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Tiffany Duo 48

Tiffany Duo 48

Titel: Tiffany Duo 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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nicht, ob du das nun getan hast, um mich zu
    retten, oder um Leona davon abzuhalten, einen noch größeren Fehler zu begehen."
    "Leona war gar nicht klar, daß..."
    "Warum bist du gekommen, Sybil?" Sein Zorn war verraucht. Seine Augen wirkten dunkel und glänzend im Mondlicht, seine Miene war unbeweglich.
    "Ich wollte nicht, daß du erfrierst", antwortete sie und begann selbst zu frösteln.
    Er sah sie eine Weile stumm an. "Dann komm her und wärme mich."
    Ohne zu zögern ging sie zu ihm und schmiegte sich in seine Arme. Sie hatte recht
    gehabt, er trug Stadtkleidung und Lederschuhe und fühlte sich vollkommen
    durchgefroren an.
    Sybil öffnete ihren Daunenmantel, um Nick von ihrer Wärme abzugeben, sie schlang
    die Arme um ihn und zog ihn ganz fest an sich. Ganz selbstverständlich bot sie ihm
    ihren Mund, die zärtlichen Liebkosungen ihrer Zunge und die Wärme ihres ganzen
    Körpers.
    Sie stellte fest, daß sie zu zittern begann, nicht vor Kälte, sondern weil ihr Verlangen so übermächtig geworden war, daß es sie zu überwältigen drohte. Und sie
    wünschte, es möge Sommer sein und warm, statt dieser eiskalten Winternacht.
    Nick hob den Kopf, sein Atem bildete eine weiße Wolke in der frostigen Luft. "Jetzt ist mir wärmer", sagte er. "Ehrlich gesagt, mir ist sogar ziemlich heiß. Laß uns machen, daß wir von hier fortkommen."
    Sybil holte tief Luft und sah sich um. "Wir müssen den ganzen Berg wieder
    hinunterfahren."
    "Das macht nichts", erwiderte er mit dem Anflug eines Lächelns. "Hauptsache, du läßt mich fahren."
    "Natürlich." Im Moment hätte sie ihn alles tun lassen. Sie
    setzte sich auf den Beifahrersitz und wartete auf Nick.

    ***
Bergab kamen sie nur sehr langsam vorwärts. Sybil saß schweigend neben Nick,
    während Nick geschickt die tückischen Kurven und Gefälle -der Straße bewältigte.
    Die Heizung war zwar auf die höchste Stufe eingestellt, dennoch kam sie nur mit
    Mühe gegen die immer grimmiger werdende Kälte an. Sybil fröstelte und wickelte
    sich fester in ihren Daunenmantel. Sie mochte gar nicht daran denken, was alles
    hätte passieren können. Im besten Fall hätte Nick womöglich die etwa fünf Meilen
    bis zur nächsten Farm zu Fuß in seinen dünnen Schuhen zurücklegen müssen.
    Dann hatten sie endlich die Ebene erreicht, Nick bog in die besser befahrbare,
    gerade verlaufende Landstraße ein. Dennoch hielt er den Blick noch immer
    konzentriert nach vorn gerichtet.
    Sybil betrachtete verstohlen sein Profil. Es wirkte hart, grimmig und abweisend, und
    wieder erschauerte sie.
    "Ich weiß, was du denkst", sagte sie.
    Er sah sie nicht an. "Ach ja? Ich dachte, deine übersinnlichen Fähigkeiten seien nicht besonders gut ausgeprägt."
    "Um deine Gedanken zu lesen, bedarf es keiner übersinnlichen Fähigkeiten, Nick", fuhr sie ihn nervös an. "Es war einfach ein Irrtum."
    Er räusperte sich nur vielsagend.
    "Ich bin sicher, Leona hatte keine Ahnung, daß die Straße unpassierbar sein würde.
    Sie fährt hier fast nie entlang, daher wußte sie nicht, daß die Straße bereits gesperrt war."
    "Tatsächlich?" Er war nicht bereit, einzulenken.
    "Es muß schwer sein, das zu glauben, vor allem wenn man so unter
    Verfolgungswahn leidet wie du, aber das alles war nur ein unglücklicher Zufall.
    Leona ist nicht das Ungeheuer, für das du sie zu halten scheinst, bestimmt wollte sie dir nur einen Gefallen tun."
    "Du meinst, indem sie mich in eine tödliche Falle lockte?"
    "Sei nicht albern. Du wärst schon nicht gestorben. Bis zur nächsten Farm hättest du das immer geschafft."
    "Das heißt, wenn ich vorher nicht in den Abgrund gestürzt wäre."
    Sybil überlief erneut eine Gänsehaut. "Sie kennt sich hier nicht so gut aus. Es war nur gut, daß die Mullers mir sagten, wohin du fahren wolltest. Leona wird außer sich
    sein, wenn sie erfährt, was geschehen ist."
    "Sie wird außer sich sein, daß ich nicht in den Abgrund gefahren bin."
    "Du wirst immer nur das glauben, was du glauben willst", stellte Sybil müde fest.
    "Wie kann ich dich nur überzeugen, daß sie nichts Böses im Sinn hatte?"
    Nun wandte sich Nick ihr doch zu, in der Helligkeit, die durch den Schnee und den
    Mondschein herrschte, konnte sie
    sein Gesicht sehen. "Ich hätte also alles, was sie mir sagte, für bare Münze nehmen sollen?"
    Sybil ahnte, daß sich hinter diesen Worten irgendwo eine Falle verbarg, aber sie kam
    nicht dahinter, inwiefern. "Absolut."
    "Wenn also alles, was sie gesagt hat, wahr war, warum hast du mir dann

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