Tiffany Duo 134
haben."
Hawk wandte sich zum Gehen. „Lassen Sie sich von uns nicht aufhalten, sonst ist der nächste Aufzug auch noch weg." Er zog Renee zu seiner Wohnungstür.
„Ach, Hawk, noch etwas." Jason kam noch einmal auf ihn zu und nahm ihn vertraulich beiseite. „Da hat gestern eine Frau nach Ihnen gesucht", berichtete er mit gesenkter Stimme. „Sie hat mir ein Loch in den Bauch gefragt und wollte unbedingt wissen, wann Sie zurückkommen."
Wieder Brandy. „Danke, Jason. Falls sie noch mal auftaucht, sagen Sie einfach, ich sei wie vom Erdboden verschluckt."
Jason nickte und eilte zum Aufzug.
Renee sagte nichts, bis sie in Hawks Wohnung waren. „Es scheint, dass eine Menge Leute mit dir flüstern. Erzählen sie alle das Gleiche?"
Renee musste vorbereitet sein, denn so wie er Brandy kannte, würde sie mit einem Problem auftauchen, von dem sie erwartete, dass er es für sie löste. „Es ging um meine Exfrau. Sie sucht mich. Wahrscheinlich steckt sie wieder mal in irgendeiner Klemme, aus der ich ihr raushelfen soll."
„Gab es so was schon öfter?" Renee hatte sich auf die Couch gesetzt.
Hawk war bereits dabei, die Sachen zusammenzusuchen, die er für die kommende Woche brauchte. „Sie hat mich zweimal um Geld angehauen, als sie pleite war. Damals lebte sie mit einem Mann zusammen, der ihr offenbar nicht spendabel genug war." Als Renee nichts darauf erwiderte, schaute er auf. Sie musterte ihn. „Jetzt wird mir langsam klar, warum du so einen Horror vor der Ehe hast."
Noch ehe er antworten konnte, klopfte es. Hawk schaute durch den Spion und fluchte.
Mit finsterem Gesicht machte er auf. „Brandy." Er sorgte dafür, dass sie in seiner Stimme keine Spur von Wärme fand.
„Also wirklich, Hawk, ist das eine Art, mich zu begrüßen?" fragte Brandy und lächelte ihn aufreizend an.
„Was willst du?" fragte er schroff.
„Lässt du mich nicht rein? Du wirst mich doch nicht auf dem Flur stehen lassen wollen?" Sie schaute ihm über die Schulter.
„Wer ist denn das?" fragte sie und rief, ohne eine Antwort abzuwarten: „Halloho!"
Verdammt, er hatte nicht die geringste Lust, die beiden Frauen miteinander bekannt zu machen, aber so wie es aussah, blieb ihm nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen. Er trat einen Schritt zurück.
„Oh, Sie müssen Ehefrau Nummer zwei sein", sagte Brandy.
„Ich bin die Nummer eins."
Als Hawk sich umdrehte, sah er überrascht, dass Renee Brandy gelassen anlächelte.
„Ja, Sie haben Recht, das bin ich."
„Und wie ich aus den Nachrichten weiß, sind Sie auch eine Erbin." Brandy machte es sich auf der Couch bequem und ließ ihre Blicke durch das kleine Apartment schweifen. „Ich schätze, dann ziehst du wohl aus dieser Besenkammer hier aus, was?"
Hawk stand immer noch an der Tür. Er lehnte an der Wand, bereit, die Tür jeden Moment zu öffnen und seine Ex hinauszuwerfen. „Warum bist du hier, Brandy? Gewiss nicht, um mir zur Hochzeit zu gratulieren."
„Er hat schon immer das Schlimmste von mir angenommen", erklärte Brandy Renee mit vorwurfsvollem Augenaufschlag.
„Nach allem, was ich gehört habe, haben Sie ihm dazu auch allen Grund gegeben", erwiderte Renee ruhig.
Brandys Augen verengten sich. „Ach was! Das sind doch alles nur Missverständnisse."
„Was willst du?" fragte Hawk wieder.
„Das in zwei Minuten zu erklären, ist nicht ganz einfach. Wollen wir, nicht vielleicht irgendwo eine Kleinigkeit essen gehen?" schlug Brandy vor.
Das hatte Hawk gerade noch gefehlt.
„Ich habe nämlich ein paar Informationen, die dich interessieren könnten", fuhr sie fort und klimperte dabei verführerisch mit den Wimpern.
„Ich wüsste nicht, was für welche das sein sollten", sagte Hawk.
„Auch nicht, wenn es deine neue Frau betrifft?" Brandy zog eine sorgfältig gezupfte Augenbraue hoch.
Jetzt durchquerte Hawk das Zimmer und baute sich vor seiner Exfrau auf. Er beugte sich zu ihr herunter und setzte sein drohendstes Gesicht auf. „Wenn du irgendetwas weißt, was die Sicherheit meiner Frau betrifft, dann rück damit raus. Eine zweite Chance bekommst du nämlich nicht."
Brandy schaute ihn forschend an. Offenbar zeigte sein Gesichtsausdruck Wirkung, denn sie zuckte mit den Schultern und sagte: „Wenn es dir in den Kram gepasst hat, konntest du schon immer ein Dreckskerl sein."
„Hör endlich auf, um den heißen Brei herumzuschleichen, und sag, worum es geht." Er hatte Mühe, nicht die Beherrschung zu verlieren.
Brandy umklammerte ihre
Weitere Kostenlose Bücher