Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)
ihn eine Weile stimuliert hatte.
Aber Serena war nach der Trennung nicht einmal fremdgegangen. Es hatte keinen Mann gegeben, der ihr Feuer entfacht, ihre Sinne entflammt hätte. Eigentlich hatte sie das Gefühl gehabt, innerlich tot zu sein. Doch jetzt war sie froh, dass es nicht stimmte.
“Nirgendwo. Das kommt ganz instinktiv.” Sie sah ihm tief in die Augen. “Ich weiß auch nicht, warum, aber wenn wir zusammen sind, erscheint es mir wie das Natürlichste auf der Welt.”
Cameron war sehr erleichtert über ihre Antwort. Er war froh, dass es keine anderen Männer gegeben hatte. Allein die Vorstellung, Serena in den Armen eines anderen zu wissen, war unerträglich für ihn.
“Vielleicht … vielleicht brauche ich ja doch nicht so viel Zeit”, erwiderte er und richtete sich ebenfalls auf. Er beugte sich zu ihr und nahm ihren Kuss in Empfang.
“Vielleicht”, stimmte Serena ihm zu, als sie wieder Luft bekam.
Und genau so war es auch.
Am liebsten hätte sie ihr Glück mit beiden Händen festgehalten. Sie wollte sich nicht von der Stelle rühren, wollte nicht, dass Zeit verstrich. Zum ersten Mal seit langem hatte sie sich wieder mit sich selbst wohl gefühlt, und das war eine wunderbare Erfahrung.
Aber als die Dämmerung langsam ins Schlafzimmer einbrach, kehrte damit auch die Realität wieder.
Die gestrige Nacht hatte sich angefühlt wie ein Nachhausekommen. Es schien Serena, als hätte sich nichts zwischen ihr und Cameron verändert, im Gegenteil, die Chemie schien noch stärker geworden zu sein.
Doch im kalten Morgenlicht erkannte sie, dass dies eine Illusion war. Es hatte sich eine Menge verändert, für beide. Sie war nicht mehr dieselbe Person wie vor elf Jahren, und für Cameron war es nicht anders.
Sie konnte nicht erwarten, dass die Träume eines achtzehnjährigen Mädchens auch auf eine Frau zutrafen, die in einem Jahr dreißig wurde. So sehr sie die letzte Nacht auch genossen hatte, so wichtig war es, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen. Das Leben hatte sie in verschiedene Richtungen geführt, und auch wenn ihre Wege sich noch einmal gekreuzt hatten, hieß dies nichts für die Zukunft.
Cameron spürte, wie sie unruhig wurde. Schlaftrunken zog er sie an sich und vergrub seinen Kopf an ihrer Brust. Doch er merkte, dass sich etwas verändert hatte. Es schien ihm, als würde sie sich von ihm zurückziehen. Das ließ ihn schlagartig erwachen.
“Bist du ein Traum?”, fragte er und küsste sie sanft auf die Schulter.
Serena schüttelte den Kopf. “Nein, ich bin kein Traum.”
“Da bin ich aber froh.” Er fuhr fort, sie zu küssen und staunte erneut über ihre weiche Haut. Sie war die schönste Frau, die er je kennengelernt hatte. Es genügte ihm, nur in ihrer Nähe zu sein, und schon spürte er das Verlangen nach ihr in sich erwachen.
“Habe ich dir eigentlich schon einmal gesagt, wie wunderbar du bist?”, fragte er.
Serena schüttelte den Kopf. “Ich glaube nicht. Aber um ehrlich zu sein, kann ich mich nicht so genau erinnern.”
Seine Worte waren ihr zwar nicht im Gedächtnis geblieben, aber das Gefühl blieb. Und sein Blick. Er war sanft und liebevoll gewesen. Serena schwor sich, diese Stunden niemals zu vergessen. Denn innerlich hatte sie sich bereits damit abgefunden, dass es keine Wiederholung dieser Szene geben würde.
Cameron spürte, wie sie ihm entglitt. Hatte sie Angst vor Nähe? Angst davor, wieder enttäuscht zu werden? Überrascht hätte es ihn nicht. Schließlich war es ihm in den letzten elf Jahren genau so gegangen. Er hatte keine Frau an sich herangelassen, weil er nicht noch einmal erleben wollte, was er mit Serena erlebt hatte.
Aber vielleicht braucht sie ja auch nur Zeit, dachte er bei sich und nahm sich vor, sehr geduldig zu sein, auch wenn es ihm schwerfiel. Behutsam machte er sich von ihr los und sah auf seine Uhr.
“Ich fürchte, ich muss mich langsam auf den Weg zur Arbeit machen.”
Sie nickte. Schließlich hatte sie gewusst, dass dieser Traum irgendwann zu Ende sein würde.
“Ich kümmere mich um das Frühstück”, versprach sie und stieg aus dem Bett. Suchend sah sie sich nach ihrem Morgenmantel um, aber in der heillosen Unordnung, die im Zimmer herrschte, konnte sie ihn nicht finden. Daher wickelte sie sich kurz entschlossen in ein Bettlaken.
Cameron hatte sie nicht aus den Augen gelassen. Er streckte die Hand aus und zog sie zurück auf die Bettkante.
“Eigentlich habe ich gar keinen Hunger”, meinte er augenzwinkernd. “Weißt du, was ich
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