Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Party in engstem Kreis?« fragte er.
    »Nein, eine Scheiß-auf-die-Welt-, Ich-tu-mir-selbst-leid-, Total-unten-durch-Party.«
    »Ich mache mit«, beschloß Giordino und setzte sich zu ihm.
    »Der Admiral macht sich deinetwegen Sorgen.«
    »Sag ihm, ich werde für die Schäden auf dem Parkplatz bezahlen.«
    »Sei doch einmal ernst. Der Alte ist giftiger als eine Klapperschlange, der man auf den Schwanz steigt. Den ganzen Vormittag hat er dem Justizministerium die Hölle heiß gemacht und verlangt, sie sollen eine allgemeine Untersuchung in Gang setzen, um herauszufinden, wer hinter dem Bombenanschlag stehen könnte. Für ihn ist ein Angriff auf dich gleichbedeutend mit einem Angriff auf die NUMA.«
    »Das FBI schnüffelt in meiner Wohnung und in meinem Büro herum?«
    Giordino nickte. »Nicht weniger als sechs Mann.«
    »Und Reporter?«
    »Ich habe es inzwischen aufgegeben, sie zu zählen. Was hast du denn erwartet? Die Explosion deines Wagens hat deinen Namen ins Scheinwerferlicht gerückt. Du wurdest sofort zu einer Berühmtheit. Seit sieben Jahren der erste Bombenanschlag in der Stadt. Jemand hat ein ungeschriebenes Gesetz gebrochen.
    Man ermordet keinen angesehenen Regierungsbeamten in gehobener Position auf eigenem Platz. Ob es dir gefällt oder nicht, alter Freund, du bist ins Zentrum des Sturms geraten.«
    Pitt war beinahe stolz darauf, daß er die Fäden von Bougainvilles Netz so nachhaltig verwirrt hatte, daß sie sogar versuchten, ihn zu beseitigen. Sie mußten irgendwie erfahren haben, daß er an ihrer Fassade kratzte und immer tiefer in ihre Geheimnisse eindrang. Warum aber die übertriebene Reaktion, bei der aus dem Jäger plötzlich der Gejagte wurde?
    Die absichtliche Falschmeldung, daß er die
San Marino
und die
Pilottown
entdeckt hatte, bewirkte bei ihnen zweifellos eine gewisse Alarmbereitschaft. Doch es hätte sie eigentlich nicht in solche Panik stürzen sollen, schließlich war Min Korjo keineswegs jemand, der übertrieben reagierte. Was schon durch die Tatsache bewiesen wurde, daß sie auf die frisierte Geschichte nicht hereingefallen war. Wie hatte sie dann herausgefunden, daß er ihr auf den Fersen war? Bougainville konnte ihn unmöglich mit dem Knacken ihres Computercodes in Zusammenhang gebracht und in so kurzer Zeit seine Liquidierung geplant haben. Dann plötzlich ging ihm ein Licht auf. Der Gedanke war die ganze Zeit unterschwellig dagewesen, aber er hatte ihn zur Seite geschoben und ihn nicht verfolgt, weil er nicht in das allgemeine Muster paßte. Nun explodierte er wie eine Leuchtrakete. Bougainville hatte ihn demnach mit der
Eagle
in Verbindung gebracht.
    Pitt war so in Gedanken versunken, daß er völlig überhörte, als ihm Giordino mitteilte, es liege ein Anruf für ihn vor.
    »Deine Gedanken müssen eine Million Meilen weit weg sein«, sagte Giordino und zeigte auf Cabot, der das Bartelefon in die Höhe hielt.
    Pitt ging zur Bar hinüber und meldete sich.
    »Hallo.«
    Sally Lindemanns Stimme sprudelte aufgeregt durch die Leitung. »Gott sei Dank, daß ich Sie endlich gefunden habe. Ich versuche schon den ganzen Tag, Sie zu erreichen.«
    »Was ist denn los?« fragte Pitt. »Ist mit Loren alles in Ordnung?«
    »Ich glaube ja, und doch habe ich wieder meine Zweifel«, gestand Sally verwirrt. »Ich weiß es einfach nicht.«
    »Lassen Sie sich Zeit und erzählen Sie mir alles«, forderte Pitt sie freundlich auf.
    »Die Abgeordnete Smith hat mich mitten in der Nacht von der
Leonid Andrejew
angerufen und mir aufgetragen, ich soll herausfinden, wo sich der Sprecher des Repräsentantenhauses, Alan Moran, befindet. Sie gab mir keinen Grund dafür an. Als ich sie darauf fragte, was ich sagen soll, falls ich ihn finde, meinte sie, ich solle ihm erzählen, es handle sich um einen Irrtum. Begreifen Sie sowas?«
    »Haben Sie Moran gefunden?«
    »Eigentlich nicht. Er und Senator Marcus Larimer sollen angeblich gemeinsam in einem Ort namens Goose Lake sein, um zu angeln. Ich fuhr dorthin, doch niemand wußte etwas von den beiden.«
    »Was hat Loren noch gesagt?«
    »Ihre letzten Worte zu mir waren, ›ruf Dirk an und sag ihm, ich brauche…‹, dann wurden wir unterbrochen. Ich versuchte mehrmals, sie wieder zu erreichen, aber es meldete sich niemand.«
    »Haben Sie der Telefonistin des Schiffes gesagt, es sei dringend?«
    »Natürlich, sie behauptete, meine Anrufe würden in ihre Kabine gelegt, aber sie machte keinen Versuch zu antworten.
    Das ist eine verdammt merkwürdige Geschichte. Sieht der

Weitere Kostenlose Bücher