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Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten

Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten

Titel: Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Ochsenbauer
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östlich der philippinischen Insel Dinagat und nördlich des Cape-Johnson-Tiefs, dessen tiefste Stelle entdeckt. Das heute als Galatheatief bekannte Meerestief misst 10.450 Meter. Da Mielche immer wieder im Lauf der Reise Journalisten-Kollegen an Bord der Galathea eingeladen hatte, und diese zu Hause zum ersten Mal überhaupt ausführlich über das Leben in der Tiefsee berichteten, war die Expedition schon Legende, bevor sie wieder zu Hause ankam. Beim Einlaufen im Hafen von Kopenhagen waren am 29. Juni 1952 denn auch über 20.000 Dänen gekommen, um die neuen Helden persönlich zu begrüßen. Die dritte Galathea-Expedition – ebenfalls eine Weltumsegelung – erfolgte schließlich erst vor kurzem, genauer gesagt zwischen 2006 und 2007. Dabei wurde die, diesmal nicht umbenannte, Fregatte HDMS Vædderen eingesetzt. Ziel der Fahrt war die Erforschung von klimatischen Veränderungen, Erdbeben und Tsunamis.
Was war das Projekt Nekton?
    Wer wissen möchte, was es mit dem Projekt Nekton auf sich hat, muss sein Augenmerk auf einen Alpenland-Bewohner, genauer gesagt auf einen Schweizer, richten. Die Rede ist vom Schweizer Forscher, Erfinder und Abenteurer Jacques Piccard (geb. 28. Juli 1922, gest. 1. November 2008). Angetrieben durch die Erfolge seines Vaters, Auguste Piccard, der drei Weltrekorde mit Gas-Ballonen aufstellte, wollte auch Jaques neue Welten erforschen. Als sein Vater Auguste, der übrigens die Vorlage für die Figur des Professors Bienlein im Comic Tim und Struppi war, nach seinen Höhenexpeditionen auch die Weltmeere erkunden wollte, stand ihm sein Sohn sofort zur Seite. Knapp ein Jahr nach den ersten Entwürfen des neuartigen Tauchbootes Trieste (benannt nach der Stadt, in der es gebaut wurde), erfolgte am 30. September 1953 bereits der erste Tieftauchtest. Dabei wurde vom Konstrukteur Auguste Piccard zusammen mit seinem Sohn Jacques im Tyrrhenischen Meer bei Ponza gleich einmal eine neue Rekordtauchtiefe von 3.150 Meter erreicht.

    Um Gelder für weitere Umbauten an der 15 Meter langen Trieste zu erhalten, wandten sich die Piccards Ende der 1950er Jahre an die US Marine, die das Tauchboot schließlich für 250.000 US-Dollar kaufte. Sie wollte sich damit einerseits einen Vorsprung gegenüber anderen Ländern, wie etwa Frankreich, sichern, die ebenfalls an Tieftauchbooten arbeiteten. Andererseits benötigte man ein solches Boot auch, um versunkene U-Boote und Torpedos zu suchen.
    Nach einigen Umbauten war es schließlich soweit und die Trieste, die ursprünglich für 6.000 Meter Wassertiefe ausgelegt war, sollte auch 11.000 Meter Wassertiefe bewältigen können. Der Ozeanograph Dr. Robert S. Deitz rief im ersten Schritt das Projekt Nekton für die US Marine ins Leben. Dabei wurden zwischen 5.Oktober 1959 und Januar 1960 acht Tauchgänge in unterschiedlichen Wassertiefen durchgeführt, um die Tieftauchfähigkeit der umgebauten Trieste zu überprüfen. Als Höhepunkt wurde für den 23. Januar 1960 vor der Insel Guam der Rekordtauchgang zum Marianengraben angesetzt – genauer gesagt zum Grund des Challengertiefs.
    Bei diesem letzten Tauchgang machte die US Marine Jacques Piccard fast noch einen Strich durch die Rechnung. Als Co-Pilot wurde der Marine Don Walsh eingesetzt, aber auch den Piloten wollte man austauschen. An der Stelle von Jacques Piccard sollte nun auf einmal der wissenschaftliche Leiter des Projekts Nektron, Andreas Rechnitzer, an der Tieftauchexpedition teilnehmen. Piccard pochte allerdings auf seinen Vertrag mit der Marine und durfte schließlich doch selbst tauchen. Noch mal gut gegangen, kann man da nur sagen.
    Doch das war bei diesem Rekordtauchgang nicht der einzige Rückschlag. Bereits am Morgen des 23. Januar zeigte sich der Pazifik von seiner schlechtesten Seite. Meterhohe Wellen klatschten gegen die Wände des kleinen Tauchbootes, die Piloten konnten vom Schlepper »USS Wandank II« kaum zur Trieste übersetzen und – dort angekommen – nur schwer in die enge Kapsel aus Nickel-Chrom-Molybdän-Stahl gelangen. Als sie es schließlich doch noch schafften, schlugen die Wellen sogar bis in den Abstiegsschacht, was den Abstieg noch weiter erschwerte. Dennoch verzweifelten Piccard und Walsh nicht und begannen um 8:15 Uhr ihren Abstieg in die Tiefe – um festzustellen, dass auch ihr Abstiegs-Tachometer beschädigt war. Sie wussten sich allerdings mit einem Rechenschieber und dem Tiefenmesser zu helfen.
    Vier Stunden und 48 Minuten später erreichte Die Expedition schließlich das Ziel ihrer

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