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Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)

Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)

Titel: Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Tan
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berühren können oder irgendetwas, mit dem ein Mensch vorher eingehend in Kontakt gekommen ist.«
    Ich hob den Becher hoch, drehte ihn in meiner Hand. Die Sonne schien durch das Fenster herein, und ich schaute in eine Ahnung versunken zu, wie sich die schimmernden Lichtreflexe auf der goldbraunen Flüssigkeit im Sonnenlicht veränderten. »Wie zum Beispiel Kleidung?«
    Ich fühlte ihren Blick auf mir ruhen, einen wachen, durchdringenden Blick, wie ihn nur alte Frauen haben. Meine Augen blieben nun auf dem goldenen Glitzern des Whiskeys hängen.
    »Ja, ich denke schon«, meinte sie schließlich in die angespannte Stille hinein. Wir saßen eine ganze Weile schweigend nebeneinander, sie mit ihren Erinnerungen, ich mit einem schrecklichen, immer stärker werdenden Entsetzen in mir, das mehr und mehr wie Fieber über meine Haut zu kriechen begann. »Wieso sind Sie damals nicht mit den anderen mitgegangen?«, platzte ich in diese furchtbare Stille hinein, bevor ich den Verstand zu verlieren drohte.
    Sie zuckte mit ihren Schultern. »Wieso hätte ich denn gehen sollen? Hatte doch nichts mehr. Das Grab meines Mannes ist alles, was mir von meiner Familie geblieben ist. Nein, mein Platz ist hier, und ich werde jedem verdammten Dreckstück von Seehund meine Harpune in den Wanst jagen, falls sich je einer von ihnen hierher wagen sollte.«
    Meine Eingeweide schienen sich in mir zu verknoten. Mir wurde richtig schlecht.
    »Haben Sie denn keine Angst, Sie könnten womöglich Ihre eigene Tochter oder Ihre Enkel umbringen?«
    Sie schaute mich erbost an. »Oh, ich fände es sogar gut, sie von diesem grauenhaften Schicksal erlösen zu können«, schleuderte sie mir entgegen. »Und Enkel gibt es ganz sicher nicht – denn diese dämonischen Biester können keine eigenen haben. Deswegen halten sie sich an uns.«
    Gleich darauf bedankte ich mich noch einmal ausgiebig für Essen und Trinken sowie die Kleidung, die ich mir noch anzog, bevor ich hinausging. Ich versprach ihr wiederzukommen und sie in meine Gebete einzuschließen. Dann machte ich, dass ich fort kam, und zwar so schnell ich konnte.
    Den Weg zur Festung, legte ich wie in Trance zurück und versuchte meine Gedanken auszuschalten. Ich setzte einfach immer nur einen Fuß vor den anderen, sonst nichts. Als ich benommen aus dem Schatten der Klosterfestung herausstolperte, um auf die Treppe zuzugehen, die vom Strand aus hinauf führte, erwartete mich eine Überraschung. Dort war ein Loch in den Sand gegraben, tief genug, dass es sich von unten mit Seewasser füllen konnte. Darin lagen zwei dicke, lebende Fische und jeder war mehr als ein
Cubitum
lang, als Begrüßungsgeschenk für mich. Ich konnte mir gut vorstellen, dass er mich gerade beobachtete, von irgendwo dort draußen im Meer. Mir kam noch in den Sinn, dass ich ihm zum Dank zuwinken sollte. Doch stattdessen schossen mir nur die Tränen in die Augen, und ich kniff sie zusammen, fühlte einen schweren, grummelnden Kloß in meinem Bauch wachsen. Ich drehte mich um und rannte die Stufen hinauf, so schnell ich konnte.
    »Ich will kein Seehund sein!«, sagte ich ganz leise zu ihm. Es war Nacht, und wir lagen eng aneinandergeschmiegt unter den warmen Fellen im Bett des Abtes. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wie er heute Nacht hier hereingekommen war, doch er war bei mir, hier drinnen. »Ich will nicht stumm werden wie du«, fügte ich hinzu, »und auch nicht im kalten Meer schlafen müssen.«
    Er zog mich dichter an sich heran, presste mich ganz fest an sich, und auf einmal fühlte es sich so an, als seien seine Arme der sicherste Ort der Welt.
    »Das passiert nur bei Frauen, nicht wahr?«, wollte ich wissen. Leise und gedämpft drang meine Stimme zwischen uns hoch. Der feine Flaum auf seiner Brust kitzelte meine Nase, als ich sprach.
    »Mit mir wird das doch nicht passieren, oder?«
    Er küsste zärtlich meinen Kopf und fuhr mit seiner Nase durch mein Haar. »Es tut mir leid«, sagte er leise und mit weicher Stimme direkt in mein Ohr und schob dabei mein Haar beiseite. »Aber ich kann nichts dafür, dass ich so bin wie ich bin, oder? Wäre es dir denn lieber, wir wären uns nie begegnet?«
    »Du … kannst ja sprechen!«, entfuhr es mir ungläubig. Sofort hob ich den Kopf, um ihn im Mondlicht anschauen zu können, das fahl durch das Fenster schien. Er war einfach atemberaubend schön – mir schien es, er würde mit jedem Male, wenn wir uns sahen, schöner. Er lächelte, ein feines, trauriges Lächeln, und berührte zärtlich

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