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Tiffany Duo 48

Tiffany Duo 48

Titel: Tiffany Duo 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Kleinstadt erreicht, wendete und
    fuhr zu den Mullers zurück. Sie kam gerade noch rechtzeitig um zu sehen, wie der
    grüne Jaguar anfuhr und in Richtung der alten Straße nach Barton verschwand.
    Edla und Minna leeren eben ihre winzigen Sherrygläser, und es half nichts, ab Sybil
    kam, mußten sie mit ihr zusammen noch ein weiteres Gläschen nehmen. Sybil sah
    das dritte, leere Glas auf dem Tisch und den Teller, auf dem sich noch Krümel von
    Weihnachtsgebäck befanden, aber sie zwang sich das Thema nicht zur Sprache zu
    bringen. Geduldig kostete sie von Miss Minnas frisch gebackenem Spritzgebäck und
    nippte an dem süßen Sherry.
    Dennoch brauchte sie nicht lange zu warten, sie mußte das Thema nicht einmal
    selbst anschneiden. "Ich mache mir Sorgen um den Professor, Liebes", gestand Miss Edla.
    "Ach ja?" Sybil nahm sich ein Plätzchen in Form eines Weihnachtsbaums und leckte den grünen Zuckerguß ab.
    "Glauben Sie eigentlich, daß das, was er tut, besonders sicher ist?"
    Sybil hob ruckartig den Kopf und sah in Miss Edlas blaßblaue Augen. "Was meinen
    Sie damit?"
    "Nun, wenn Everett Kellogg so erpicht auf Besucher wäre, würde er bestimmt nicht oberhalb der Schlucht leben. Außerdem fürchte ich, daß Leona sich irrt, die Straße
    muß jetzt unpassierbar sein. Ich finde nicht, daß der Professor nun dorthin fahren
    sollte... Wo wollen Sie hin, -Sybil?"
    "Ich fahre ihm nach." Sybil griff hastig nach ihrem Mantel. "Ist er direkt von hier aus dorthin gefahren?"
    "Ja. Irgendwie war er der Meinung, daß jetzt die beste Zeit dafür wäre. Ich denke, Leona ist etwas durcheinander, sie sagte ihm, die Straße sei im Winter durchgehend
    bis zu Everett befahrbar. Wir sind natürlich keine Autofahrer, aber ich meine mich zu erinnern, daß die Straße mittendrin ziemlich abrupt aufhört."
    "Haben Sie ihn gewarnt?"
    "Hm, nein, Liebes. Schließlich hat Leona ihm alles genau erklärt, und sie fährt selbst Auto. Da konnte ich ihr ja wohl schlecht widersprechen, nicht wahr?"
    Sybil setzte sich die Mütze auf, "Und er fährt bestimmt direkt zur Schlucht? Er hatte nicht vor, vorher noch woanders hin zu fahren?"
    "Er befürchtete, daß es bald wieder einen Schneesturm geben wird, und meinte,
    wenn er jetzt nicht ginge, würde er Everett wohl nie zu Gesicht bekommen", gab
    Miss Minna Auskunft. "Seltsam, der Wetterbericht hat gar keinen Sturm
    vorausgesagt."
    Sybil fluchte unterdrückt und verabschiedete sich von den Schwestern. In
    Windeseile verließ sie die Wohnung und stieg in ihren Wagen.
    Zum Glück sprang der Motor sofort an, und Sybil fuhr mit quietschenden Reifen los.
    Um ein Haar hätte sie einen Milchwagen übersehen, sie schlitterte auch anfangs
    bedrohlich auf ein paar am Straßenrand geparkte Autos zu, aber dann hatte sie den
    Wagen unter Kontrolle. Mit einer Höllengeschwindigkeit raste sie die Straße entlang,
    dabei fluchte sie ununterbrochen vor sich hin.
    Leona begriff einfach nicht, wie gefährlich das alles war. Die Temperatur war nahe
    dem Gefrierpunkt, sobald die Sonne untergegangen war und der Mond am Himmel
    stand, würde es eiskalt werden. Dann saß Nick irgendwo da draußen, festgefahren
    in einer Schneewehe und nur mit seiner verdammten Stadtkleidung am Leib. Er
    konnte noch froh sein, wenn er sich nur Frostbeulen und nichts Schlimmeres holte.
    Sie hätte sich denken können, daß Leona nicht so schnell klein beigeben würde. Sie
    war eine ausgesprochen dickköpfige Frau, noch dazu felsenfest von ihrer eigenen
    Unfehlbarkeit überzeugt. Wenn das Pendel ihr sagte, es klappte, dann würde sie
    sogar über das Wasser laufen. Wahrscheinlich gelänge es ihr auch noch. Sybil mußte
    widerwillig lächeln. Aber Leonas enormes Selbstvertrauen genügte nicht, um Nicks
    Sicherheit zu garantieren.
    Es war Viertel vor vier, und die Schatten, die auf die einsame Straße fielen, wurden
    länger. Die alte Straße nach Barton war
    nur die ersten drei Meilen gepflastert, aber durch die dünne Eisschicht war das eine
    trügerische Annehmlichkeit. Da die Straße nirgends hinführte außer zu ein paar
    abgelegenen Farmen und dann mitten in der Gillamschlucht plötzlich aufhörte,
    wurde sie vom Straßenbauamt ziemlich vernachlässigt. Als Sybil das ungepflasterte
    Stück erreichte, mußte sie feststellen, daß hier seit dem letzten Sturm nicht einmal
    mehr ein Schneepflug gefahren war.
    Sie sah die Spuren des Jaguars deutlich vor sich im Schnee, der Wagen selbst jedoch
    war nicht zu sehen. Nick fuhr weiter auf einer Straße,

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