Tiffany Duo 40
auf die Ranch nicht in getrennten Betten schlafen.
Natürlich musste er ihr vorher
sagen, dass sie nicht die richtige Ehefrau für ihn wäre. Aber das würde sie
möglicherweise gar nicht stören.
Während Ray sie aus dem Flughafengebäude führte, glitt seine Hand wie
selbstverständlich von ihrem Ellbogen zu ihrem Rücken. Gezielt setzte er nun seine
Verführungstaktik ein, die er früher so mühelos beherrscht hatte wie sein Lächeln.
Jene Tage gehörten einer fernen Vergangenheit an, aber er hatte nichts verlernt.
Glücklicherweise begann Miss Patterson zwanglos zu reden, stellte Fragen über
Montana, und er antwortete genauso lässig, half ihr, sich zu entspannen und sich in
seiner Gegenwart wohl zu fühlen. Dabei beobachtete er immer wieder ihr
Mienenspiel.
Sie war eigentlich nicht schön, nur hübsch, aber ihr Gesicht strahlte eine
Lebensfreude aus, die höchst anziehend wirkte. Sommersprossen bedeckten die
leicht gebogene Nase und die hohen, exquisit geformten Wangenknochen. Die
vollen Lippen sahen so aus, als würden sie sehr oft lächeln. Die grauen Augen
verrieten hellwache Intelligenz und Humor.
Wäre Ray ihr vor seiner grauenvollen Ehe begegnet, hätte er alles getan, um sie zu
erobern. Die Vorstellung, ihre schönen Beine könnten sich in dieser Nacht um seine
Hüften schlingen, versetzte ihn in unwillkommene Erregung. Nein, von seinen
sexuellen Bedürfnissen würde er sich nicht noch einmal in eine Ehe treiben lassen,
die von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Er wusste, was für eine Frau er
brauchte, und Madelyn erfüllte diese Forderungen nicht. Sie sah nicht so aus, als
hätte sie schon einmal einen Stier gesehen.
Doch das verringerte ihre körperliche Anziehungskraft keineswegs. Schon viele
Frauen hatten ihn auf Anhieb gereizt, aber nicht so intensiv. Wie sehr sich seine
Hände danach sehnten, ihre Brüste und Hüften zu erforschen.
Schade, dass sie als Ehefrau ausschied. Als er an ihrer Seite zum Wagen ging,
beobachtete Ray die Seitenblicke, die andere Männer ihr zuwarfen: Frauen wie
Madelyn erregten
natürlich überall Interesse. Er wünschte, er könnte sie wenigstens als Geliebte bei
sich behalten, aber das käme zu teuer. Wie ihr elegantes Kostüm und das Parfüm
verrieten, war sie ziemlich anspruchsvoll.
»Was machen Sie denn beruflich?« erkundigte er sich.
Sie seufzte. »Ich bin in der Firma meines Stiefbruders angestellt, sitze in einem
fensterlosen Büro und tue so gut wie nichts.« Ihre Kündigung verschwieg sie. Ray
Duncan sollte nicht glauben, dass sie bereits mit einer Übersiedlung nach Montana
rechnete. Das eine hing mit dem anderen nicht zusammen. Aber sie würde sofort
mit Sack und Pack zu ihm ziehen, wenn er sie dazu aufforderte.
»Waren Sie schon mal auf einer Ranch?« fragte er, obwohl er die Antwort bereits
kannte.
»Nein.« Madelyn sah zu ihm auf, wozu sie trotz ihrer acht Zentimeter hohen Absätze
gezwungen war. »Aber ich kann reiten.« Das verdankte sie ihrer Zimmerkameradin
auf dem College in Virginia, einer Pferdenärrin.
Ray war nicht sonderlich beeindruckt. Es machte einen gewaltigen Unterschied, ob
man zum Spaß ritt oder auf einem Arbeitsgaul saß, . und andere Pferde besaß er
nicht.
Sie erreichten den Lieferwagen, und er beobachtete, ob sie angesichts des
staubigen, verbeulten Vehikels die Nase rümpfte. Doch sie zuckte nicht mit der
Wimper und wartete, bis er die Beifahrertür aufgesperrt und die Reisetasche in die
Mitte der Sitzbank gestellt hatte. Er trat beiseite, und Madelyn wollte einsteigen,
aber das konnte sie nicht. Verwirrt runzelte sie die Stirn, dann merkte sie, woran es lag, und musste lachen. Ihr Rock war zu eng. »Typisch weibliche Eitelkeit!« meinte
sie und zupfte an ihrem Rocksaum. »Das habe ich angezogen, um hübsch
auszusehen, aber eine Hose wäre sicher praktischer.«
Rays Kehle wurde eng, während er sah, wie sie den Rock höher zog und immer mehr
von ihren schlanken Oberschenkeln entblößte. Heiße Wellen strömten durch seinen
Körper.
Wenn der Rock noch einen Zentimeter höher rutschte, würde er es nicht mehr
aushalten können... Also packte er Madelyn kurzerhand um die Taille und hob sie
auf den Sitz, ohne zu beachten, dass sie verblüfft nach Luft schnappte. Unwillkürlich hielt sie sich an seinen Oberarmen fest. Sein Mund war trocken geworden. »Zerren
Sie in meiner Gegenwart nie wieder Ihren Rock hoch«, warnte er heiser, »es sei
denn, Sie wollen was ganz
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