Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)
wirklich gern machen würde?”
Serena schüttelte den Kopf.
“Duschen.”
Sie wies auf die Badezimmertür. “Bitte sehr!”
Doch er ließ sie nicht los. “Nicht allein”, sagte er bedeutsam. “Mit dir. Du glaubst ja nicht, wie oft ich davon geträumt habe, mit dir unter einer Dusche zu stehen. Irgendwann würden wir dann das Wasser abstellen und …”
Serena schluckte. Das war wirklich ein verführerischer Gedanke. Sie ließ es zu, dass Cameron sie langsam aus dem Laken wickelte. Das Herz schlug ihr bis zum Halse, und sie merkte, wie die Vorstellung sie erregte.
“Du hast ja wirklich eine lebhafte Fantasie”, sagte sie zu ihm.
“Stimmt”, erwiderte er lächelnd und fing an, sie überall zu küssen, bis sie am ganzen Körper zu glühen begann. Jeder Gedanke an Frühstück verschwand, und sie überließ sich seinen Zärtlichkeiten, die immer stürmischer wurden. Nur für den Moment zu leben, war jetzt das einzig Wichtige. Dann würde sie vielleicht später, wenn alles vorüber war, auch nicht so enttäuscht sein.
Vielleicht.
Constance Ryan fuhr sich zum dritten Mal hintereinander nervös durch das gefärbte Haar. Sie merkte, wie unbehaglich sie sich fühlte, während sie Carolyn Tyler McKees Tochter über den Rand ihrer Teetasse hinweg betrachtete.
Normalerweise passierte ihr das nicht so schnell, dazu hatte sie viel zu viel Contenance. Es hing sicher zum einen damit zusammen, dass Serena ihrer Mutter so ähnlich sah. Und zum anderen hatte es natürlich etwas mit der Tatsache zu tun, dass Constance, genau wie ihre Freunde, alles getan hatte, um die schrecklichen Ereignisse im Haus der McKees möglichst zu verdrängen.
Serena blieb dies natürlich nicht verborgen, aber sie war auch nicht gewillt, darauf Rücksicht zu nehmen. Nicht einer der sogenannten Freunde ihrer Eltern hatte versucht, sich mit ihr in Verbindung zu setzen, seit sie in Bedford war.
Doch nach außen hin bewahrte sie die Fassade, denn sie hatte schließlich eine Aufgabe.
“Es war sehr nett von ihnen, mich so kurzfristig zu empfangen, Mrs Ryan”, sagte sie daher höflich.
“Oh, ich hatte zufällig an diesem Morgen nichts anderes vor”, erwiderte Mrs Ryan. “Aber ich weiß wirklich nicht, wie ich Ihnen helfen soll, meine Liebe. Diese furchtbare Geschichte liegt ja schließlich Jahre zurück.”
Das war nicht sehr ermutigend, doch Serena hatte nicht vor, sich dadurch abschrecken zu lassen.
“Sie waren die beste Freundin meiner Mutter, Mrs Ryan. Ich weiß, sie trug das Herz nicht gerade auf der Zunge, aber es gab Gerüchte, dass sie einen Liebhaber hatte und …”
Mrs Ryan sah sie schockiert an. “Also wirklich, Serena, das …”
“Bitte, verstehen Sie mich nicht falsch. Es geht hier nicht um Schuldzuweisung. Ich möchte nur herausfinden, was in dieser Nacht wirklich geschehen ist.”
“Warum gehen Sie dann nicht zur Polizei?”
“Wenn es stimmt, wenn sie wirklich einen Liebhaber hatte, der vielleicht eifersüchtig war und …”
“Wenn sie eine Affäre hatte, hat sie mir gegenüber nie etwas erwähnt”, entgegnete Constance und setzte ihre Teetasse ab. “Gut, ich hatte den Eindruck, dass Carolyn in den letzten Monaten vor ihrem Tod irgendwie verändert schien, und ich dachte, es hätte vielleicht etwas mit der Trennung von Ihrem Vater zu tun. Jedenfalls fing sie an, sich zurückzuziehen, was keiner von uns verstanden hat.”
Serena sah sie verwirrt an.
“Das verstehe ich nicht, Mrs Ryan. Mir hat sie immer gesagt, sie würde in den Country Club fahren. Jedenfalls war sie in dieser Zeit kaum noch zu Hause.”
Constance schüttelte den Kopf. “Sie müssen sich irren, Serena. Im Gegenteil, wir haben ihre Abwesenheit sehr bedauert. Es gab sogar einen kleinen Skandal, weil sie nicht einmal zu Miranda Adams’ Wohltätigkeitsball erschienen ist.”
Das konnte doch gar nicht sein! Wie oft hatte sich ihre Mutter ihr gegenüber beschwert und behauptet, wie froh sie über den Country Club und ihre Freunde war, weil nur dies ihr Leben lebenswert machte.
Das war anscheinend eine Lüge gewesen.
“Sind Sie sicher?”, fragte Serena scharf.
Constances Blick war eisig. “Ich habe ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Aber wenn Sie mir nicht glauben wollen, kann ich Ihnen die Telefonnummern von ein paar Damen aus dem Club geben, die meine Aussage bestätigen können.”
“Verstehen Sie mich nicht falsch, Mrs Ryan. Mir geht es nur darum, die Wahrheit herauszufinden. Wie gesagt, Sie waren die beste Freundin meiner Mutter.
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