Tiffany Duo 134
Apfelscheiben mit Erdnussbutter.
„Weißt du, worauf ich jetzt Appetit habe?" fragte sie.
Auf seinem Gesicht spiegelte sich ein ganz anderer Appetit wider, und plötzlich trat die Erdnussbutter in den Hintergrund.
„Worauf?" fragte er mit tiefer verführerischer Stimme.
Sie schluckte und versuchte sich zu erinnern, was es gewesen war.
„Ah, auf Apfelscheiben mit Erdnussbutter."
„Was?" fragte er überrascht.
„Ach, das sind so Schwangerengelüste", erklärte sie mit einem Schulterzucken. „Ich habe sie schon, seit ungefähr einem Monat." Bevor er wieder in ihr Leben getreten war.
Er schüttelte grinsend den Kopf. „Na, wenigstens sind es keine ... abstoßenden Gelüste."
Sie nahm das Glas mit der Erdnussbutter vom Regal, dann öffnete sie den Kühlschrank und holte einen Apfel heraus. Hawk legte einen Laib Brot auf den Tisch.
„Da ich dieses Gelüst nicht verspüre, halte ich mich lieber an das gewohnte langweilige Zeugs."
Sie legte zwei Messer auf den Tisch. „He, wo bleibt dein Sinn für Abenteuer?"
„In diesem Fall ist er offenbar nicht sehr ausgeprägt."
„Warten wir's ab." Sie konzentrierte sich darauf, den Apfel in Scheiben zu schneiden. Nachdem sie fertig war, schraubte sie das Glas auf, griff nach einem Apfelschnitz und stippte ihn in die Erdnussbutter, dann biss sie davon ab. Es schmeckte so köstlich, dass sie genüsslich aufseufzte. Hawk hielt mitten in der Bewegung inne, grinste und strich sich dann Erdnussbutter aufs Brot.
Nachdem er mehrmals abgebissen hatte, stand er auf, holte Milch aus dem Kühlschrank und schenkte zwei Gläser voll. Als er sich wieder hingesetzt hatte, hielt sie ihm einen Apfelschnitz mit Erdnussbutter unter die Nase. Ihre Blicke begegneten sich.
„Koste", flüsterte sie.
Er zuckte mit den Schultern und biss ein Stück ab. Sie beobachtete seine Reaktion, während er kaute.
„Schmeckt gar nicht mal so übel." Er beugte sich vor und schnappte sich auch noch, den Rest. Seine Lippen schlossen sich um ihre Fingerspitzen. Ohne den Blick von ihr abzuwenden, gab er ihre Finger wieder frei und lehnte sich langsam zurück. „Jetzt hat es noch besser geschmeckt."
Sie stippte noch einen Apfelschnitz in die Erdnussbutter und legte ihn vor ihn auf den Tisch.
„Angsthase", flüsterte er, während er nach dem Stück griff.
Sie überhörte seine Bemerkung und tauchte die letzte Apfelscheibe in die Erdnussbutter ein. „Was glaubst du, wie es morgen läuft?" fragte sie, nachdem sie abgebissen hatte. Hawk hatte Emory am frühen Abend angerufen und ihm berichtet, was sich heute ergeben hatte. Die Treffen mit Todd und Brandy und Stacy waren anberaumt.
„Hast du je miterlebt, wie Emory jemanden zur Minna gemacht hat?" fragte Hawk.
„Ja. Kurz nachdem ich bei Texas Chic angefangen hatte, bekam ich zufällig mit, wie Emory mit einem Lieferanten telefonierte. Er wurde keine Sekunde laut, aber seine Stimme klirrte vor Kälte. Ich bin mir sicher, dass sein Gesprächspartner dieses Telefonat nicht so schnell vergessen hat. Und natürlich hat Texas Chic die Dienste dieses Zulieferers nie mehr in Anspruch genommen. Später kam mir dann zu Ohren, dass man den Typ gefeuert hatte."
„Gut, dann bist du ja auf morgen vorbereitet."
„Was meinst du, wie Brandy reagiert?"
„Sie wird die ganze Schuld auf Todd abwälzen und sich um Kopf und Kragen reden. Aber am Ende wird sie ihr Geld verlangen."
Renee trank ihre Milch aus und nickte. „Und dann ist da noch Stacy. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie tut sie mir Leid. In ihrer Haut möchte ich jetzt nicht stecken."
Er lehnte sich zurück. „Ich bin mir nicht ganz klar, wie ich das alles einordnen soll. Kurze Zeit dachte ich, sie könnte vielleicht doch irgendwie in die Unterschlagungen verwickelt sein, aber mittlerweile würde es mich nicht wundern, wenn sie genauso schockiert wäre wie wir."
Renee stand auf. „Ich glaube, ich kann jetzt schlafen." Sie ging zur Tür.
„Renee."
Sie blieb stehen und schaute ihn an.
„Ich habe über das, was du vorhin über Brandy gesagt hast, nachgedacht." Er gesellte sich zu ihr und verließ mit ihr zusammen die Küche.
„So?"
„Ja. Und ich glaube, du hast Recht. Es ist nur so, dass..."
"...dass du noch nicht bereit bist, zu verzeihen und die ganze Sache zu vergessen", fiel sie ihm ins Wort.
„Bist du es denn? Ich meine, bist du denn bereit, mir das, was in diesem Sommer passiert ist, zu verzeihen?"
Die Frage überraschte sie. Aber sie hatte sofort eine
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