Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)
Boston weg, wollte meine Heimat und meine Familie nicht verlassen. So habe ich mich dagegen entschieden. Du … Willst du denn Junge haben?«
Sie starrte mich mit großen, grün-goldenen Augen an, lange, traurig und nachdenklich. »Ich weiß es nicht«, meinte sie schließlich halblaut. »Meine Mutter sagte mir immer, wenn eine Nomadin Junge haben wollte, hätte sie keine andere Möglichkeit als sich einem Rudel anzuschließen und dann in der Rangfolge ganz unten zu stehen, oder einen männlichen Nomaden zu finden und mit ihm zusammen irgendwo einen eigenen Platz, ein eigenes Territorium zu finden. Da aber die meisten nomadischen Männer …« Sie brach ab und rang nach Worten.
»Nicht bereit sind, sesshaft zu werden? Unreif sind?«, bot ich ihr mit einem spitzbübischen Grinsen an, dann fügte ich hinzu: »Energisch und wild sind?« Nun, Tante Zee meinte, die meisten nomadischen Männer seien einfach nur jung und dumm. Ganz offensichtlich mochte sie sie aber genau so jung und dumm wie sie waren … und so energisch und ungestüm. Onkel Evan war groß und stark, aber auch ein bisschen unterbelichtet, und er hatte diese Art von lümmeliger Behäbigkeit, die ich von unseren opulenten Sonntagsessen immer sehr angenehm in Erinnerung behalten habe. Dazu sprang er einmal die Woche mit einer der Tanten ins Heu, je nachdem, wer von ihnen gerade dafür in Stimmung war. Aber energisch oder gar ungestüm? Nee, das konntest du vergessen.
»Oh, jetzt hab’ ich’s.« Quinn sah mich durchdringend an und lächelte etwas gequält. »Ich wollte ›brutal‹ sagen.«
Ich blinzelte geschockt. Doch das traf wohl den Punkt. Männliche Nomaden kämpften, oder sie waren verloren. Sie mussten daher nicht nur nach außen hin grob und brutal sein, nein, sie waren es bis ins tiefste Innere. Na ja, Tante Zee stand genau da drauf, doch sie war auch die Anführerin eines der mächtigsten Rudel des Kontinents. Sie war selbst unglaublich stark und wusste sich durchzusetzen, hatte zudem jahrelange Erfahrung darin. Doch wenn das mal nicht reichen sollte, einen ihrer kleinen jungen Spielgefährten im Zaum zu halten, dann … Na ja, Onkel Evan drückte für sie öfter mal ein Auge zu, wenn es darum ging, frisches Blut ins Rudel zu holen. Aber wehe, wenn nicht. Seine Wut ließ sich weder besänftigen noch wirklich in Worte fassen …
Aber ein Nomade, oder besser eine wunderschöne Nomadin, ohne jeden Schutz, ohne Rudel, ohne die Mitfrauen oder ein Alpha-Männchen … Meine Hand griff fest um ihren Hals, und ich zog sie zu mir heran in einen langen, wilden, leidenschaftlichen Kuss. Ich hatte das brennende, ja schon wütende Bedürfnis sie zu beschützen, sie zu halten und ihr eine sichere Heimat zu bieten.
»Niemand wird dir jemals weh tun. Dafür werde ich schon sorgen«, flüsterte ich in ihren Mund, meine Stirn an ihrer.
»Wie willst du das denn schaffen? Wie willst du sie davon abhalten?«, meinte sie halb höhnisch, halb ernst gemeint.
»Oh, das ist ganz einfach«, meinte ich mit einem jovialen Schulterzucken und strahlte sie an. »Ich muss mir das doch nicht selbst antun. Onkel Evan hat ja bis ‘rauf nach New York das Sagen und wird alle gehörig in den Arsch treten, die nicht spuren.«
»Ein Mann!?«, spuckte sie, und diesmal war ihre Verachtung unüberhörbar und schneidend scharf.
»Keine Angst, Onkel Evan wird mir nichts tun.« Ich lächelte sie versöhnlich an. »Die Tanten werden ihn an der Hand nehmen und mit ihm für ein Schäferstündchen im Holzschuppen verschwinden, und die Sache ist geritzt. Wir sind zwar alle Rudelfrauen, doch wir beide können hier zusammen bleiben.«
»Und wie soll das gehen?« Jetzt setzte auch sie sich ganz auf, ziemlich abrupt, ihre Stirn voller sorgenvoller Falten. »Auf einem bestimmten Territorium kann immer nur
ein
Rudel leben. Darum gibt es das ja.«
»Halt, halt. Das gilt nur für die Männer. Auf
einem
Territorium kann immer nur
ein
Mann leben«, berichtigte ich sie so ruhig und freundlich wie ich konnte. »Und solange wir keine Jungen wollen, brauchen wir auch keinen Mann. Bis dahin werden uns die Tanten einen Bereich hier in der Stadt überlassen. Dann haben wir genug Zeit, uns besser kennen zu lernen.« Mein Finger wanderte spielerisch über ihr Knie weiter ihr Bein hoch bis zu ihrer Hüfte, und ich schaute fasziniert zu, wie sie lustvoll erschauderte und erzitterte. Sofort loderte mein Verlangen wieder wild hoch.
Sie spürte sofort, dass ich mit einem Male wieder ganz woanders war und
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