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Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)

Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)

Titel: Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Tan
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Mannes und ihre völlig außer sich weinende Tochter. Mit blutigem und zerrissenem Kleid lag sie da, ihr Gesicht im Sand vergraben. Sofort stieg die eine Hälfte der Männer vom Dorf in Ruderboote und fuhr hinaus, um die Bestie zu verfolgen, die anderen trugen ihren Mann und ihre Tochter zurück zum Haus.
    »Wir haben ihn dort hinten unter der Dornenhecke beerdigt«, sagte sie leise. »Meine Tochter – nun, sie lag zwei Tage ununterbrochen weinend im Bett, nachdem dieses … Ding ihr das angetan hatte. Aber dann … Weißt du, dann fing es an. Die Nacht darauf ging sie hinunter zum Strand, und auch in der darauf folgenden Nacht, wie alle Mädchen vor ihr es getan haben nachdem es passiert war.«
    »Es … hat sie gebissen?« Meine Stimme war mit einem Schlag kratzig, mein Mund trocken.
    Die alte Frau sah mich an, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank. »Dieses Wesen paarte sich mit ihr. Sie haben anscheinend keine eigenen Frauen, und echte Seehunde würden so was nicht tun. Sie selbst sind irgendwie halb menschlich, durch irgendeinen bösen Zauber, und so brauchen sie Frauen, und wenn sie sie begatten verwandeln sie sie in die gleichen verwunschenen Wesen, wie sie selbst welche sind.« Ihre Hand schloss sich fester um den Becher, so dass ihre Knöchel weiß hervortraten. »In dem, was sie in einem Mädchen hinterlassen ist ein Gift. Ein Gift, das sie völlig durchdringt und sie in der Sehnsucht nach seiner Umarmung so verrückt macht nach dem Meer, dass sie alles andere vergessen.«
    »Konnten Sie ihre Tochter denn nicht einschließen oder von hier wegbringen?«
    Sie stützte ihren Kopf auf beide Hände und schloss die Augen. Eine ganze Weile saß sie schweigend vor mir, dann fuhr sie fort. »Oh je, der alte Ternan. Weißt du, es war sein Haus, in dem ich dich gesehen habe. Er war so verzweifelt und hatte solche Angst, auch noch seine jüngste Tochter zu verlieren, dass er sie in ihrem Bett festband, als es ihr passierte. So konnte sie nicht weg und schrie Tage- und Nächtelang, bat und bettelte, zum Wasser gehen zu dürfen, heulte wie ein Tier die ganzen folgenden Nächte hindurch. Es war furchtbar, und wir alle im Dorf mussten es mit anhören. Irgendwann fing sie an, wie von Sinnen an den Seilen zu kauen, um sie durchzubeißen, ohne Rücksicht auf sich selbst. Dabei riss sie sich die Pulsadern auf und verblutete. In dieser Nacht hörten wir einen Seehund draußen im Hafen laut brüllen, die ganze Nacht hindurch und auch die halbe vom nächsten Tag. Es trieb Ternan in den Wahnsinn, und irgendwann legte er seine tote Tochter in ein Ruderboot, pullte mit ihr hinaus und warf sie ins Meer, damit ihr Geliebter sie nun endlich haben möge. Wir sahen ihn niemals wieder, einzig eine Hälfte seines Ruderboots warfen die Wellen am nächsten Tag an den Strand. Doch der Seehund hörte auf zu rufen, und es vergingen Monate, bis es wieder einen Angriff gab. Aber nach diesen Ereignissen haben wir aufgegeben und eingesehen, dass wir uns unserem Schicksal fügen mussten.«
    Sie kippte den letzten Rest des Whiskeys herunter.
    Sofort fragte ich verlegen und aufgewühlt, ob sie noch welchen hätte, denn plötzlich brauchte ich dringend auch einen. Sie nickte nur kurz, stand auf und hob eine große Korbflasche aus dem Regal hinter sich. Dann nahm sie von dort noch einen zweiten Becher mit, stellte ihn auf den Tisch und goss beide randvoll.
    »Ihre Tochter ist also …«
    Sie nickte traurig. »Eines Nachts wachte ich auf und schaute in ihr Bett. Sie war fort. Ich rannte auf der Stelle nach unten zum Wasser, hinter ihr her. Da wusste ich auch schon, dass ich sie nicht mehr retten konnte, doch was hätte ich sonst machen sollen? Ich war doch ihre Mutter! Da waren ihre Fußspuren im Sand, und ich folgte ihnen hinunter zur See. Auf halbem Wege sah ich auf einmal Fußspuren von einem Mann, der schon auf sie gewartet haben musste. Ich hab’ sie nie wiedergesehen.«
    »Ein Mann«, sinnierte ich. »Und gleichzeitig ein Seehund. Wie ist das möglich? Wie können diese Wesen beides zugleich sein?« Meine Stimme klang angestrengt und seltsam dünn, und ich nahm schnell einen guten Schluck aus dem Becher.
    »Im Meer sind sie Seehunde«, meinte sie leise. »Ein uralter Fluch lastet auf ihnen, doch das ist eine lange Geschichte, die ich dir gerne mal erzähle, wenn sie dich interessiert und wir uns noch einmal sehen. Für eine kurze Zeit können sie sich in einen von uns verwandeln und bleiben in dieser Gestalt, so lange sie menschliche Haut

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