Tieraerzte koennen die Gesundheit Ihres Tieres gefaehrden
Akutfälle behandle. Das liegt einerseits daran, dass ich wegen der großen Anzahl an chronischen Fällen einfach keine Zeit mehr für die kleinen oder größeren Zwischenfälle habe. Einerseits ist das natürlich auch schade, weil ich mitbekommen muss, wie Hunde oder Katzen aus meinem in unmittelbarer Nähe liegenden Patientenkreis beispielsweise wegen eines akuten Durchfalls schon in der Anfangsphase der Erkrankung mit Antibiotika, manchmal sogar Kortison vollgepumpt werden. Gerade durch solch eine Vorgehensweise besteht aber die große Gefahr, dass sich aus einer Bagatelle heraus chronische Erkrankungen entwickeln können. Symptome wie Durchfall sind aus Sicht des biologisch arbeitenden Therapeuten Regulationsversuche des Organismus, Toxine aus dem Körper auszuschwemmen. Hier darf der Durchfall dann nicht einfach mit Antibiotika beziehungsweise entzündungshemmenden Medikamenten unterdrückt werden, sondern es müssen gezielt gestörte Stoffwechselvorgänge unterstützt werden, das heißt, die Darmflora muss wieder aufgebaut werden, damit sich der Darm wieder selbst regenerieren kann. Der Rest ist Diätetik.
Der wichtigste Punkt für die Diagnose einer chronischen Erkrankung ist eine genaue, individuelle Analyse des Patienten. Meist sind das Patienten, die schulmedizinisch vollständig abgeklärt sind und ohne ständige Einnahme chemischer Medikamente nicht mehr auskommen können.
Eine genaue Diagnose braucht Zeit
In der Regel nehme ich mir für eine Erstanalyse mindestens eine halbe Stunde Zeit. Kristallisieren sich bei diesem Erstkontakt die möglichen Ursachen bereits heraus, benötigt es in der Regel keiner weiterführenden abklärenden Untersuchungen (Vitalstoffanalyse, Dunkelfeldmikroskopie et cetera). Wenn sich ein Krankheitsverlauf aber schon beim Erstkontakt als sehr verfahren und kompliziert darstellt, vielfach seit Jahren besteht und trotz Dauermedikation meist mit Antibiotika und Kortison keinerlei Besserung aufgetreten ist, führe ich parallel zur Basissanierung eine Vitalstoffanalyse durch, um herauszufinden, welche orthomolekularen Stoffe individuell ergänzt werden müssen, sowie, wenn überhaupt möglich, eine dunkelfeldmikroskopische Untersuchung des Blutes, um die momentane Reaktionslage des Organismus zu beurteilen.
Auf schulmedizinische Blutuntersuchungen verzichte ich in der Regel, da sie bei den meisten chronischen Erkrankungen nicht sehr aussagekräftig und bei chronisch kranken Patienten meist schon mehrfach durchgeführt worden sind. Beim Erstkontakt genügen eine gründliche Befragung des Besitzers sowie eine genaue klinische Untersuchung des Hundes. Die meisten chronischen Krankengeschichten laufen aber immer nach dem gleichen Schema ab. Das ist beängstigend!
Vielfach sind falsche Fütterung, Impfungen, Medikamente und Intoxikationen Verursacher von Erkrankungen, die sich in ganz unterschiedlichen Symptomen zeigen können, aber immer den gleichen degenerativen Verlauf haben. Vieles lässt sich, vor allem wenn die Tiere noch jung sind, mit einer einfachen Darmsanierung sowie einer Ernährungsumstellung heilen. Bei älteren Tieren, bei denen Beschwerden schon seit Jahren bestehen, ist es etwas schwieriger. Aber auch hier kann man in den meisten Fällen noch eine oder mehrere Ursachen finden und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Prinzipiell gilt: Je länger ein Krankheitsbild besteht, desto länger dauert auch die Heilung. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Krankheitsbilder auf eine andere Ebene wechseln können und dann ein anderes Gesicht bekommen. Beispiel: Nach dem chronischen Durchfall kommen die eigentlichen Hautprobleme, oder nach immer wiederkehrenden Blasenentzündungen stellt sich ein Darmproblem ein. Es bleibt trotzdem die gleiche Krankheit, das heißt, die Ursachen sind dieselben. Zur Veranschaulichung ein Beispiel.
Benno und das Federmehl
Benno, Schäferrüde, 3 Jahre, Besitzerehepaar H. aus der Steiermark, der vierte gemeinsame Hund. Benno ist abgemagert, unlustig, hat stumpfes glanzloses Fell, legt sich nach Betreten der Praxis sofort auf den Boden und schläft ein. Nichts interessiert ihn. Sein Verhalten ist für einen dreijährigen Rüden keinesfalls normal. Was mir besonders auffällt: Benno hat fast keine Muskulatur, alles ist schlaff, er macht den Eindruck eines uralten Hundes.
Familie H. erzählt: Alle ihre bisherigen Hunde wurden mit rohem Pansen und gekochtem Reis ernährt, auch Benno. Der war immer gesund und munter, bis er auf die zweite
Weitere Kostenlose Bücher