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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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gewesen.
    Vom Jagdfieber gepackt, eilte Serena zum anderen Teil des Hauses. Das Studio hatte einen eigenen Eingang, und man betrat es über eine Holztreppe, die jedes Jahr poliert und gewienert wurde.
    Aber das Wetter und die Zeit hatten der Treppe inzwischen zugesetzt. Als Serena hinaufgehen wollte, trat sie gleich eine morsche Treppenstufe durch. Daher hielt sie sich am Geländer fest und begann den mühevollen Aufstieg.
    Warum hatte sie bisher nicht an das Studio gedacht? Es lag doch ziemlich auf der Hand, dass ihre Mutter hier, wo sie vollkommen ungestört sein konnte, etwas verborgen haben mochte.
    Die Tür zum Studio war verschlossen. Immer wieder versuchte sie, sie aufzustemmen, aber es rührte sich nichts.
    Frustriert zog Serena schließlich ihr T-Shirt aus und wickelte es wie eine Bandage um ihre Faust. Dann zerschmetterte sie damit das Fenster. Das Glas zersprang in tausend Stücke, doch es gelang ihr, sich dabei nicht zu verletzen. Dann stieg sie durch das Fenster ins Studio ein.
    Der große Raum war noch immer so, wie ihre Mutter ihn zurückgelassen hatte. Auf einem Tisch stand eine halbfertige Skulptur —_ Carolyns letzte Arbeit.
    Aber Serena verspürte keinerlei Nostalgie, als sie nähertrat und die Skulptur betrachtete, sondern nur große Neugier. Es sah aus wie der Kopf eines Mannes, aber die Gesichtszüge waren noch nicht genug modelliert. Deshalb konnte Serena auch nicht sagen, ob sie ihn kannte, falls ihre Mutter wirklich an einen lebenden Menschen gedacht hatte. Ein Liebhaber aus Ton, nicht aus Fleisch und Blut.
    Seufzend sah Serena sich um. Sie hielt noch immer den Schlüssel in der Hand. Doch hier gab es keine Schränke und keine Kommoden. Im Gegensatz zum Rest des Hauses war das Studio geradezu spartanisch eingerichtet. Man konnte sich nur schwer vorstellen, dass ihre Mutter hier glücklich gewesen war. Ein Arbeitstisch, ein Hocker und eine Liegecouch waren die einzigen Möbelstücke im Zimmer.
    Serena untersuchte zuerst die Couch, dann suchte sie unter dem Bett und zwischen der Matratze. Aber sie fand nichts.
    Plötzlich wurde sie von großer Mutlosigkeit erfasst und sank auf die Matratze nieder. Vielleicht hatte Cameron ja wirklich Recht, und die ganze Suche war vollkommen sinnlos. Resigniert schweifte ihr Blick im Zimmer umher. Doch plötzlich blieb er am Kamin hängen.
    Ohne große Hoffnung ging Serena hinüber und untersuchte die kalt gewordene Asche. Plötzlich stießen ihre Finger auf etwas Hartes. Erschreckt zog sie die Hand zurück. Nachdem sie sich von ihrem ersten Schreck erholt hatte, versuchte sie es noch einmal. Erneut spürte sie den harten Gegenstand. Sie drückte dagegen, aber er rührte sich nicht vom Fleck.
    Nachdem sie es noch einmal untersucht hatte, wusste sie, was es war: Ein Kästchen.
    Mit neuem Mut zog sie so lange daran, bis sie es aus dem hintersten Winkel des Kamins hervorgezerrt hatte. Ihre Vermutung erwies sich als richtig. Es war ein Kästchen – und es war verschlossen!
    Mit angehaltenem Atem steckte Serena den Schlüssel ins Schloss, und er passte tatsächlich. Der Deckel wollte sich zuerst nicht öffnen lassen, aber schließlich gab er nach.
    Serena öffnete das Kästchen, und sie erblickte die Briefe. Ein ganzer Stapel Briefe, mit einem roten Samtbändchen umwickelt. Mit zitternden Händen nahm sie sie heraus. Dann ließ sie sich auf dem Boden nieder und fing an, die Briefe einen nach dem anderen zu lesen.
    Es waren Liebesbriefe! Sie hatte Recht gehabt. Nur mit Mühe konnte Serena die Tränen zurückhalten.
    Auf den Briefen stand kein Datum, aber einige der Marken auf den Umschlägen waren recht gut zu lesen. Die Briefe waren genau elf Jahre alt. Und aus dem Inhalt ergab sich ganz klar, dass nicht ihr Vater, sondern ein anderer Mann sie geschrieben hatte.
    Ihre Mutter hatte eine Affäre mit einem anderen Mann gehabt! Und zusammen hatten die beiden ihren Vater betrogen.
    Aufgeregt suchte Serena nach einem Namen, und schließlich fand sie am Ende eines Briefes eine Unterschrift.
Sam
. Dieser Name war ihr vollkommen unbekannt. Wer konnte sich dahinter verbergen?
    Serena hoffte, dass sie noch auf weitere Beweise stoßen würde. Für sie stand fest, dass die Briefe von dem Mann geschrieben worden waren, der ihre Mutter umgebracht hatte. Der gleiche Mann, der das Leben ihres Vaters ruiniert und ihn in den Tod getrieben hatte.
    Obwohl es nicht leicht für sie war, zwang sie sich, weiterzulesen.
    Die Briefe waren sehr leidenschaftlich und voll intimer Details. Es

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