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Tierische Profite: Commissario Brunnetis einundzwanzigster Fall (German Edition)

Tierische Profite: Commissario Brunnetis einundzwanzigster Fall (German Edition)

Titel: Tierische Profite: Commissario Brunnetis einundzwanzigster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Leon
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Prüfung?«
    Papetti nickte.
    »Weil jemand von der Gesundheitsbehörde Sie gedeckt hat?«, fragte Brunetti.
    Papetti verzog das Gesicht. »Dazu möchte ich wirklich nichts sagen.«
    »Hat Signorina Borelli einer möglichen Prüfung auch so entspannt entgegengesehen?«
    Papetti dachte lange nach, und Brunetti sah ihm an, wann ihm die für ihn vorteilhafteste Antwort einfiel. »Nein«, sagte er.
    Brunetti setzte zur nächsten Frage an, aber Papetti fuhr fort: »Der Verlust hat sie wütend gemacht – sehr wütend, möchte ich sagen.«
    »Der Verlust?«, schaltete Torinese sich ein.
    »Ich rede von Geld«, fuhr Papetti ungehalten auf. »An was anderes denkt sie nicht. Geld. Solange Nava da war, hat sie jeden Monat sehr viel Geld verloren.«
    »Wie viel?«
    »An die zweitausend Euro. Das hing davon ab, wie viele Tiere geliefert wurden.«
    »Und dagegen hatte sie etwas?«, fragte Brunetti.
    Papetti richtete seinen Oberkörper auf. »Das ist ja wohl normal, oder?«
    »Selbstverständlich«, ließ Brunetti den Tadel gelten. »Und wie sind Sie beide verblieben?«
    »Sie wollte versuchen, noch einmal mit ihm zu reden. Ihn womöglich dazu bringen, dass er kündigte. Oder ihn auffordern, einen Teil der Inspektion Bianchi zu überlassen.«
    »Dieser Bianchi wusste, was da vor sich ging?«, fragte Brunetti, als könnten darüber noch Zweifel bestehen.
    »Natürlich«, versetzte Papetti.
    »Und dabei ist es geblieben? Dass sie mit ihm reden wollte?«
    »Ja.«
    »Haben Sie daran gedacht, als Signorina Borelli Sie um Mitternacht anrief und sagte, Sie müssten zu ihr kommen?«
    »Kann sein«, sagte Papetti achselzuckend. »Aber ich hätte nie gedacht, dass sie so etwas tun würde.«
    »Was denn genau, Signor Papetti?«, wollte Brunetti wissen.
    Wieder konnte Papetti nur mit den Achseln zucken.

32

    So, dachte Brunetti, da wären wir. Zwei von der Polizei und zwei von der Gegenpartei, und alles ist klar, zumindest für jeden, der es verstehen will. Er sah zu Torinese hinüber: Der Anwalt hatte sich wieder in die Betrachtung seiner Hände versenkt, ein sicheres Anzeichen dafür, dass er hinreichend Einblick gewonnen hatte, wie tief sein Klient in die Sache mit Dottor Andrea Nava verwickelt war. Brunetti beugte sich vor und schaltete die Aufnahmegeräte aus: Weder Papetti noch Torinese erhob Einspruch.
    Schweigen machte sich breit, das mit jeder Sekunde schwerer auf ihnen lastete. Brunetti war neugierig, wohin das führen mochte. Vianello hielt den Blick auf seine Notizen gesenkt. Torinese betrachtete seine Hände, während Papetti erst den Anwalt und dann eingehend die Füße von Brunettis Schreibtisch anstarrte.
    Nach einer Ewigkeit räusperte sich Papetti. »Commissario«, sagte er, »Sie sprachen von Ihrer Sorge wegen meines Schwiegervaters.« Zitterte seine Stimme bei diesem letzten Wort?
    Brunetti sah ihm in die Augen, wartete aber stumm ab.
    »Könnten Sie das verdeutlichen? Was genau meinten Sie damit?«
    »Ich meine, wenn die Sache mit Signorina Borelli in die Zeitungen kommt, könnte Ihr Schwiegervater den voreiligen Schluss ziehen, Sie beide hätten vielleicht mehr als nur ein gemeinsames ökonomisches Interesse gehabt.« Er lächelte anzüglich wie einer, der von Mann zu Mann über Frauen spricht. »Sie ist eine sehr attraktive junge Frau und allem Anschein nach sehr freizügig.« Ein solcher Satz würde unter Männern normalerweise als Verheißung verstanden werden, in Papettis Ohren aber klang es wie eine Drohung.
    Wieder räusperte Papetti sich. »Aber ich habe niemals…« Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er unter Männern war, daher versuchte er es mit einem zweideutigen Grinsen. »Gewollt hätte ich schon, versteht sich. Wie Sie sagten: Die Frau ist attraktiv. Aber sie ist nicht mein Typ.« Kaum hatte Papetti das ausgesprochen, legte sich wieder der Schatten seines Schwiegervaters über sein Gesicht. Hastig fügte Papetti hinzu: »Außerdem hat man mit ihr mehr Ärger als Vergnügen.«
    Nun, dachte Brunetti, Nava war es in der Tat so ergangen. Aber er sagte: »Dottore, um uns Anwesenden müssen Sie sich weniger Sorgen machen«, er wies auf die beiden anderen, die beide nicht aufblickten, »als vielmehr darum, dass Ihr Schwiegervater falsche Schlüsse ziehen könnte.«
    »Das ist völlig ausgeschlossen«, erklärte Papetti, aber seiner Stimme war anzuhören, dass dies reines Wunschdenken war.
    »Ich kann Ihnen das nachfühlen, Dottore«, gab Brunetti sich solidarisch. »Aber wie wir alle wissen, ist gegen die

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