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Tierische Profite: Commissario Brunnetis einundzwanzigster Fall (German Edition)

Tierische Profite: Commissario Brunnetis einundzwanzigster Fall (German Edition)

Titel: Tierische Profite: Commissario Brunnetis einundzwanzigster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Leon
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wusste, er war verheiratet, und offensichtlich war er ein anständiger Mann.« Papetti wehrte ab, als sein Anwalt ihn am Weiterreden hindern wollte. »Seine Vorgänger haben die Hand aufgehalten; es ging nicht um besonders viel, aber trotzdem. Sie wollte das Geld sparen, also hat sie ihm den Kopf verdreht, und als sie sicher war, dass Nava ihr verfallen war«, sagte er und überließ es den drei anderen Männern im Raum, sich das genauer auszumalen, »drohte sie ihm, alles seiner Frau zu erzählen, wenn er sein Verhalten im macello nicht ändern würde.«
    »Ändern? Wie?«, half Brunetti ihm weiter.
    »Er sollte aufhören, so viele Tiere für ungeeignet zu erklären.«
    »Warum hätte sie das verlangen sollen?«, fragte Brunetti und sah aus den Augenwinkeln, dass Torinese den Kopf hin und her bewegte, als verfolge er ein Tennismatch.
    »Weil sie von den Bauern…« Brunetti sah ihn scharf an, und er korrigierte sich: »Weil sie und ich von den Bauern Geld dafür bekommen haben, dass möglichst viele der bei uns angelieferten Tiere zum Schlachten freigegeben wurden.«
    Niemand sprach, alle warteten gespannt, wie weit er mit seinen Aussagen noch gehen werde. »Es ging um Geld.« Er kam etwaigen Nachfragen zuvor: »Um sehr viel Geld.«
    »Was ist für Sie beide dabei herausgesprungen?«, fragte Brunetti leise.
    »Fünfundzwanzig Prozent«, antwortete Papetti.
    »Von?«
    »Von dem Betrag, den die Bauern bekamen, wenn kranke Tiere nicht ausgesondert wurden und geschlachtet werden konnten.«
    Torinese versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber Brunetti sah ihm an, wie sehr ihn das überraschte, vielleicht sogar entsetzte.
    »Diese Tiere, Dottor Papetti, die von Dottor Nava ausgesondert wurden: Was für Krankheiten haben die aufgewiesen?«
    »Die üblichen«, wich Papetti aus.
    »Was für welche genau?«, fragte Torinese mit plötzlich belegter Stimme.
    » TB , Verdauungsstörungen, Krebs, Viren, Würmer. Praktisch alle Krankheiten, die Tiere haben können. Manche sahen aus, als hätten sie kontaminiertes Futter bekommen.«
    »Und was ist mit diesen Tieren geschehen?«, fragte Torinese, als könne er kaum noch an sich halten.
    »Sie wurden geschlachtet«, sagte Papetti.
    »Und dann?« Wieder war es sein Anwalt, der die Frage stellte.
    »Sie wurden verwertet.«
    »Als?«
    »Fleisch.«
    Torinese sah seinen Klienten lange an und wandte schließlich den Blick von ihm ab.
    »Und das war für Sie und Signorina Borelli ein einträgliches Geschäft?«, fragte Brunetti.
    Papetti nickte.
    »Sie müssen Ihre Antwort aussprechen, Dottore«, sagte Brunetti. »Sonst kann sie nicht protokolliert werden.«
    »Ja.«
    »Hat Dottor Nava sich darauf eingelassen, weniger Tiere auszusondern?«
    Papetti brauchte lange, bis er sich zu einer Antwort durchgerungen hatte: »Nein.«
    »Haben Sie und Signorina Borelli über die Konsequenzen seiner Weigerung gesprochen?«
    »Ja.«
    »Und zu welchem Schluss sind Sie gekommen?«
    Papetti dachte gründlich nach. »Ich wollte ihn rausschmeißen. Aber Giulia – ich meine Signorina Borelli – wollte erst noch versuchen, ihn unter Druck zu setzen. Wie gesagt: Sie hatte schon eine Affäre mit ihm angefangen, sozusagen als Absicherung für den Fall, dass er nicht mitmachen würde. Also hat sie ihm gedroht, alles seiner Frau zu erzählen.«
    »Und dann?«, fragte Brunetti.
    Papetti verdrehte die Augen gen Himmel. »Er hat es selbst seiner Frau gestanden. Zumindest hat er das Giulia gegenüber behauptet: dass er ihr die Affäre gebeichtet habe.«
    »Und was hat seine Frau getan?«, fragte Brunetti, als sei ihm das alles vollkommen neu.
    »Sie hat ihn rausgeworfen,« sagte Papetti wie einer, der von Zeichen und Wundern berichtet.
    »Und?«
    »Er ist gegangen. Und seine Frau hat die Scheidung eingereicht.« Fassungslos fügte er hinzu: »Wegen einer Affäre.«
    »Und Sie beide mussten befürchten, dass Nava die Machenschaften im Schlachthof ausplaudern könnte«, bemerkte Brunetti so ruhig, als sei es das Natürlichste von der Welt.
    Papetti rieb sich die gespitzten Lippen, während er nach der richtigen Formulierung suchte. »Ich habe da für mich kein großes Risiko gesehen«, gestand er schließlich.
    »Wegen der Beziehungen Ihres Schwiegervaters?«, fragte Brunetti. Torinese sah auf, jetzt wurde das Match interessant.
    Papetti warf beide Hände hoch und ließ sie wieder fallen. »Dazu sage ich lieber nichts. Es war einfach so, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauchte.«
    »Für den Fall einer

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