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Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)

Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)

Titel: Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Tan
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mein Gesicht.
    »Ich habe schon die halbe Nacht auf dich gewartet«, flüsterte er sanft, »wieso willst du nicht zu mir kommen?«
    Ich blinzelte verwundert, verstand nicht, und mit diesem Blinzeln war er verschwunden. Das Mondlicht fiel weiter durch das Fenster – auf mich alleine in dem großen Bett. Ich schleuderte die Felle beiseite, stürzte zum Fenster und ließ meinen Blick über die Weite des mondbeschienenen Meeres schweifen. Dort unten am Strand lag ein einzelner Seehund und schaute hoch zu den Fenstern der Klosterfestung.
    Einige Minuten später ging ich über den Strand auf ihn zu und war immer noch dabei, die Knöpfe meines neuen Hemdes zu schließen. Er war nach wie vor in seiner Seehundgestalt. Ich war froh darum, denn so war es leichter für mich, es ihm zu sagen.
    »Ich will kein gottverdammter Seehund sein!«, platzte ich heraus, als ich über ihm stand. »Ich will nicht meine Stimme verlieren oder im Meer leben oder lebende Fische zum Abendbrot essen. Es tut mir furchtbar leid, aber ich …«
    Er schaute mit unendlich traurigen Augen zu mir hoch, und sie waren so sehr wie seine menschlichen Augen, dass ich auf einmal kein Wort mehr herausbrachte. Meine Knie gaben nach und sanken vor ihm in den Sand. Er richtete sich auf, und wir saßen Angesicht zu Angesicht. Das ist also mein Geliebter, dachte ich zerknirscht und müde, mit langen, silbrigen Schnurrhaaren und scharfen Zähnen. Ein Schaudern durchlief mich im kühlen Nachtwind. Er schaute mich nur an und wartete.
    »Ich will nicht so werden wie …« Meine Kehle war auf einmal wie zugeschnürt, und ich schluckte den Rest herunter.
    Ich will nicht allein sein
, ging es mir durch den Kopf, und es fiel mir unendlich schwer zu schweigen.
Ich möchte, dass du bei mir bleibst
.
    Ich streckte meine Hand aus, und er beugte sich vor und schnupperte mit seiner schwarzen Nase sanft daran. Seine Schnurrhaare kitzelten mich, und im nächsten Moment, wie ein Vexierbild, das kippt, verwandelte er sich in meinen menschlichen Geliebten, der nun vor mir kniete. Meine Hand lag zärtlich auf seiner Wange, seine griff nach oben und legte sich auf meine, und mit geschlossenen Augen küsste er nun meine Handfläche. Es war wie eine kleine Wolke, die für ein paar Sekunden von dem hell strahlenden Vollmond vorbeizog und ihn kurz verdeckte, bevor er wieder ganz zu sehen war. Seine Verwandlung geschah ähnlich schnell und mit verblüffender Selbstverständlichkeit, und doch es war sehr verstörend.
    »Wie ist das möglich?«, fragte ich ihn irritiert und staunend und versuchte meine Hand wegzuziehen. Doch er hielt meine Finger fest und griff sich auch meine andere Hand. So saßen wie Knie an Knie voreinander und hielten uns die Hände. »Tut es weh?«
    Er lächelte warm und schüttelte dabei verschmitzt den Kopf, dann küsste er erst meine eine, dann meine andere Hand, und sein Schwanz auf seinem Oberschenkel regte sich, so als ob er wach werden würde. In dieser Haltung saßen wir da, Knie an Knie, Hand in Hand, ich, der Mensch und er, der Weiß-Gott-was. Zeit wurde bedeutungslos. Waren es nur Augenblicke oder gar Stunden? Wir schauten uns einfach nur gegenseitig an, versanken in den Augen des anderen. Im silbernen Licht des Mondes saßen wir da, schweigend, über uns das unendliche Firmament, und ich fragte mich, ob ich er sei. Ich bin mir sicher, er hat sich diese Frage umgekehrt genauso gestellt. Doch eines wollte ich dann irgendwann doch noch wissen.
    »Hast du jemals eines der Mädchen aus dem Dorf geholt?«
    Er verdrehte entrüstet die Augen, bevor er dann vehement den Kopf schüttelte. Mit einem Seufzen schaute er mich wieder an, mit einem Blick der mich fragte, wie ich nur auf diese Idee kommen könnte. Ich lächelte, obwohl mir ganz anders zu Mute war.
    Die alte Frau hätte ihn bestimmt als Dämon bezeichnet, der ein Schicksal schlimmer als der Tod brachte. Ich hingegen sah Erlösung und Rettung, wenn auch zu einem Preis, der mir zu hoch erschien. Ich könnte es nicht ertragen, mein Ein und Alles zu verlieren, war aber auch noch nicht bereit, mein bisheriges Leben zu opfern. Und jetzt, wo ich vor ihm saß fehlten mir die rechten Worte, ihm das zu sagen.
    Als der Mond hinter den düsteren Mauern des Klosters verschwand und das fahle Dämmerlicht um uns her zu Dunkelheit wurde, griff er nach mir und zog mich herunter in den feuchten Sand. Er deutete mir an, mich mit dem Gesicht nach unten hinzulegen und öffnete meinen Hosenbund, ließ meine Hose nach unten gleiten

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