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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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klein im Vergleich zu den anderen Räumen, und sie nahm an, dass es deshalb nicht besonders lange dauern würde, alles durchzugehen. Tatsächlich fand sie nichts Außergewöhnliches. Der Schrank war leer, unter dem Bett war nichts, und es sah auch nicht so aus, als hätten die Schubladen des Schreibtischs einen doppelten Boden.
    Während sie noch auf dem Boden kniete und nach Beweisen suchte, klingelte plötzlich das Telefon. Serena erhob sich und wischte sich rasch ein Spinnennetz aus der Stirn. Dann eilte sie in die Halle, wo das Telefon stand.
    “Hallo?”, sagte sie atemlos. Wenn das Cameron war, würde er sich bestimmt Sorgen machen, dass es so lange gedauert hatte. “Entschuldige, ich …”
    Doch es war nicht Cameron.
    “Hau ab …”, flüsterte eine heisere Stimme.
    Eiskalte Furcht ergriff Serena. “Wer sind Sie? Warum lassen Sie mich nicht in Ruhe?”
    Am liebsten hätte sie auf der Stelle den Hörer aufgelegt, aber sie beherrschte sich. Wenn es ihr gelang, den Anrufer zum Reden zu bewegen, würde sie die Stimme vielleicht erkennen.
    “Hau ab”, wiederholte die unheimliche Stimme.
    “Das kann ich nicht, ich …” Im nächsten Moment war die Leitung tot. Serena ließ den Hörer fallen, sie zitterte am ganzen Leib.
    Ihr erster Impuls war, Cameron anzurufen. Doch dann überlegte sie es sich noch einmal. Sie durfte jetzt nicht hysterisch werden. Genau das bezweckte der anonyme Anrufer ja. Er wollte sie aus ihrem Haus vertreiben.
    Aber sie dachte nicht daran, sich vertreiben zu lassen.
    Jetzt erst merkte sie, wie schwach sie sich auf den Beinen fühlte. Serena ließ sich auf der Treppe nieder und wartete, bis das Zittern vorüber war. Dabei machte sie sich die ganze Zeit über Mut. Offensichtlich war sie auf der richtigen Spur.
    Sie durfte jetzt nicht auf halber Strecke aufgeben, sagte sie sich. Sonst würde sie nie im Leben wieder Frieden finden.
    Aber als das Telefon nach ein paar Minuten erneut klingelte, fuhr sie zusammen und unterdrückte nur mit Mühe einen kleinen Schrei. Sie starrte das Telefon an, als hätte es sich vor ihren Augen in etwas verwandelt, was sie beißen konnte. Die Angst drohte sie zu überwältigen.
    “Nun reiß dich schon zusammen, Serena”, ermahnte sie sich streng und erhob sich. Der Klang ihrer eigenen Stimme hatte etwas Beruhigendes. “Genau das will er ja von dir. Er will dich in einen jammernden, kriechenden kleinen Wurm verwandeln. Aber das wird ihm nicht gelingen, hörst du?”
    Energisch griff sie zum Hörer. “Ja, hallo?” Selbst in ihren Ohren klang sie ziemlich nervös.
    Einen Moment lang blieb es stumm am anderen Ende der Leitung. Dann fragte eine Frauenstimme verwundert: “Entschuldige, passt es dir gerade nicht?”
    Serena erkannte die Stimme sofort. “Rachel!” Sie hatte vor Erleichterung Tränen in den Augen.
    “Ja, ich bin’s. Soll ich später noch einmal anrufen?”
    “Nein, nein, bitte nicht. Bleib ruhig dran. Es ist nur …” Sie überlegte sich rasch eine Ausrede. “Ich bin gerade in ein Spinnennetz geraten, das ist alles.”
    Glaube ich nicht, dachte Rachel. Niemand regte sich so über ein Spinnennetz auf. Aber sie ging darauf ein. “Verstehe. Manche Spinnen hier sind ja auch ziemlich groß. Ich weiß, was du meinst.”
    Sie hörte, wie Serena scharf den Atem anhielt. Irgendetwas musste sie erschreckt haben. Aber Rachel wusste, dass es keinen Zweck haben würde, sie direkt zu fragen.
    “Eigentlich wollte ich dich nur fragen, ob du Lust hättest, mit mir zu Mittag zu essen.”
    “Zu Mittag essen?” Serena hatte Mühe, sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Noch immer saß ihr der Schreck in allen Gliedern.
    “Ja, ich dachte, das wäre vielleicht eine gute Idee. Kirk macht mit den Kindern einen kleinen Ausflug, und ich wollte eigentlich putzen. Aber noch viel lieber würde ich dich treffen. Hast du Lust? Wie wäre es bei Nelson’s um halb zwölf?”
    “Ist das deine Idee, oder steckt Cameron dahinter?”, fragte Serena misstrauisch.
    “Cameron?”, wiederholte Rachel mit gespieltem Erstaunen. “Natürlich nicht. Also, wie sieht’s aus?”
    Serena überlegte nicht lange. Sie mochte Rachel, und nach dem unangenehmen Zwischenfall von vorhin war dies ein erfreulicher Gedanke.
    “Also gut, ich komme gern.”
    “Prima! Dann bis später!” Rachel hängte auf und gratulierte sich zu diesem gelungenen Coup. Cameron würde mit Sicherheit stolz auf sie sein.
    Nelson’s hatte sich ziemlich verändert, seitdem sie zum letzten Mal hier gewesen

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