt wurde. Was genau dafür verantwortlich ist, kann zwar niemand sagen, aber dass unsere Kontinente ziemlich schnell unterwegs sind, weiß man zumindest. Im Durchschnitt mit 1 bis 10 cm pro Jahr »flitzen« sie voneinander weg.
In dieser Zeit, rund 200 Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung, formen sich auch die heutigen Ozeane. Der älteste, je gefundene Ozeanboden ist rund 200 Mio. Jahre alt. Die Ozeane dürften auch indirekt für die Verschiebung der Landmassen verantwortlich sein. Heutzutage weiß man nämlich, dass es weltweit sieben große Kontinentalplatten gibt: die Pazifische, die Antarktische, die Australische, die Afrikanische sowie die Eurasische, und zu guter Letzt auch noch die Nord- und die Südamerikanische Platte. Daneben gibt es noch eine Reihe an Klein- und Kleinstplatten, etwa die Cocosplatte, die Karibische Platte, die Nazca-Platte, die Indische und die Arabische Platte, die Scotia Platte sowie die Philippinische Platte. All diese Platten bilden unseren Erdmantel und liegen zum Großteil auch in den Tiefen der Weltmeere, die ja zwei Drittel unseres Planeten bedecken.
Hier, im feuchten Dunkel der Tiefsee, brodelt es beachtlich vor sich hin. Basaltisches Magma tritt regelmäßig an den Mittelozeanischen Bruchzonen aus und erstarrt, wodurch der Meeresboden in entgegengesetzte Richtungen auseinander gedrückt wird. Da sich der Erdumfang allerdings nicht wirklich ändert, muss der
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