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Tiffany Duo 48

Tiffany Duo 48

Titel: Tiffany Duo 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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als müsse er den Schuh neu zubinden.
    "Bist du immer noch hier?" Rick wandte sich zu ihm. "Los, los. Jetzt mach mal etwas schneller." Wieder faßte er Lee an, und Lee wurde vor Wut fast schlecht.
    Es gab nur einen Menschen, der ihn berühren durfte, und das war Kaylie. Die
    wunderschöne Kaylie. Er leckte sich die Lippen und kratzte sich abwesend am
    Handrücken, als er auf den Gang trat. Er hatte sie in den letzten Tagen vermißt, doch in dieser Zeit war ihm etwas klargeworden. Er mußte sie wiedersehen, sie berühren,
    ihren Duft riechen. Und zwar bald.
    Auf seinen Lippen lag ein kaum merkliches Lächeln, als er das Messer spürte, das bei
    jedem Schritt leicht an seinem Fuß
    rieb.

    ***
Kaylies erster Tag im Sender begann in dem Augenblick, in dem sie die Glastür des
    Sendegebäudes aufdrückte. Sie winkte der Empfangsdame zu und ging durch lange
    Gänge zu ihrem Büro. Unterwegs traf sie Tracy, die mit einem Stapel Papieren auf
    sie zukam.
    "Sind das die Gäste heute?" erkundigte Kaylie sich.
    Tracy nickte und reichte ihr die Unterlagen. "Richtig. Diese Informationen haben wir erst gestern bekommen. Aber das
    kommt bei uns ja öfter vor, stimmt's?" Sie hob die Schultern und blickte aufseufzend zur Decke.
    "Anders kenne ich es gar nicht." Kaylie lachte und freute sich, daß ihr Leben wieder normal verlief. Sie dachte wieder an Don, wie er nackt in ihrer Auffahrt stand, aber
    ihr blieb keine Zeit, diesen Gedanken länger nachzuhängen.
    Sie ging kurz in die kleine Cafeteria und entdeckte dort ein paar Kameraleute und
    Techniker.
    "Toll, daß du wieder da bist, Kaylie", begrüßte Hai sie. Hai war der Techniker, der für den Ton zuständig war.
    "Wir haben dich vermißt", fügte sein Mitarbeiter Marvin hinzu.
    "Das sah aber nicht so aus", widersprach Kaylie und goß sich eine Tasse Kaffee ein.
    "Ich habe die Sendungen gesehen."
    Hai stieß die Luft aus. "Der gute Alan war in seinem Element, das ist richtig. Er hat uns alle herumgescheucht, als gehöre ihm der ganze Sender."
    Marvin lachte. "Das Lustige daran war, daß niemand auf ihn gehört hat."
    "Er ist bestimmt vor Wut geplatzt."
    "Sie mußten ihn für die Sendung extra blaß schminken, weil er so rot im Gesicht
    war." Marvin lachte wieder. "Sag mal, wie geht es deiner Tante? Was hatte sie denn? Herzprobleme?" Er wischte sich die Finger an einer Serviette ab.
    Hal blickte von seinem Frühstücksteller hoch. "Hatte sie nicht irgendeinen Unfall?
    Ich habe gehört, sie würde im Koma liegen."
    "Es geht ihr gut. Nach dem Unfall hatte sie Probleme mit dem Herz und verlor
    immer wieder das Bewußtsein, aber jetzt liegt sie nicht mehr auf der
    Intensivstation", antwortete Kaylie und hätte Don am liebsten erwürgt. Dann
    hastete sie mit ihrem Tablett, auf dem ein Kaffee und ein Gebäckteilchen lag, aus
    der Cafeteria. Das Tablett balancierte sie in einer Hand, und in der
    anderen trug sie ihre Aktentasche und die Notizen, die Tracy ihr gegeben hatte.
    "Noch keine Stunde hier, und schon wieder in Eile", sagte sie leise zu sich selbst, als sie sich in ihrem Büro an den Schreibtisch setzte. Während sie den Kaffee trank,
    überflog sie die Informationen über die aktuellen Gäste der Sendung.
    In diesem Augenblick stürmte Audra, die Maskenbildnerin, atemlos herein. "Was für ein Tag! Tut mir leid, daß ich zu spät bin. Alans Toupet, du weißt schon. Er ist nie
    zufrieden damit, wie diese blöde Perücke sitzt. Aber daran kann ich nichts ändern.
    Wenn er dieses Ding so haßt, dann soll er sich doch eine neue kaufen oder sie ganz
    weglassen. Meine Güte, ich finde Männer mit Glatze sowieso attraktiver als welche
    mit Toupet." Audra lachte und öffnete ihren Schminkkoffer. "Na ja, laß dich von mir nicht hetzen."
    "Macht nichts, schon gut", antwortete Kaylie lächelnd. In der eher strengen Atmosphäre hier im Sender wirkte Audra immer erfrischend mit ihren hohen
    Absätzen, dem grellroten Lippenstift und ihren schnippischen Bemerkungen.
    Audra sah sie prüfend an. "Bei dir brauche ich heute nicht viel zu machen", stellte sie fest und kramte in ihrer Tasche. "Dafür, daß du vier oder fünf Tage im
    Krankenhaus gesessen hast, siehst du sehr erholt aus." Nachdenklich runzelte sie die Stirn, während sie einen Kamm hervorholte. "Wie geht es deiner Tante? Hatte sie
    nicht eine Gallensteinoperation?"
    "Also, es war ihr Herz. Keine Operation", stellte Kaylie richtig. Was hatte Don bloß angerichtet? Mühsam unterdrückte sie ihren Ärger und ließ sich von

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